Morphe und Funktion - Kurt Goldsteins Verständnis des Babinski-Phänomens (original) (raw)
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Eine Deutung der Metamorphose bei Kafka
Segni e Comprensione, 2022
In Kafka's work there are many examples of metamorphic instances. Die Verwandlung is obviously the first case that we are used to know as a real metamorphic example. However, it is not the only one, for examples Odradek, but also the way Kafka describes the encounter between characters or the characteristics of some of them (Das Schloss). The paper tries to conceptualize the metamorphosis through a distinction between two forms: (1) metamorphosis or transformation that allows us to know from where what is transformed comes (start) and where it arrives (arrival); (2) becoming that shows a tension between two different conditions or that not allows us to grasp something because of his intangibility. All this will be examined using the monumental work of Deleuze and Guattari and a phenomenology of metamorphosis developed by Conci.
Kurt Goldstein und das Programm einer konkreten Humanwissenschaft
2017
Bibliografische Informationen der Deutschen Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Informationen sind im Internet unter http://dnb.ddb.de abrufbar.
Gábor Devecseri und die ovidschen Metamorphosen
AUC PHILOLOGICA, 2020
Gábor Devecseri and Ovid's Metamorphoses The paper is dealing with the works of Gábor Devecseri (1917-1971), who was one of the most prominent and eminent translators of ancient literature in Hungary. The special focus is on the Ovidian tradition: Devecseri published his translation of Metamorphoses in 1964. The first part of the paper demonstrates his methodology tracing his translation strategies with the special regards to the translations from the 19th century. The author bases on the manuscripts and documents (mostly the textual variants of translations) conserved in the manuscript collection of the Petőfi Literary Museum (Budapest). The second part examines the influence of the translation of Metamorphoses on Devecseri's poetry and novel writing techniques. The Ovidian elements are especially helpful for Gábor Devecseri to modulate his authorial relations to the cultural memory, to the questions of identity, and to the dialogue between photograph and text.
Gottfried Benns metaphysische Muttersuche: "Eine Sturzgeburt nach innen
Seminar: A Journal of Germanic Studies, 2000
In der deutschen Literaturkritik bleibt Gottfried Benn einer der umstrittensten Dichter, schon seiner Berührung mit der nationalsozialistischen Ideologie wegen (vgl. Strauß). Er selbst machte sich über seinen Ruhm keine Illusionen: "Die letzten fünfzehn Jahre lang von den Nazis als Schwein, von den Kommunisten als Trottel, von den Demokraten als geistig Prostituierter, von den Emigranten als Renegat, von den Religiösen als pathologischer Nihilist" verschrien, wandte er sich bewußt von der Öffentlichkeit ab, der er sich innerlich weder verbunden noch verpflichet fühlte.' "[Dien geistigen Schwammigkeiten des parteimäßig organisierten Somnambulismus" (IV, 233), wie er sich auszudrücken beliebte, hielt er den Leitsatz entgegen: "Hier ist das Heute, nimm seinen Leib und iß und stirb" (IV, 210). Goethes Tasso-Spruch, "erlaubt ist, was gefällt," hallt in leicht abgewandelter Form in Benns Lebensmaxime nach: "es ist alles erlaubt, was zum Erlebnis führt" (IV, 211). Benns an gesellschaftliche Entfremdung grenzende "oppositionelle Existenzform" ist auf innigste mit seiner Kultur-und Zeitkritik verbunden, die sowohl aus einem Gefühl des Verlorenseins im alles verschlingenden Kollektivs als auch aus einem zutiefst empfundenen Mangel an Sein erwachsen ist (Harth 153). Darum steht im Mittelpunkt seines Schaffens als unverwechselbares Signum das unbehauste Ich, das "seine Morphologie" mit feuriger Inbrunst in die ontologische Leere einbrennt (IV, 313). Gerade durch jene existentielle Obdachlosigkeit wollte sich Benn von den Dichtem unterschieden wissen, deren "undurchsichtige quälende familiäre »Tiefe«" sie "sofort zu den »Müttern«, diesem beliebten deutschen Aufenthalt," führte (IV, 164). Mit diesem Seitenhieb auf Goethe als den deutschen Kulturträger par excellence verurteilt Benn jede Form von Erbauungsliteratur.
