Ein gesundheitspolitisches Reformprogramm (original) (raw)

Eine Gesundheitspolitik f�r das 21. Jahrhundert: Zehn Reformvorschl�ge

Perspektiven Der Wirtschaftspolitik, 2001

setzt sich zum Ziel, Reformvorschla Ège zu formulieren, die im Gesundheitswesen zu einer Steigerung des Leistungs-Kosten-Verha Èltnisses aus der Sicht der Steuerzahler und (potentiellen) Patienten fu È hren ko Ènnten. Solche Vorschla Ège scheinen im Falle des Gesundheitswesens besonders no Ètig zu sein. Als Begru Èndung dafu È r wird regelma Èssig auf den steigenden Anteil der Gesundheitsausgaben am Brutto-Inlandsprodukt verwiesen (OECD, 2000). Diese Begru Èndung ist aber nicht stichhaltig: Anfangs des 20. Jahrhunderts gab ein durchschnittlicher Angestelltenhaushalt zwei Prozent fu È r privaten Verkehr aus; heute sind es rund zehn Prozent. Dennoch wu È rde es niemandem einfallen, die ,,Kostenexplosion im privaten Verkehr'' zu beklagen. Der Grund fu Èr die Ausweitung des Budgetanteils liegt natu È rlich darin, dass in der Zwischenzeit die grosse Mehrzahl der Haushalte u Èber ein Automobil verfu Ègt, was der offenbar stark ausgepra Ègten Pra Èferenz fu È r Mobilita Èt sehr entgegenkommt. Das Gesundheitswesen weist jedoch aus o Èkonomischer Sicht zwei andere Unterschiede zum Privatverkehr auf: Zum einen kommen die Haushalte fu Èr die Kosten des Verkehrs zur Hauptsache aus der eigenen Tasche auf. Zugegebenermassen gibt es Externalita Èten wie die Umweltverschmutzung, den La Èrm und die Staus auf den Strassen, die noch nicht voll internalisiert sind. Im Falle der Gesundheit dagegen haben all jene, die in der laufenden Periode keine Gesundheitsleistungen beziehen, den Verdacht, dass andere mehr als den ihnen zustehenden Anteil konsumieren (wobei sie vergessen, dass sie a Èhnlich handeln werden, sobald eine Krankheit eintritt). Diese Tendenz zu U È berkonsumption von versicherten Gu È tern und Dienstleistungen heisst moralisches Risiko und ist in der Versicherungso Èkonomie seit la Èngerem bekannt (Pauly, 1968). Im Falle der medizinischen Leistungen kann man sogar einen zusa Ètzlichen dynamischen Effekt des moralischen Risikos vermuten, na Èmlich die Beschleunigung des technologischen Wandels. Denn die versicherten Patienten erhalten den Zugang zu den neuesten Errungenschaften der Medizin zum gleichen na Èherungsweisen Nulltarif wie die bisherigen, sodass sie immer dem Neuen, Besseren den Vorzug geben werden (Newhouse, 1981).

Eine Gesundheitspolitik fÏr das 21. Jahrhundert: Zehn Reformvorschläge

Perspektiven Der Wirtschaftspolitik, 2001

This contribution purports to come up with reform proposals that promise to improve the benefit-cost ratio in health from the point of view of taxpayers and (potential) patients. It starts by noting that a high and increasing share of health care expenditure in the GDP does not per se indicate a need for reform. Rather, the guiding idea is that

Zielsetzungen und Möglichkeiten von Politik im Gesundheitsbereich

Public Health Forum, 1998

Politik ist nicht das einzige Mittel, um Ziele im Gesundheitsbereich zu formulieren und umzusetzen; professionelle Ethiken und Leitbilder sowie Marktmechanismen können ebenfalls lenken. Welche Rolle speziell Gesundheitspolitik im Rahmen einer solchen Pluralität von Steuerungsmedien spielen sollte, ist eine Frage, die vor allem durch Prozesse der Ökonomisierung im Gesundheitswesen aktualisiert wird. Ökonomisierung des Gesundheitswesens Die vorrangigen Ziele von Politik im Gesundheitsbereich sind im internationalen Überblick auffallend ähnlich. Folgt man einem OECD-Übersichts-Bericht (1994), dann geht es um das Metaziel einer Begrenzung der Gesundheitsausgaben durch Strategien, die neben der Einkürzung von öffentlichen Mitteln und sozialen Anrechten mit einer Fülle von Maßnahmen versuchen, die vorhandenen Mittel effizienter einzusetzen. Dabei gilt es, zwei Komponenten der von Gesundheitspolitik betriebenen ökonomisierung zu unterscheiden, die sich in der Praxis der Reformen oft vermischen.

