Schöningen (Nordharzvorland) eine altpaläolithische fundstelle aus dem mittleren eiszeitalter (original) (raw)
An der östlichen Landesgrenze Niedersachsens, zwischen Helmstedt und der etwa 10km südlich gelegenen Stadt Schöningen, wird von der Braunschweigischen Kohlen-Bergwerke AG (BKB) großflächig Braunkohle im Tagebaubetrieb zur En ergieerzeugung gefördert. Die damit einhergehenden ausgedehnten Verluste an alter Kulturlandschaft sind seit langem eine große Flerausforderung für die Bodendenkmalpflege. Seit dem Frühjahr 1983 stellt sich das Institut für Denkmalpflege, Hannover im Rahmen des langjährigen Projektes "Archäologische Schwerpunktuntersuchungen im Helmstedter Braunkohlerevier" (ASHB) dieser Herausforderung. Das lJntersuchungsgebier, zú dem der Tagebau Schöningen gehört, liegt geographisch im Übergangsbereich zwischen Mittelund N\Ø-Deutschland im Nordharzvorland. Es gehört zur Helmstedter Braunkohlenmulde, dem nordwestlichen Ausläufer des ca. 70km langen Helmstedt-Staßfurter Braunkohlebekkens. Der 1.978 neu aufgeschlossene Tagebau Schöningen verläuft direkt östlich der Ortschaften Esbeck und Schöningen am SE-Rand des Elms, einem Muschelkalkrücken (323m NN), mit einer Fläche von ca. l km Breite und à. 6km Länge von N\Ø nach SE und erfaßt die sanft abfallenden Ausläufer des Elms mit Geländehöhen zwischen 130m und 100m NN (Abb. 1). Die Zielvorstellung des Projektes ASHB ist es, in der ausgewiesenen Fläche des Tagebaues Schöningenaus der bei Beginn der lJntersuchungen keinerlei Hinweise auf die bei den Rettungsgrabungen später entdeckten Denkmäler existierten -möglichst alle Hinterlassenschaften urund frühgeschichtlicher Menschen vor ihrer Vernichtung aufzuspüren und weitgehend lückenlos zu dokumentieren, zur exemplarischen Rekonstruktion des Besiedlungsablaufes in dieser Kleinlandschaft am Elm. Seit Beginn des Projektes wurden bis heute etwa 350OOOm2 Fläche ausgegraben, mit mehr als 50 archäologischen Denkmälern vom Neolithikum bis in die Eisenzeit (H. Thieme, R. Maier u. B. Urban 1987; 1se2). Hinzu kommen zahlreiche wichtige biostratigraphische Befunde zur Vegetations-und Klimageschichte seit dem Mittelpleistozän (Elster-Eiszeit), die in den meist mehr als 20m hohen Abbauwänden des Tagebaues seit 1983 dokumentiert werden konnten (8. Urban, H. Thieme u. H. Elsner 1988;8. Urban et al. 1991 au. b).
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