1 Die goldene Regel "Was du nicht willst das man dir tu', das füg auch keinem andren zu." Die an den biblischen, von Jesus in der Bergpredigt aufgestellten, Grundsatz angelehnte goldene Regel. Die Regel, die einem jeden bekannt ist. Die Regel, die von einem jeden wohl schon einmal gedehnt, umgangen, oder gar gebrochen wurde. Sei es gegenüber Menschen oder Tieren, im Alltag oder im Beruf. Doch warum ertappen wir uns selbst des Öfteren dabei, dass wir an die Regel, die wir von klein auf verinnerlicht bekommen haben, oftmals erst im Nachhinein durch unser Gewissen erinnert werden? Eine klare, allgemein anwendbare Antwort auf diese Frage lässt sich nicht definieren, da jeder Mensch, jede noch so gleich scheinende Situation anders wahrnimmt, anders interpretiert. Interpretation. Dieses Stichwort ist die eindeutigste -trotz der oppositionellen Begriffsbedeutung der beiden Worte -Antwort auf die oben gestellte Frage. Jeder Umstand in dem wir uns wiederfinden, ist gekennzeichnet durch Interaktion und Kommunikation, und somit dem Interpretieren unseres Gegenübers, egal ob es sich bei diesem um einen Menschen, ein Tier, einen Film oder einen Text handelt. Das individuelle Weltbild, das sich u.A. aus diesen Faktoren herauskristallisiert, ist zwar unser eigenes, aber nicht rein. Die Unreinheit, die sich in der Nichtbeachtung der goldenen Regel zeigt, resultiert aus falsch vermittelten Werten. In den Nachrichten treffen wir auf die Normalität des Kriegs und Tods, in der Literatur auf Figuren, die uns das Brechen der Regel vorleben. Als ein solches Beispiel für einen literarischen Text, in dem die, die Arbeit einleitende, goldene Regel völlig außer Acht gelassen wird, und Religion in Kombination mit Interpretation eine große Rolle spielt, kann Roland Schimmelpfennigs Besuch dem Vater definiert werden. Die nachfolgende Arbeit widmet sich der Untersuchung der Nichtbeachtung der Regel, hinsichtlich der Ausübung von Macht, und der Interpretation, in Form von Metaphorik, im Werk. Um diese beiden Bereiche auf die Repräsentation von Machtstrukturen durch Metaphorik in Roland Schimmelpfennigs "Besuch bei dem Vater" untersuchen zu können, soll im ersten Teilbereich der Arbeit eine allgemeine Grundlage durch formale und sprachliche Analyse geschaffen werden. Anschließend soll darauf aufbauend die Verknüpfung der Punkte, die sich im Drama in der Vater-Sohn-Beziehung und der sexuellen Gewalt gegenüber der Frauen zeigen, herausgearbeitet werden. Um zu den Ergebnissen zu gelangen, wurden auf die 2 Vgl. Boenisch., S. 138ff.; Vgl. auch: Pfister, Manfred: Das Drama, München 2001, S. 330 ff.; Harzer, Friedmann: Literarische Texte interpretieren. Lyrik-Prosa-Drama, München 2017, S. 193ff.; Gröne, Maximilian; von Kulessa, Rotraud; Reiser Frank: Spanische Literaturwissenschaft, Tübingen 2009, S.99f. 3 Vgl. Schimmelpfennig, Roland: Besuch bei dem Vater, in: Schimmelpfennig Roland: Trilogie der Tiere.
