Thomas X. Schuhmacher und Arun Banerjee, Pottwalelfenbein im chalkolithischen Portugal (original) (raw)

Brasilien oder die Suche. Kommentar zu Vilém Flusser und Anton Braunschweiger

Flusser Studies, 2015

Brasilien oder die Suche. Kommentar zu Vilém Flusser und Anton Braunschweiger. Nach meiner ersten Reise in die Tropen, die auch meine erste Reise in die portugiesische Sprache war, kehrte ich im September 1993 in die Schweiz zurück, der Ort an dem damals meine Eltern lebten. Brasilien, oder eher noch Manaus am Amazonas, hatte mich und meine junge Weltsicht grundlegend verändert. Ich kam zurück und war doch immer noch dort, konnte die vielen Grenzerfahrungen nicht einfach so hinter mir lassen und begann meine lange Suche nach Brasilien erst in Deutschland, dann in Österreich und später erneut in der Schweiz. Nicht dass ich seitdem nie wieder Brasilien besuchte, aber so prägend wie das erste Mal, war keine Rückkehr. Ein Jahr nach

Ein neu entdecktes marmornes Kolossalporträt eines Attaliden (Eumenesʼ II.?) aus Pergamon, in: H. Schwarzer – H.-H. Nieswandt (Hrsg.), »Man kann es sich nicht prächtig genug vorstellen!« Festschrift für Dieter Salzmann zum 65. Geburtstag I (Marsberg/Padberg 2016) 351-358

Titelbildnachweis Band I: Didrachme der römischen Republik (RRC 20/1); ca. 269-266 v. Chr.; Vs.: Kopf des jugendlichen Hercules n. r. mit Binde im Haar, drapiertem Löwenfell und Keule (Archäologisches Museum der WWU Münster, Münzsammlung, Inv. M 1886) (Foto: Robert Dylka). Die Vorderseite dieser Münze bildete die Vorlage für das Logo des Archäologischen Museums der WWU Münster. Bibliographische Information der Deutschen Bibliothek: Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliographie; detaillierte bibliographische Daten sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar. © 2016 SCRIPTORIUM HISTORISCH-ARCHÄOLOGISCHE PUBLIKATIONEN UND DIENSTLEISTUNGEN Trappweg 12 34431 Marsberg/Padberg Internet: http://www.scriptorium-muenster.de Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt. Die dadurch begründeten Rechte, insbesondere die der Übersetzung, des Nachdrucks, der Entnahme von Abbildungen, der Funksendung, der Wiedergabe auf fotomechanischem oder ähnlichem Wege und der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen bleiben, auch bei nur auszugsweiser Verwertung, vorbehalten. Das Einstellen von Sonderdrucken auf Plattformen wie academia.edu oder ähnlichen Einrichtungen ist nur mit ausdrücklicher Zustimmung des Verlages erlaubt. Die Vergütungsansprüche des § 54, Abs. 2, UrhG, werden durch die Verwertungsgesellschaft Wort wahrgenommen.

Das römische Gräberfeld von Pottenbrun

Gräberfelder überliefern in ihren Bestattungssitten durch die materiellen Zeugnisse auch Informatio-nen über die Menschen und ihr Umfeld. Das nur teilweise ergrabene Gräberfeld von Pottenbrunn liegt zwischen der römischen Stadt, dem municipi-um Aelium Cetium, und einer Verbindungsstraße zum Donaulimes mit seinen Militärlagern. Dieses ländliche Umfeld des Traisentals als Hinterland des Limes ist geprägt von Einflüssen aus beiden Richtungen, die sich in den Ausstattungen der Gräber nachweisen lassen. Angelegt war das Gräberfeld an einem Altweg im Süden, der wohl zur Ansiedlung führte, in der die Menschen, die hier begraben wurden, gelebt hatten; die Lage der Siedlung ist allerdings nicht bekannt. Bestattet wurde in Pottenbrunn jedenfalls ab dem Ende des 2. Jahrhunderts, 45 Gräber belegen in dem ergrabenen Ausschnitt die damals übliche Sitte der Brandbestattung in Urnen-oder Brandschüttungsgräbern, d. h., die Asche wurde in Behältern oder in der Grabgrube verstreut beigesetzt. Diese Brandgräber waren umgeben von säuberlich angelegten, hufeisenförmigen Gräbchen, in denen sich Reste von jährlich wiederkehrenden Totenfeiern fanden, und wohl von kleinen Hügeln überdeckt. Hinweise auf Grabsteine, die römischen Tituli, konnten ebenfalls noch festgestellt werden. In dieser ersten Nutzungsphase des Gräberfeldes war es üblich, den Toten Geschirr mit-zugeben. In der Ausstattung findet sich Ware, die einerseits lokal hergestellt wurde, andererseits importiertes Tafelgeschirr aus den Rheinprovinzen, das über Handelswege die Donau herab kam. Die lokale Ware führt nach St. Pölten, wo das Magazin eines Händlers mit gut vergleichbaren Töpfen und vor allem einer speziellen Form von Flaschen ausgegraben wurde. Hinweise auf Tracht und Schmuck sind in den Brandgräbern selten erhalten, einzelne verbrannte Münzen sind neben Speisebeigaben von Huhn und Gans gefunden worden. Ein silberner Gürtelbeschlag, der mit einem Schriftzug dem Träger Glück wünscht und dessen Gebrauch vor allem Militärangehörigen oder Veteranen zugewie-sen wird, stellt auch ein Bezug zum Militär und damit dem Donaulimes her. Brandgrab Verf. 131 mit umlaufenden Graben Verf. 130 (© BDA) Gesamtplan des römischen Gräberfeldes von Pottenbrunn (© BDA) Brandgrab Verf. 19 mit Urnen, Aschenkiste und Speisebeigaben (© BDA) Spätantikes Doppelkammergrab Verf. 190 mit Nachbestattung (© BDA) Luftbild eines Teils der Grabungsfläche von Süden (© BDA) Römische Kaiserzeit