Problematische Umsetzung der Gesundheitsreform

Wirtschaftsdienst, 2008

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Reformbedarf im deutschen Gesundheitswesen

2006

Vor dem Hintergrund des sich in Deutschland vollziehenden demographischen Wandels steht das deutsche Gesundheitswesen vor großen Herausforderungen. Dies betrifft in besonderem Maße die im Rahmen der Gesetzlichen Krankenversicherung erbrachte Versorgung mit Gesundheitsleistungen. Während die öffentliche Diskussion diese Herausforderungen in erster Linie unter dem Gesichtspunkt der Finanzierung bestehender Versorgungsstrukturen betrachtet, sieht das RWI Essen die Notwendigkeit für umfassende Reformen, die sowohl an der Einnahmen- als auch der Ausgabenseite des Gesundheitssystems ansetzen und auf die Veränderung der Versorgungsstruktur insgesamt zielen. Entsprechende Reformen müssen sich an den Leitbildern verstärkten Wettbewerbs, größerer Eigenverantwortung und Stärkung marktwirtschaftlicher Elemente orientieren. Wichtige Einzelaspekte sind die Einführung einer Gesundheitsprämie mit sozialem Ausgleich, die Aufweichung der starren Sektorengrenze zwischen ambulanter und stationärer Vers...

Zwischen Ideologie und Wirklichkeit – Zur Gesundheitspolitik in der 17. Legislaturperiode

GuS, 2009

3-4/2009 G+S Unter dem Primat von Politik und Recht-Steuerung im Gesundheitswesen Zwischen Ideologie und Wirklichkeit-Zur Gesundheitspolitik in der 17. Legislaturperiode Dem früheren Bundesgesundheitsminister und heutigem Bayerischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer wird das Bonmot zugeschrieben, mit Gesundheitspolitik könne man jede Wahl verlieren, aber niemals eine Wahl gewinnen. Angesichts der heftigen Auseinandersetzungen um die Gesundheitspolitik, die auch in der 16. Legislaturperiode des Deutschen Bundestages nicht abflauten, bietet es sich an, die Herausforderungen für die nächste Legislaturperiode zu beschreiben und zu untersuchen, ob die programmatischen Vorstellungen von Parteien und Akteuren eine Antwort darauf bieten. Der folgende Beitrag will dabei keine Spekulationen über den Wahlausgang der nächsten Bundestagswahl anstellen, sondern Hinweise auf denkbare und nicht ganz unwahrscheinliche Veränderungen geben.

Die Bundespolitik: Unter Sanierungsängsten im Reformstau

Vierteljahrshefte zur Wirtschaftsforschung, 2010

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Gesundheits- und Sozialpolitik in Zeiten von Covid-19

Zeitschrift für öffentliche und gemeinwirtschaftliche Unternehmen

Eine Pandemie mehr ist als ein rein medizinisches Problem: Die Menschen beobachten bei Covid-19 - zum ersten Mal in der Geschichte - in Echtzeit, mit einem Stakkato der Berichterstattung, wie sich eine Viruspandemie entwickelt. Sie hoffen auf eine ebenso rasche Bekämpfung des Virus und bangen gleichzeitig um die eigene Existenz, gesundheitlich und wirtschaftlich. Politik, Wirtschaft und Wissenschaft versuchen Antworten zu geben, auch wenn sie selber weder die gesundheitlichen noch die wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie und der zur Bekämpfung getroffenen Maßnahmen vollständig einschätzen können. Die Kommunikation spielt eine entscheidende Rolle: Es muss klar zwischen Wissen, Halbwissen und Nichtwissen unterschieden werden. Darüber hinaus kommt der sozialen Sicherheit und der Daseinsvorsorge bei der Bewältigung einer Pandemie eine hohe Bedeutung zu. Sie fangen Existenzängste auf, sichern die Existenz und tragen dazu bei, dass soziale Ungleichheiten durch die Pandemie nicht ver...