Personale und soziale Identit (original) (raw)

Personale Individuation und die Anderen bei Husserl

2022

Personal Individuation and the Others in Husserl In this paper I claim that the Husserlian ego in its full sense is a personal individual, and that it comes into being under the influence of others through a process which I call "personal individuation." In the first part, I briefly summarize the development of the term "person" in Husserl and argue that the question of the concrete genesis of the ego and the concerns of intersubjectivity and ethics motivate him to give the term "person" an increasingly important sense. In the second part, I introduce three elements of personal individuality. In the third part, I discuss the relationship between a person and others in their shared environment from a phenomenologicalpersonalistic approach, showing to what extent the person may be determined by the influence of others. In the fourth part, I talk about love as the absolutely individuating call of each person, whereby the others will show themselves, furthermore, to be an indispensable factor for the constitution of the innermost individuality of the person.

Das Personal der modernen Gesellschaft

Hilgert, Markus/Wink, Michael (Hg.): Menschen-Bilder. Darstellungen des Humanen in der Wissenschaft, p. 309-322, 2012

Die Soziologie ist seit langem davon abgekommen, Gesellschaft als das zu denken, was zwischen Einzelnen entsteht, sondern sieht vielmehr das Individuum als gesellschaftlich "geformt" an. Der Grund für diese eigenwillige Lösung des Henneund Eiproblems ist einfach. Um Individuum zu sein, so die Soziologie, bedarf es bereits der Gesellschaft. Seine Identität entsteht bei aller Eigendynamik nicht ohne den Spiegel der Anderen. Ohne Gesellschaft ist der Einzelne nicht lebensfähig. Um Individuum zu werden, bedarf es bereits sozialer Anerkennungs-und Begrenzungsstrukturen, ohne welche die Entfaltung unserer "Einzigartigkeit" nicht gelänge. Klar ist auch: Dieses gesellschaftliche Spiel beginnt bereits vor unserer Geburt. So entscheiden z. B. gesellschaftliche Regeln und Wahrscheinlichkeiten bereits darüber mit, wer sich mit wem paart und in welcher Familie wir aufwachsen. Auch in modernen Gesellschaften gibt es -bezogen auf Schicht und sozialen Status -eine hohe Rate von Paaren, die auf Basis sozialer Ähnlichkeit und milieuspezifischer Gelegenheitsstrukturen zusammenfinden. Bezogen auf die Sozialstruktur ist es keine Frage, gleich und gleich gesellt sich gerne. Damit verstetigen sich Klassen-, Schicht-und Milieuunterschiede und mit ihnen die für sie typischen Bedingungen des Aufwachsens. Da der Mensch ein soziales Wesen ist, erscheint Gesellschaftlichkeit als Bedingung von Individualität und diese wiederum als Voraussetzung für Gesellschaftlichkeit. Nur in diesem Wechselspiel, das für die Soziologie mit der Gesellschaft (und nicht mit dem Individuum) beginnt, ist für die Soziologie also die Entfaltung von Individualität denkbar.

Professionelle Identitätsentwicklung in der Sozialen Arbeit

2021

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Personale Identität im Horizont von Locke, Butler und Reid

Diese Arbeit setzt sich zum Ziel, John Lockes Definition der allgemeinen Identität sowie die der Personalen Identität widerzugeben. Überdies sollen anhand der Positionen von Butler und Reid populäre Einwände gegen Lockes Modell der Personalen Identität in Hinblick auf deren Berechtigung untersucht werden.

Junge Angestellte — Individualisierung contra Solidarität?

Jugendliche Angestellte, 1994

Ein Gespenst geht um in Gewerkschaften und politischen Parteien. Sein Name ist Vergreisung. Hält der Trend zum "Auszug aus den Institutionen" an, sind viele Organisationen dabei, sich in jugendfreie Zonen zu verwandeln. Allein bei der IG Metall, ihres Zeichens größte Einzelgewerkschaft, ging die Zahl der jugendlichen Mitglieder innerhalb von zwei Jahren um ca. 200.000 (zwei Fünftel) zurück. 1992 verbuchte die Organisation den Austritt von 32.000 jungen Leuten. Auch wenn konjunkturelle und demographische Faktoren bei sinkenden Mitgliederzahlen eine Rolle spielen, verweist das soziale Profil der "Organisationslücke" auf ein den gesamten DGB betreffendes strukturelles Problem: Überdurchschnittlich hoch sind die Einbußen bei jungen Frauen und Jungangestellten-ein sicheres Indiz dafür, daß sich die Ausstrahlung der Gewerkschaften in sogenannten "neuen Arbeitnehmergruppen" weiter verringert hat. I Die Organisationsmüdigkeit Jugendlicher beschränkt sich jedoch nicht auf Gewerkschaften und deren Jugendverbände. Betroffen ist das gesamte Netz "intermediärer" Organisationen. Besonders kraß macht sich die Organisationskrise im Parteiensystem bemerkbar. Politische Formationen jedweder Coleur leiden an Nachwuchsmangel. Seit über einem Jahrzehnt empirisch nachgewiesen, hat sich der Trend zur "Überalterung der Mitgliedschaft" bei allen Bundestagsparteien während der 90er Jahre noch beschleunigt (Leif 1993, S. 43). In den parteinahen Jugendorganisationen nimmt der Anteil von Mitgliedern unter 21 Jahren kontinuierlich ab. Selbst die Grünen, einst nahezu ausschließlich von jüngeren Wählerkohorten in die Parlamente gewählt, verzeichnen wachsende Distanz zur jugendlichen "Gesellschaft der Altersgleichen" (zum Begriff: Zinnecker 1981).

Personenidentität in der Welt der Begegnungen

De Gruyter, 2013

Was bedeutet es und warum ist es für uns wichtig, über die Dauer unseres Lebens als individuelle Person fortzubestehen? Als Personen in der praktischen Wirklichkeit leben wir in einer sozial relational bestimmten Welt der Begegnungen. Wir sind Wesen, die etwas in qualitativ distinkter Weise wichtig nehmen und die ihr Leben nach bestimmten Wertorientierungen ausrichten. Die in der gegenwärtigen analytischen Philosophie dominierenden Ansätze zu Fragen diachroner Personenidentität verfehlen zumeist diese lebensweltliche Bedeutung. Der Ballast dieser Theorien, der am cartesianischen Substanzdualismus hängt, wird dadurch umgangen, dass Personen als psycho-physische Akteure aufgefasst werden, deren Identität durch die kontingenten faktischen Normen und Strukturen der Handlungswelt bestimmt wird. Im Zentrum des Buches steht ein Kriterium von Personenidentität als graduierbare Relation, die unsere Existenz auf einem Kontinuum zwischen Menschsein und Personsein lokalisiert. Dadurch wird der analytischen Obsession begegnet, die gesamte Debatte auf die metaphysische Frage nach eindeutig bestimmbarer numerischer Identität über die Zeit zu reduzieren und durch den Abgleich personenkonstitutiver Eigenschaften zu verschiedenen Zeitpunkten entscheiden zu wollen.