Filmbuch-Rezensionen, Review of The Promise of Cinema: German Film Theory, 1907–1933 (by Hans Helmut Prinzler) (original) (raw)

„Kinogeschichte“, in: kunsttexte.de 4 (2006) [erweiterte Version des Textes „Filmgedächtnis“, in: Frieling / Herzogenrath (Hg.): 40jahrevideokunst.de].

Volker Eichelmanns Video Kurlichtspiele (Reminiszenz, 12. Dezember 1953) 2 verknüpft zentrale Stationen der Film-, Videokunst-und Mediengeschichte im Hinblick auf ihre Wechselwirkungen mit individueller und kollektiver Geschichte beziehungsweise Erinnerung. Die Arbeit visualisiert und vertont Elemente des Zusammenspiels von Kinohistorie und persönlichem Gedächtnis. Erinnerungs-und Medienschichten werden miteinander überblendet und zusammen geschnitten. Eine wesentliche Rolle spielt dabei der Gegensatz von Immersion und Distanz zum Filmgeschehen. Eine reflektierende Haltung zur filmischen Narration wird in Kurlichtspiele durch die Integration und Ausstellung materieller Produktions-und Aufführungsbedingungen des Videos und anderer fotografischer und filmischer Techniken nahe gelegt. Kurlichtspiele ist in zehn Abschnitte unterteilt, die teils fließend ineinander übergehen, miteinander überblendet werden und partiell Wiederholungen darstellen. Das Video beginnt visuell mit einer Einstellung, in der sich eine schwarze Fläche von der rechten Bildschirmseite zur linken schiebt, woraufhin sich eine weiße Fläche von der linken zur rechten Seite bewegt. Die Bildfläche wird daraufhin kurz weiß, dann grau und läuft am Bildrand diffus in einen schwarzen 'Rahmen' aus. Dazu ist ein Klicken hörbar. Dadurch entsteht der Eindruck, die BetrachterInnen blickten auf eine Projektionsfläche, zum Beispiel eine Leinwand, auf die ein Diaapparat Licht projiziert. Das Magazin des Apparats wird schein-

Rezension: »Screening Transcendence. Film under Austrofascism and the Hollywood Hope, 1933-1938« von Robert Dassanowsky

medien & zeit 34/1, 2019

Es ist ein oftmals fruchtbares Unterfangen, autoritäre Regime durch die Linse der von der Zensur am wenigsten betroffenen Medien zu analysieren: Zum einen vermögen die medienpolitischen Blindstellen Aufschluss über die innere Funktionsweise des Systems zu geben; zum anderen weisen sie auf das Potential zur Subversion seitens der konkreten medialen Werke hin. Im Austrofaschismus ist Film ein solches Medium gewesen -so lautet die Ausgangsthese von Screening Transcendence. Robert Dassanowsky zeichnet in seiner Monographie die Entwicklung des Films im stetig autoritärer werdenden Österreich ab 1933 nach und präsentiert dabei extensive Verknüpfungen zwischen künstlerischen Formen und der sie umgebenden Ideologie.