Zur chalkolithischen Kultur von Hacilar

Orientalistische Literaturzeitung, 1978

Die Ausgrabungen des British Institute of Archaeology at Ankara in Hacilar (Südwest-Türkei), durchgeführt unter der Leitung des Vfs. in den Jahren 1957-1960, standen am Anfang einer genaueren Erforschung des anatohschen Neolithikums und Chalkolithikums; sie haben deshalb berechtigtes Aufsehen erregt. Nach Vorberichten^ in der Zeitschrift "Anatolian Studies" (Bd. 8-11, 1958-1961) und an anderer Stelle liegt nunmehr die endgültige Grabungspublikation vor. Sie umfaßt außer einer Einleitung, in welcher die Lage des Fundplatzes, seine Entdeckung sowie Ziele und Verlauf der Grabungskampagnen kurz geschildert werden, drei Hauptabschnitte, von denen die ersten beiden (I. ,Archaeology': S. 3-952 und II. ,Pottery, statuettes and other small finds': S. 99-185) vom Autor selbst verfaßt sind, während der dritte (,Palaeoethnobotany': S. 189-247)-wie man dem Inhaltsverzeichnis entnehmen kann-einen selbständigen Beitrag von H. Helbaeck darstellt. Die Stratigraphie des Fundplatzes erlaubt eine Gliederung seiner Besiedlungsgeschichte in vier Hauptabschnitte. Der erste von ihnen umfaßt den ,Aceramie mound', einen etwa 1,5 m hohen Siedlungshügel, der vom Vf. auf der Grundlage eines Qi^-Datums in die Zeit um 7000 v. Chr. datiert wird. Da sich die Untersuchung auf eine kleine Sondage beschränkte, konnte die Ausdehnung dieser ältesten Ansiedlung, die-wie sich aus sieben übereinanderliegenden Benutzungsniveaus erschließen läßt-einige Zeit bestanden haben muß, nicht bestimmt werden. lOeinfunde sind entsprechend rar: außer zwei Fragmenten von Steingefäßen gibt es einige wenige Obsidianund Feuersteingeräte. Nach Aufgabe dieser Siedlung ist ein längerer Hiatus anzunehmen, bevor der Platz erneut bebaut wurde. In dem Hüyük, der sich über den ,Aceramic mound' legt, wurden neun Schichten beobachtet, von denen jedoch nur drei, nämlich Hacilar VI, II und I, substantielle Baureste ergeben haben''; diese repräsentieren jeweils einen Abschnitt der Besiedlungsgeschichte. Hacilar VI ist die letzte Bauschicht der vom Vf. als ,Late Neolithic' bezeichneten Periode, für deren

Rahel C. Ackermann, Andreas Fischer, Reto Marti, Michael Nick, Markus Peter: Der Büechlihau bei Füllinsdorf, ein heiliger Ort der Kelten und Römer. Schriften der Archäologie Baselland 56 (Basel 2024).

2024

Der ‹Keltenschatz von Füllinsdorf› sorgte 2011 für grosses mediales Aufsehen. Das um 90–70 vor Christus niedergelegte Ensemble von 355 Silbermünzen ist der grösste erhaltene Edelmetall-Münzhort dieser Epoche im Gebiet der heutigen Schweiz. Über ein Jahr lang war der Fund geheim gehalten worden, weil sich rasch herausstellte, dass er nicht die einzige wertvolle Deponierung an diesem Hang war. Nach intensivem Absuchen des Geländes und gezielten Nachgrabungen steht fest: Von der späten Latènezeit bis ans Ende der Römerzeit, in einem Zeitraum von rund 500 Jahren, wurde der markante Hügel oberhalb der römischen Koloniestadt Augusta Raurica wiederholt aufgesucht, um Münzen und weitere kleine Gegenstände – wohl als Gaben an eine übergeordnete Macht – niederzulegen. Darüber hinaus zeugen Funde vom Neolithikum bis in die Neuzeit von der intensiven Begehung des strategisch günstig gelegenen Höhenzugs am Eingang zum Ergolztal. Das Buch legt die Funde vom Büechlihau vor und lotet aus, unter welchen Umständen sie in den Boden gelangt sein könnten. Ein besonderes Augenmerk gilt dabei den spätlatène- und römerzeitlichen Deponierungen. In welchen Kontext gehören sie? Welche Rückschlüsse lassen sich namentlich aus dem ‹Keltenschatz› im Hinblick auf die frühgeschichtliche Wirtschafts- und Kulturgeschichte ziehen?