Zur Situation der Jugendlichen in Deutschland – Ergebnisse bevölkerungsrepräsentativer Befragungen (original) (raw)
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Zusammenfassung. Im Vergleich zu psychischen Auffälligkeiten liegen bislang nur wenige gesicherte empirische Erkenntnisse über Körperbeschwerden im Kindes-und Jugendalter vor. Im Rahmen des Hamburger Gesundheitssurveys wurden deshalb anhand einer bundesweit repräsentativen Stichprobe von N = 1950 4-bis 18-Jährigen mittels eines Eltern-und Kinderfragebogens Daten zu körperlichen Beschwerden, Biographie und Lebensumständen erhoben. Neben studienspezifischen Items wurde der Gießener Beschwerdebogen für Kinder und Jugendliche (GBB-KJ) verwendet. Mit Abstand am häufigsten zeigen sich bei allen Alters-, Geschlechts-und Urteils-kombinationen Erkältungssymptome; Kreislaufbeschwerden treten am seltensten auf. Die verschiedenen Beschwerdekomplexe weisen insbesondere mit Eintritt in die Pubertät unterschiedliche alters- und geschlechtsspezifische Verläufe auf. Der Gesamt-Beschwerdedruck über alle Beschwerdekomplexe hinweg bleibt für Jungen mit zunehmendem Alter relativ gleich, für Mädchen erfolgt mit Beginn der Pubertät eine Zunahme. Die Übereinstimmung der Eltern- und Selbsturteile für 11-bis 18-Jährige fällt moderat aus. Die Ergebnisse stimmen gut mit bisherigen Arbeiten überein und weisen darauf hin, dass körperliche Beschwerden bei Kindern und Jugendlichen ein häufiges Phänomen darstellen.
5, S. 367-381 urn:nbn:de:bsz-psydok-45673 Erstveröffentlichung bei: http://www.v-r.de/de/ Nutzungsbedingungen PsyDok gewährt ein nicht exklusives, nicht übertragbares, persönliches und beschränktes Recht auf Nutzung dieses Dokuments. Dieses Dokument ist ausschließlich für den persönlichen, nichtkommerziellen Gebrauch bestimmt. Die Nutzung stellt keine Übertragung des Eigentumsrechts an diesem Dokument dar und gilt vorbehaltlich der folgenden Einschränkungen: Auf sämtlichen Kopien dieses Dokuments müssen alle Urheberrechtshinweise und sonstigen Hinweise auf gesetzlichen Schutz beibehalten werden. Sie dürfen dieses Dokument nicht in irgendeiner Weise abändern, noch dürfen Sie dieses Dokument für öffentliche oder kommerzielle Zwecke vervielfältigen, öffentlich ausstellen, aufführen, vertreiben oder anderweitig nutzen. Mit dem Gebrauch von PsyDok und der Verwendung dieses Dokuments erkennen Sie die Nutzungsbedingungen an. Kontakt: PsyDok
Hintergrund: Aktuelle repräsentative Studien zur Häufigkeit von Misshandlungen in Kindheit und Jugend aus Deutschland liegen nicht vor. Methoden: Personen ≥ 14 Jahre einer repräsentativen Stichprobe der deutschen Gesamtbevölkerung wurden im Rahmen einer Querschnittsstudie mit standardisierten Fragebögen untersucht. Misshandlungen in Kindheit und Jugend wurden mit der deutschen Version des Childhood Trauma Questionnaire erfasst. Mögliche Assoziationen von demografischen Variablen (Geschlecht, Lebensalter, Geburtsort und soziale Schicht) mit Misshandlungen in Kindheit und Jugend wurden mit Regressionsanalysen überprüft. Ergebnisse: 2504/4455 (56 %) der kontaktierten Personen schlossen die Studie ab. 1,6 % der Personen der Gesamtstichprobe berichteten über schweren emotionalen, 2,8 % über schweren körperlichen und 1,9 % über schweren sexuellen Missbrauch in Kindheit und Jugend. 6,6 % der Befragten gaben Auskunft über schwere emotionale und 10,8 % über schwere körperliche Vernachlässigung in Kindheit und Jugend. Weibliches Geschlecht war ein Prädiktor für schweren sexuellen Missbrauch. Zugehörigkeit zu Unterschicht und Mittelschicht prädizierten schweren körperlichen Missbrauch und Vernachlässigung. Höheres Lebensalter bei der Befragung prädizierte schwere körperliche Vernachlässigung. Alle Formen der Misshandlung waren signifikant miteinander korreliert (p < 0,001). Schlussfolgerung: Die in der aktuellen Befragung einer deutschen repräsentativen Bevölkerungsstichprobe retrospektiv berichteten Häufigkeiten und Korrelationen der verschiedenen Formen von Misshandlungen in Kindheit und Jugend entsprechen den Daten einer bevölkerungsbasierten deutschen Studie aus 1995 und aktuellen US-amerikanischen Untersuchungen.
Bildungschancen von Jugendlichen in Ost- und Westdeutschland
1999
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Das KiezDeutsch-Korpus. Spontansprachliche Daten Jugendlicher aus urbanen Wohngebieten
Deutsche Sprache, 2012
Der Beitrag beschreibt ein Korpus spontansprachlicher Daten von Jugendlichen aus urbanen Wohngebieten und präsentiert Ergebnisse darauf basierender Korpusanalysen. Die Daten stammen aus Selbstaufnahmen von Gesprächen Berliner Jugendlicher (23 Ankersprecher/innen, 14 bis 17 Jahre alt). Das Korpus umfasst rund 333.000 Token. Den größeren Teil stellen Daten ein-und mehrsprachiger Sprecher/innen dar, die aus einem Wohngebiet mit einem hohen Bevölkerungsanteil mit Migrationshintergrund stammen. Wie an anderer Stelle argumentiert, kann die multiethnische Jugendsprache, die hier gesprochen wird, das sog. "Kiezdeutsch", als neuer, dynamischer Dialekt des Deutschen charakterisiert werden. Ein kleinerer Teil des Korpus bringt Daten aus einem sozioökonomisch vergleichbaren, aber weitgehend monoethnischen Wohngebiet zusammen. Das Korpus stellt eine neue empirische Ressource für Untersuchungen zum Sprachgebrauch in mehrsprachigen Kontexten, urbaner Jugendsprache und spontaner, informeller dialogischer Sprache dar. Wir illustrieren dieses Potenzial mit Korpusanalysen zu zwei Phänomenen auf Wort-bzw. Satzebene: die Verwendung von so als Fokusmarker und nicht-kanonische "Adv SVO"-Linearisierungen. Daneben geben wir eine Übersicht über das Korpusdesign und diskutieren Probleme der Transkription natürlicher Sprachdaten.
Das Thema Kinderwunsch steht nach wie vor im Interesse der Forschung, einerseits aufgrund der demographischen Entwicklung im Osten Deutschlands im Zeitraum 1990–1995, andererseits aufgrund der ständig niedrigen Geburtenziffer in der gesamten Bundesrepublik. Aus diesen demographischen Phänomenen resultierte die Frage nach den Determinanten des Kinderwunsches, welche die Realisierung positiv oder negativ beeinflussen. Zur Klärung dieser Frage wurde ein entscheidungstheoretisches Modell erarbeitet und im Rahmen einer repräsentativen Erhebung getestet. Der Artikel stellt das Modell und die ersten Ergebnisse der empirischen Erhebung vor. Aus den Ergebnissen geht hervor, daß der Kinderwunsch des Einzelnen stark von emotionalen Aspekten bestimmt wird.