Was ist therapeutischer Erfolg? (original) (raw)

Die Ambivalenz zwischen Therapie und Leistung

Die Frage nach der Definition von Doping basiert nicht zuletzt auf naturwissenschaftlicher Forschung. Aus einer naturwissenschaftlichen Perspektive könnte man sogar behaupten, dass die aktuelle Dopingdebatte ihre Ursachen gerade in der pharmazeutischen Forschung hat, da sich das Problem des Dopings erst mit dem Vorhandensein entsprechender Mittel bzw. Methoden zur Leistungssteigerung stellt. Allerdings wird die Frage der Dopingdefinition im Folgenden nicht auf einen naturwissenschaftlichen Referenzrahmen reduziert, wie dies in den aktuellen Dopingdefinitionen häufig der Fall ist. Vielmehr werde ich die spezifische Rolle naturwissenschaftlicher Forschung mit Blick auf die Dopingdefinition und die daraus resultierenden strukturellen Schwierigkeiten darstellen.

Scheitern in der Erfolgsgesellschaft - aktive Resignation in der Psychotherapie

Schweizer Archiv für Neurologie und Psychiatrie, 2014

To fail in the postmodern society-active resignation in psychotherapy In contrary to a crisis, failing is irreversible. To fail claims for renouncement. Active resignation accepts the borders of a human being but tries to seize what is possible and facilitates a restart. To fail often feels like being offended. A postmodern culture of individualism holds a human being responsible for success and failure but cannot release him from the fact that his self-esteem depends on the acceptance of his fellow men. All the more, an individual failing can be very offending. After a short introduction, this article examines the following three points: 1. Social background and its consequences for modern failing 2. To be hurt and the defence of shame 3. Therapeutic attitude towards failing

Messung des Therapieerfolgs Veränderungsmaße oder retrospektive Erfolgsbeurteilung

Zusammenfassung. Theoretischer Hintergrund: In der Psychotherapieforschung haben sich Prä-Post-Effektstärken zur Erfassung des Therapieerfolgs weitgehend als Standard durchgesetzt. Als Alternative lassen sich retrospektive Erfolgsmaße diskutieren, bei denen Therapieerfolg rückblickend am Ende der Behandlung eingeschätzt wird. Fragestellung: Lassen sich retrospektive Erfolgs-maße empirisch von den Effektstärkemaßen unterscheiden? Methode: An drei Stichproben ambulanter Patienten (Angstpatienten [N = 583], Patienten mit Affektiven Störungen [N = 95] und diagnostisch heterogene Restgruppe [N = 97]) wurden Effektstärkemaße für die störungsspezifische und störungsübergreifende Symptomatik sowie Störungsfolgen berechnet. Außerdem wurden fünf retro-spektive Erfolgsmaße erhoben (Fragebogen zur Veränderung des Erlebens und Verhaltens [VEV], Globalurteile und Zielerreichungs-skalierungen von Patienten und Therapeuten). Die acht Erfolgsmaße gingen in eine explorative Faktorenanalyse ein. Ergebnisse: In allen drei Stichproben ergab sich jeweils eine zweifaktorielle Struktur. Auf dem Faktor " Veränderungsmessung " luden die Effektstär-kemaße, auf dem Faktor " Retrospektive Erfolgsbeurteilung " die Globalurteile und Zielerreichungsskalierungen. Schlussfolgerun-gen: Eine Beschränkung auf lediglich eine Erfolgsdimension erscheint weder im Forschungs-noch im Praxiskontext gerechtfertigt. Schlüsselwörter: Psychotherapieergebnisse, Therapieerfolgskontrolle, Zufriedenheit mit Psychotherapie, Katamnese Measuring therapy outcome – pre-post effect sizes and retrospective measurement Abstract. Background: In psychotherapy research pre-post effect sizes can be regarded as a standard approach to outcome measurement. In retrospective measurements the success of treatment is assessed by looking back at the therapy after it is finished. Objective: Is it possible to distinguish retrospective measurements of success from pre-post effect sizes empirically? Method: Outpatients diagnosed with anxiety (N = 583), affective (N = 95), and heterogeneous disorders (N = 97) were assessed. Three types of effect sizes were calculated for scales measuring symptoms and consequences of illness. Five types of retrospective measures (treatment satisfaction and goal attainment from patients and therapists, a questionnaire assessing changes in experience and behavior [VEV]) were obtained. The eight measures of success were included in a factor analysis. Results: In all three samples a two-factor solution was obtained: Effect sizes loaded on one of the factors, retrospective measures on the other. Conclusions: It is recommended to consider both outcome measures in clinical practice and research.