Ritualistische Topoi in Orffs Carmina Burana und Stravinskys Psalmensymphonie
Orff im Wandel der Zeit: Kunst trifft Pädagogik (Orff - Forschung und Diskurse) Anna Maria Kalcher (Herausgeber), 2022
Carl Orffs Carmina Burana ist zweifelsohne sein bekanntestes Werk, vor allem der erste Satz, "O Fortuna" erfreut sich größter Beliebtheit, ruft jedoch ein breites Spektrum an Reaktionen hervor, von Begeisterung bis zur Ablehnung; letzteres vor allem dann, wenn mit dem Werk dessen Verwendung zu Propagandazwecken assoziiert wird. Ein Vergleich mit dem ersten Satz von Stravinskys Psalmensymphonie soll eruieren, welche musikalischen Mittel beide Sätze prägen und wie diese auf Zuhörer*innen wirken. Die Analysen stützen sich dabei auf die amerikanische Topic Theory, die Verbindungen zwischen musikalischen Charakteristiken und deren Ursprüngen in sozialen Kontexten musikalischer Gebrauchsmusik herstellt. Dieser Logik folgend, ist der Aufsatz in drei größere Abschnitte eingeteilt: Zu Beginn stelle ich dar, warum sich der Vergleich mit dem ersten Satz von Stravinskys Psalmensymphonie anbietet (Einleitung). Nach einer kurzen Einführung in die Topic Theory 1 untersuche ich, welche-beiden Sätzen gemeinsamen-musikalischen Charakteristiken anhand der Topic Theory als ritualistische Elemente interpretiert werden können (Analyse). Vor dem Hintergrund aktueller Erkenntnisse aus der Kognitionsforschung sollen die so erarbeiteten Analysen die Frage beantworten, warum, im Gegensatz zu Stravinskys Psalmensinfonie, die Musik von "O Fortuna" so wirkungsvoll für propagandistische Zwecke eingesetzt werden kann (Schlussfolgerungen).
Gestalt Theory, 2014
In der Vergangenheit wurden die Entwicklungsbesonderheiten von Menschen mit geistiger Behinderung immer wieder durch negative Begriffe charakterisiert: Man hat ihren Zustand u.a. als "Idiotie", "Schwachsinn", "Intelligenzminderung", "kognitive" oder "mentale Beeinträchtigung", "Retardierung" oder "Unterentwicklung" und neuerdings als Folge von "Lernschwierigkeiten" bezeichnet. Oft ist die Behinderung dabei unmittelbar auf eine Schädigung oder Veränderung des Nervensystems zurückgeführt worden. Unter Berufung auf solche "wissenschaftlichen" Grundlagen wurden Menschen mit geistiger Behinderung bis weit in das 20. Jahrhundert hinein Vernunft und Willensfreiheit abgesprochen und ihr Bildungs-und Lebensrecht in Frage gestellt. Das biologistische Negativbild eines grundlegenden Defizits oder Ausfalls, eines "Fehlens-von-etwas", ist dabei so selbstverständlich hingenommen worden, dass sich die Frage nach den kreativen Stärken dieses Personenkreises oft gar nicht erst gestellt hat. Selbst in so außergewöhnlichen Fällen wie dem sogenannten "Savant-Syndrom", bei dem die geistige Behinderung mit zum Teil erstaunlichen musikalischen, künstlerischen, mathematischen oder sonstigen Begabungen auf einem bestimmten Gebiet einhergeht, wurden solche Stärken nicht selten entweder als Ausnahmeerscheinungen und Kuriositäten oder als "Inselbegabungen" abgetan, ohne sie auf die Besonderheiten der geistigen Entwicklung und deren Gesetzmäßigkeiten selbst zurückzuführen. Durch den in den letzten Jahrzehnten vollzogenen Sichtwechsel einer "Stärken-Perspektive" auf Menschen mit geistiger Behinderung wird diesem Phänomen dagegen heute nicht nur in den Medien, sondern auch von fachwissenschaftlicher Seite (wieder) vermehrt Aufmerksamkeit geschenkt (siehe Theunissen