Die Russische Orthodoxe Kirche und Tschernobyl, in: Religion & Gesellschaft in Ost und West (RGOW) 4/2016, S. 22-23 (original) (raw)
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Die Staatskorporation Rosatom ist für alle Belange der zivilen und militärischen Nutzung der Kernenergie in Russland zuständig. Das weitverzweigte Unternehmen, das faktisch nur der Präsidialadministration Rechenschaft schuldet, soll eine nukleare Renaissance des Landes einleiten. International befindet sich Rosatom auf Expansionskurs, doch sind viele Projekte mit Unwägbarkeiten behaftet. Dafür, dass Russland auf absehbare Zeit Atomstaat bleibt, spricht die zentrale Bedeutung, die die ehemalige Supermacht nuklearen Optionen in ihrer Macht- und Energiepolitik beimisst.
Krieg, Frieden und die Russische Kirche. In: RGOW 4-5/2022, S. 5–8
Religion & Gesellschaft in Ost und West, 2022
Das Moskauer Patriarchat rechtfertigt den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine ideologisch. Einen nationalkonservativen Diskurs zur Verteidigung vaterländischer Werte pflegen viele Kirchenhierarchen seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion, als sich die Russische Orthodoxe Kirche als Bewahrerin der historischen Einheit der "Heiligen Rus" – Russland, Ukraine, Belarus und Moldova – anbot. In Zusammenarbeit mit Staat und Armee beteiligte sich die Kirchenleitung an der Entfaltung einer zivilen "Religion des Sieges". https://g2w.eu/zeitschrift/leseprobe/1883-krieg-frieden-und-die-russische-kirche
Religion & Gesellschaft in Ost und West, 2023
Während das Moskauer Patriarchat den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine eindeutig unterstützt, hüllen sich viele Geistliche der Russischen Orthodoxen Kirche, aber auch anderer Religionsgemeinschaften in Schweigen. Das Verhältnis von Befürwortung und Ablehnung des Kriegs unter Gläubigen entspricht demjenigen der gesamten russischen Gesellschaft. Für andersdenkende Geistliche und Laien bleibt vor allem in der orthodoxen Kirche wenig Raum für Anti-Kriegs-Äußerungen.