Prospektion des neolithischen Grabenwerkes bei Walmstorf, Ldkr. Uelzen (original) (raw)
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Zu den Fragestellungen im Rahmen des Schwerpunktprogramms 1400 (SPP) »Frühe Monumentalität und soziale Differenzierung. Zur Entstehung und Entwicklung neolithischer Großbauten und erster komplexer Gesellschaften im nördlichen Mitteleuropa« der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gehört auch jene nach dem Umfeld der spätneolithischen Großsteingräber der Soester Gruppe. Nur wenige Kilometer von der Nekropole Erwitte-Schmerlecke (s. Beitrag S. 35) entfernt und südlich von Bad Sassendorf gelegen, ist schon seit gut zwei Jahrzehnten durch wiederholte Beliegungen ein annähernd kreisrundes Erdwerk, bestehend aus einem Graben und mehreren Durchgängen, bekannt (Abb. 1). Die zeitliche Stellung dieser im Durchmesser gut 200 m bis 230 m großen Anlage, die seit 1999 ein rechtskräftig in die Denkmalliste der Gemeinde Bad Sassendorf eingetragenes Bodendenkmal ist, war bisher unklar. Nach in Mitteleuropa ausgegrabenen Vergleichen ist eine chronologische Einordnung in das jüngere Neolithikum aber wahrscheinlich. Daher war es sinnvoll, durch eine kleine Grabung im Rahmen des SPP handfeste Belege für die Datierung dieser Anlage zu gewinnen. Da sich bekanntermaßen an den Zugängen zu Erdwerken aus verschiedenen Gründen immer Fundmaterial anhäufte, wurde eine solche Stelle nach den Luftbildern ausgewählt; diese beindet sich im südöstlichen Bereich des Erdwerks. Mittels eines Kleinbaggers wurde das Areal aufgegraben und bald erschien die 2,8 m breite Grabenfüllung im Planum (Abb. 2). Das Proil zeigt, dass hier oberhalb des ungestörten Bodens zwei Auftragschichten vorliegen, die nach Auskunft des Grundeigentümers Harald Niggemeier, der unserem Ansinnen dankenswerterweise sehr offen gegenüberstand, in den vergangenen Jahrzehnten zur Bodenverbesserung aufgebracht worden sind. Erstaunlich war, dass trotz dieser Aufträge von insgesamt gut 0,50 m die Bewuchsmerkmale des neolithischen Grabens bei der Beliegung doch so deutlich ausgeprägt waren. Das humos durchsetzte Füllmaterial des Grabens ermöglicht in trockenen Pe-rioden eine bessere Durchfeuchtung, sodass sich entsprechende Bewuchsmerkmale auch im Luftbild bemerkbar machen konnten.
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Zu den Fragestellungen im Rahmen des Schwerpunktprogramms 1400 (SPP) »Frühe Monumentalität und soziale Differenzierung. Zur Entstehung und Entwicklung neolithischer Großbauten und erster komplexer Gesellschaften im nördlichen Mitteleuropa« der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gehört auch jene nach dem Umfeld der spätneolithischen Großsteingräber der Soester Gruppe. Nur wenige Kilometer von der Nekropole Erwitte-Schmerlecke (s. Beitrag S. 35) entfernt und südlich von Bad Sassendorf gelegen, ist schon seit gut zwei Jahrzehnten durch wiederholte Befliegungen ein annähernd kreisrundes Erdwerk, bestehend aus einem Graben und mehreren Durchgängen, bekannt (Abb. 1). Die zeitliche Stellung dieser im Durchmesser gut 200 m bis 230 m großen Anlage, die seit 1999 ein rechtskräftig in die Denkmalliste der Gemeinde Bad Sassendorf eingetragenes Bodendenkmal ist, war bisher unklar. Nach in Mitteleuropa ausgegrabenen Vergleichen ist eine chronologische Einordnung in das jüngere Neolithikum aber wahrscheinlich. Daher war es sinnvoll, durch eine kleine Grabung im Rahmen des SPP handfeste Belege für die Datierung dieser Anlage zu gewinnen. Da sich bekanntermaßen an den Zugängen zu Erdwerken aus verschiedenen Gründen immer Fundmaterial anhäufte, wurde eine solche Stelle nach den Luftbildern ausgewählt; diese befindet sich im südöstlichen Bereich des Erdwerks. Mittels eines Kleinbaggers wurde das Areal aufgegraben und bald erschien die 2,8 m breite Grabenfüllung im Planum (Abb. 2). Das Profil zeigt, dass hier oberhalb des ungestörten Bodens zwei Auftragschichten vorliegen, die nach Auskunft des Grundeigentümers Harald Niggemeier, der unserem Ansinnen dankenswerterweise sehr offen gegenüberstand, in den vergangenen Jahrzehnten zur Bodenverbesserung aufgebracht worden sind. Erstaunlich war, dass trotz dieser Aufträge von insgesamt gut 0,50 m die Bewuchsmerkmale des neolithischen Grabens bei der Befliegung doch so deutlich ausgeprägt waren. Das humos durchsetzte Füllmaterial des Grabens ermöglicht in trockenen Pe-rioden eine bessere Durchfeuchtung, sodass sich entsprechende Bewuchsmerkmale auch im Luftbild bemerkbar machen konnten.
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