Gratisexpertise und Wiedereingliederung von inoffiziellem Fundmaterial in den wissenschaftlichen Diskurs. Das Institut für Archäologie als Ansprechstelle für PrivatsammlerInnen (original) (raw)

Gedanken zum wissenschaftlichen Umgang mit archäologischem Fundgut aus Privatsammlungen – eine Fallstudie aus Südösterreich

Archäologische Informationen 44, 2021

Private collections often contain a large number of archaeological finds, some of them really interesting, which can be used as a source. However, since most of these collections do not originate from professionally conducted fieldwork, the finds are often regarded as unreliable sources because during the recovery of the finds by amateurs/laymen, consciously or unconsciously, the context of the findings was not scientifically recorded or even destroyed. Using examples from southern Austria, the possible information gain for archaeological research will be explored and the handling of private collections in general will be discussed. In this context, the critical handling of private collections should be addressed and related considerations discussed

2022_10_07: Vom Umgang archäologischer Universitätsmuseen mit Hobbyarchäologen und privaten Sammlern (Wien)

Brennpunkt Sammlung. Universitätssammlungen als Orte kritischer Auseinandersetzung. 13. Jahrestagung für Universitätssammlungen 2022 an der Universität Wien in Kooperation mit der Gesellschaft für Universitätssammlungen e.V. und dem Museumsbund Österreich (6.–8.10.2022) Archäologie war seit jeher eine Disziplin, die schon in ihrer Frühzeit das Interesse einer breiten Öffentlichkeit geweckt hatte. Amateure, Laien, Dilettanten, Liebhaberforscher, Privatgelehrte aber insbesondere auch Sammler spielten bereits vor der Phase der akademischen Professionalisierung gerade in der Archäologie eine wesentlich größere Rolle als in anderen Fächern. Von ihnen aus Sammelleidenschaft geborgene und zusammengetragene Objekte bildeten und bilden bis heute oft auch den Kern früher Museen bzw. zentrale Bestandteile von Sammlungen. Die Begeisterung für Archäologie, das Suchen und Sammeln von archäologischen Objekten stellt aber kein historisches Phänomen dar, sondern ist in Person von Hobbyarchäologen bis heute aktuell. Oft werden Verantwortliche archäologischer Universitätssammlungen von diesen kontaktiert: Die Bandbreite reicht von Anfragen zur Bestimmung oder dem Schätzen des Wertes, konkreten Angeboten des Verkaufs, Leih- und Dauerleihgaben bis hin zu Schenkungen einzelner Objekte bzw. ganzer Sammlungen. Wurde dies früher vielfach relativ unkritisch gesehen hat sich mit der seit den 1980er Jahren einsetzenden Diskussionen über Raubgrabungen im In- und Ausland, dem Antikenhandel sowie den illegalen Versuchen der Ausfuhr von archäologischen Objekten aus den Ursprungsländern zu Recht eine deutlich kritischere Haltung bei Archäologen und Museumsverantwortlichen zu diesen vielfach in ihrer Provenienz problematischen Beständen entwickelt. Im Vortrag sollen daher aus den Erfahrungen der letzten Jahre am Archäologischen Universitätsmuseum Innsbruck Überlegungen zum Umgang archäologischer Universitätsmuseen mit Hobbyarchäologen und privaten Sammlern angestellt werden, ohne den Anspruch anzustreben in der Bandbreite zwischen ethisch korrekt, rechtskonform, pragmatisch oder gar opportunistisch verbindliche und „richtige“ Aussagen zu treffen. Vielmehr sollen die Gedanken als Diskussionsgrundlage bzw. -anstoß verstanden werden.

Vom Nutzen der Forschung – Archäologie.

Akzent Magazin: Forschung und Innovation. Interview., 2020

Wie würden Sie in wenigen Worten beschreiben, was Sie als Archäologin besonders interessiert? Undine Stabrey: Mich interessiert das Verhältnis zwischen Mensch und Ding. Denn es ist schon erstaunlich: Es gibt kaum ein anderes Lebewesen, dass erstens Dinge in dieser Dimension herstellt und zweitens wiederum die Welt von diesen Dingen so grundlegend formen lässt. Denken Sie beispielsweise an einen Supermarkt. Was für eine Dingmasse! Und diese Masse formt letztlich unser Leben. Das sehen und spüren wir alle täglich. Und wie die Dinge unseren Planeten formen, wird inzwischen auch immer mehr Leuten bewusst. Akzent Magazin 2020-3 – Pro Senectute beider Basel – Autor: Andreas Schuler, www.akzent-magazin.ch

Die kommunikative Verantwortung archäologischer Freilichtmuseen – Ein Beitrag zur Diskussion

Journal for construction and Experiment in Archaeology, 2009

In Europa gibt es gegenwärtig ca. 380 archäologische Freilichtmuseen und Nachbildungen antiker Stätten, die meisten davon im nordwestlichen Europa (EXARC 2008, siehe auch Rezension „European Guide of Archaeological Open Air Museums, in diesem Heft ). Diese Tatsache allein macht es notwendig, sich in Abgrenzung zu Freizeitparks mit ihren künstlichen Welten verstärkt um international gültige Qualitätsstandards zu bemühen. Eine Organisation, die sich seit ihrer Gründung im Jahr 2000 um die Stimmigkeit bei der Interpretation wissenschaft licher Erkenntnisse und um die Weiterentwicklung der Darstellungsmethoden auf hohem Standard kümmert, ist EXARC, die Organisation archäologischer Freilichtmuseen in Europa. Die Mitgliedseinrichtungen bei EXARC arbeiten auf Grundlage der gemeinsamen Statuten, zu denen wissenschaft lich korrekte Darstellung, Durchführung von archäologischen Experimenten, Anwendung von authentischen Techniken und Materialien, Nutzung zeitgemäßer und materialgerechter Präse...

Objekte ohne Wissenschaft – Exponate ohne Sammlung : über den Umgang des "Muséum d'histoire naturelle" und des "Muséum des Antiques" mit ethnografischen Artefakten im ausgehenden 18. Jahrhundert

Traverse , 2012

Dieser Beitrag thematisiert die von der französischen Museumspolitik gegen Ende des 18. Jahrhunderts durchgeführte Spezialisierung und Ausdifferenzierung der nationalen Sammlungen in deren Gründungsphase. Dabei zu beobachten, wie Exponate einer speziellen Sammlung zugewiesen oder wie sie umgeordnet wurden, kommt nicht nur der Sammlungsgeschichte zugute. Dies ermöglicht zudem, Abweichungen oder Neubestimmungen der entsprechenden Wissensgebiete zu registrieren. Am Beispiel der ethnographischen Artefakte, einem besonderen Sammelbestand, den der Konvent 1795 vom Muséum d’histoire naturelle ins neu gegründete Muséum des Antiques zu versetzen beschloss, vollzieht der Beitrag einen Stück Geschichte zweier Disziplinen nach: den der Naturgeschichte und der Archäologie. Er untersucht folgende Fragen: Wie hatte sich die Naturgeschichte so verändern können, dass sich die aussereuropäischen Artefakte im naturhistorischen Museum erübrigten? Welche verschiedenen Auffassungen der Archäologie bewirkten, dass diese Objekte zunächst dem Museum für Antiquitäten zuerkannt wurden, ihm danach jedoch nicht mehr geeignet erschienen?