Lebensqualität krebskranker Eltern mit minderjährigen Kindern – Problemaufriss (original) (raw)
Die Fragestellungen, die sich mit dem Einfluss der Elternschaft auf die psychosoziale Situation und die Lebensqualität der Krebspatienten selbst befassen, sind bislang ungenügend erörtert. Das betrifft sowohl epidemiologische als auch Hypothesen prüfende Themenfelder und Versorgungsanalysen. Die Ursache für diese ungenügende Problemzentrierung liegt in der relativ kleinen Inzidenz (rund 12% aller Krebserkrankten haben Kinder bis 18 Jahre) – die meisten Diagnosen werden jenseits des Alters von 60 Jahren gestellt (Männer 72%, Frauen 70%), in welchem kleine Kinder kaum noch eine Rolle spielen. Studien verweisen allerdings auf die Kumulationen von Belastungen und Problemen gerade in diesen Familien. Es ist auf der einen Seite dringend notwendig, die Generierung epidemiologischer Daten voranzutreiben, um belastbare Informationen zur Entwicklung und Anwendung psychoonkologischer Interventionsangebote zur Verfügung zu haben. Auf der anderen Seite ist für die Aufarbeitung der Forschungsdefizite die Erhebung repräsentativer Längsschnittdaten notwendig, um den Einfluss der Kombination Elternschaft und Krebs auf innerfamiliäre Belastungsprofile und -verläufe differenziert zu verdeutlichen.