Psychische Erholung nach Erfolg und Misserfolg

2000

1 Problem Im modernen Hochleistungssport werden einerseits zeitliche Dimensionen des Trainings- aufwandes erreicht, die die individuellen Leistungsreserven angreifen, andererseits erfor- dert der dicht gedrängte Terminkalender von Sportlerinnen und Sportlern Höchstleistungen in immer kürzeren Abständen. Diese immens gestiegene psycho- physische Beanspruchung durch Training und Wettkampf schränkt die erforderliche Erholungszeit der Sportlerinnen und Sportler immer mehr ein und erhöht die Gefahr, dass die durch Training und Wettkampf hervorgerufenen psycho-physischen Beanspruchungszustände nicht angemessen ausgeglichen werden und gesundheitliche Beeinträchtigungen nach sich ziehen. Vor diesem Hintergrund ist für den sportlichen Erfolg die optimale Nutzung der zur Ver- fügung stehenden Erholungszeit unerlässlich, denn Spitzenleistungen können nur diejeni- gen Sportlerinnen und Sportler erreichen, die sich richtig erholen können. Als ein Schwer- punkt der sportbezogenen Erholungsforschu...

Die therapeutische Beziehung

Psychotherapeut, 2009

CME.springer.de-Zertifizierte Fortbildung für alle Psychotherapeuten Die CME-Teilnahme an diesem Fortbildungsbeitrag erfolgt online auf CME.springer.de und ist Bestandteil des Individualabonnements dieser Zeitschrift. Abonnenten können somit ohne zusätzliche Kosten teilnehmen. Unabhängig von einem Zeitschriftenabonnement ermöglichen Ihnen CME.Tickets die Teilnahme an allen CME-Beiträgen auf CME. springer.de. Weitere Informationen zu CME. Tickets finden Sie auf CME.springer.de. Registrierung/Anmeldung Haben Sie sich bereits mit Ihrer Abonnementnummer bei CME.springer.de registriert? Dann genügt zur Anmeldung und Teilnahme die Angabe Ihrer persönlichen Zugangsdaten. Zur erstmaligen Registrierung folgen Sie bitte den Hinweisen auf CME.springer.de. Online teilnehmen und 3 CME-Punkte sammeln Die CME-Teilnahme ist nur online möglich. Nach erfolgreicher Beantwortung von mindestens 7 der 10 CME-Fragen senden wir Ihnen umgehend eine Bestätigung der Teilnahme und der 3 CME-Punkte per E-Mail zu. Zertifizierte Qualität Diese Fortbildungseinheit ist für ärztliche Psychotherapeuten zertifiziert von der Landesärztekammer Hessen und der Nordrheinischen Akademie für Ärztliche Fort-und Weiterbildung und damit auch für andere Ärztekammern anerkennungsfähig. Für psychologische Psychotherapeuten sind die Fortbildungsbeiträge der Zeitschrift "Psychotherapeut" von der Landespsychotherapeutenkammer Baden-Württemberg akkreditiert. Folgende Maßnahmen dienen der Qualitätssicherung aller Fortbildungseinheiten auf CME.springer.de: Langfristige Themenplanung durch erfahrene Herausgeber, renommierte Autoren, unabhängiger Begutachtungsprozess, Erstellung der CME-Fragen nach Empfehlung des IMPP mit Vorabtestung durch ein ausgewähltes Board von Fachärzten.

Gerhard Lukits, Das phäakische Therapieschiff. Ein historisch-literarisches Beispiel therapeutischen Gelingens und seiner Bedingungen

Das phäakische Therapieschiff. Ein historisch-literarisches Beispiel therapeutischen Gelingens und seiner Bedingungen, 2022

Im vorliegenden Artikel stellt der Autor eine lange Gesprächsreihe zwischen Odysseus und dem märchenhaften Phäakenkönig Alkinoos (aus der homerischen Odyssee) als Prototyp einer therapeutisch-heilsamen Kommunikation vor. Er untersucht, inwiefern die Haltung, die Alkinoos dabei an den Tag legt, einer personzentrierten – oder auch einfach humanen – Haltung von bedingungsfreier Wertschätzung, Empathie und Kongruenz entspricht. Erfüllt der Gesprächsprozess die „notwendigen und hinreichenden Bedingungen“ von Rogers? Für den Autor stellt sich heraus, dass dies vollständig der Fall ist. Daher entwickle sich Odysseus von einem der Logik des Krieges verfallenen Mann zu einem Mann, der sich selbst und damit auch seine humanen Qualitäten entdeckt hat – und so bereit ist für sein Königtum.