Baales 2006 - Der Weg zum Neandertaler: Aspekte zur ältesten Besiedlung Afrikas und Eurasiens - Roots (original) (raw)
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Baales 2020 - Zaunanlagen in der mitteleuropäischen Urgeschichte - RiH
Restaurator im Handwerk, 2020
Michael Baales (2020): Zaunanlagen in der mitteleuropäischen Urgeschichte. Restaurator im Handwerk 4/2020 (Einfriedungen und Zäune), 6-11. Archäologische Relikte von Zäunen und Zaunanlagen finden sich nicht nur auf ur-und frühgeschichtlichen Siedlungsplätzen, sondern können auch in Gewässern angetroffen werden. Sowohl in Bächen, Flüssen und Auen, als auch in Seen und im marinen Flachwasserbereich werden immer wieder Holzzäune entdeckt, die meist aus relativ kleinen Staken mit Flechtwerk (hierfür wurden häufig Haselruten genutzt) bestehen und als Fischzäune anzusprechen sind. Sie leiteten einst Fische in Engstellen, wo eine Reuse den Fang aufnahm oder die Tiere mit Netzen und/oder Fischspeeren an Land gebracht wurden. Bereits für das frühe Mesolithikum, also die ersten nacheiszeitlichen Jäger-, Sammler-und Fischergruppen vor ca. 11.000 Jahren, aber auch für jüngere Perioden der Ur-und Frühgeschichte sowie bis in jüngste Zeit, sind derartige Anlagen mehrfach - wenn auch meist nur in kleinen Ausschnitten - überliefert worden. Regelmäßig können dann auf ur-und frühgeschichtlichen Flächengrabungen Reihungen von mehr oder minder großen Pfostengruben, die einen größeren Ab-stand zueinander aufweisen, angetroffen werden. Diese Befunde lassen eine Interpretation als Zaunabschnitte zu, während die Aufreihungen von eng gestellten Pfostengruben eher auf Palisaden, rituelle Einhegungen oder ähnliches verweisen dürften. Aufgrund einer längerfristigen oder wieder-holten Besiedlung solcher Flächen oder auch der stark veränderten Geländestruktur seit der Nutzungszeit der Siedlung(en) sind Zäune jedoch oft nur noch in kleinen Ausschnitten überliefert. Daher können die Zaunabschnitte nur selten einer bestimmten Siedlungsphase oder erkannten Hofplätzen eindeutig zugewiesen werden. Aus der Hellwegbörde, einer fruchtbaren Lösslandschaft am Nordrand des rechtsrheinischen Schiefergebirges zwischen Essen und Paderborn, gibt es von zwei älterneolithischen Siedlungsflächen (Bochum-Hillerberg Nord und Bad Sassendorf-Landerpfad) einige besonders gut erhaltene Zaunanlagen. Sie schließen sich baulich direkt an einzelnstehende Hausgrundrisse an und sind demnach mit den Häusern zeitgleich oder etwas später errichtet worden. Sie definieren somit zu diesen Hofplätzen zugehörige, bewirtschaftete Flächen. Allerdings bleibt die genaue Funktion dieser teils großflächigen Einhegungen offen. Archaeological relics of fences and fence systems can not only be found on prehistoric and early historical settlement sites, but also bodies of water. In streams, rivers and floodplains, as well as in lakes and in the marine shallow water area, numerous wooden fences were discovered, which mostly consist of relatively small stakes with wattle (hazel rods were often used for this) and can be interpreted as fish fences. Already for the early Mesolithic, i.e. the first post-glacial groups of hunters, gatherers and fishermen about 11,000 years ago, but also for more recent periods and up to recently, such systems were multiple found. On prehistoric and prehistoric area excavations, rows of more or less large post pits can regularly be found. These findings allow an interpretation as fence sections, while the rows of closely placed post pits should rather refer to palisades, ritual enclosures or the like. However, due to long-term or repeated settlement of such areas or the greatly changed structure of the terrain since the settlement(s) were in use, fences have often only survived in small sections. Therefore, the fence sections can rarely be clearly assigned to a specific settlement phase or recognized courtyard areas. From the Hellwegbörde, a fertile loess landscape on the northern edge of the Westfalian uplands between Essen and Paderborn, there are some particularly well-preserved fence systems of two ancient Neolithic settlement areas (Bochum-Hillerberg Nord and Bad Sassendorf-Landerpfad) known. They are structurally connected directly to individual house floor plans and were therefore built at the same time as the houses or a little later. These fenced spaces are mostly defined as gardening areas, but, however, the exact function of these partly large enclosures remains open.
Baales & Becker 2019 – Ein MTA-Keil aus Unna – neue Spur des Neandertalers in Südwestfalen – AiW
Archäologie in Westfalen-Lippe, 2019
Michael Baales & Michael Becker 2019 – Ein MTA-Keil aus Unna – neue Spur des Neandertalers in Südwestfalen. Archäologie in Westfalen-Lippe 2018, 33-36. Besides two Levallois artefacts, intensive surveying carried out on the Haarstrang ridge (Hellweg Area) south of Unna and Werl has now brought to light a small handaxe from the period of the Neanderthals. Judging by its shape, it can be added to the list of Late Middle Palaeolithic MTA handaxes from western Europe. It thus extends the small number of matching sites in central Europe. Intensive Prospektionstätigkeit auf dem Haarstrang südlich von Unna - Werl (südlicher Hellweg-Bereich) hat nach zwei Levallois-Artefakten nun auch einen ersten Faustkeil aus der Zeit des Neandertalers ergeben. Aufgrund seiner Formgebung (die Spitze ist leider abgebrochen) kann er den spätmittelpaläolithischen MTA-Faustkeilen Westeuropas an die Seite gestellt werden. Er ergänzt damit die kleine Zahl entsprechender Fundstellen in Mitteleuropa.
Baales 2021 – Der Neandertaler auf der Haar – ein Neufund aus Fröndenberg – AiW
Archäologie in Westfalen-Lippe, 2021
Michael Baales (2021): Der Neandertaler auf der Haar – ein Neufund aus Fröndenberg. Archäologie in Westfalen-Lippe 2021, 28-31. Michael Becker aus Fröndenberg hat in den vergangenen gut zwei Jahrzehnten zahllose neue Steinartefakt-Fundstellen um Unna - Werl - Fröndenderg - Wickede entdecken können. Unter den dominant neolithischen sind auch einige mesolithische und sogar paläolithische Stücke. Nur wenige lassen sich mit einiger Berechtigung in das (späte) Mittelpaläolithikum datieren, so ein kleiner MTA-Faustkeil, ein Levallois-Kern aus Feuerstein und wenige Abschläge. 2020 ergänzte das basale Fragment eines Keilmessers aus Kieselschiefer diese kleine Kollektion. Over the past two decades, Fröndenberg resident Michael Becker has discovered countless new lithic artifact scatters on plough soil around Unna - Werl - Fröndenderg - Wickede in southern Westphalia just north the Ruhr and uplands (Mittelgebirge). While the majority date from the Neolithic, the finds include also some of the Mesolithic and even of the Palaeolithic age. Only a small number can justifiably be dated to the (late) Middle Palaeolithic. In 2020, the basal fragment of a Bifacially Backed Knife (Keilmesser) made of lydite was added to the small collection.
Der älteste Abschnitt unserer Geschichte kann nur durch archäologische Forschung erhellt werden -begreift man Geschichte nicht nur als denjenigen Zeitraum, in dem unser Bild der Vergangenheit vor allem auf einer schriftlichen Überlieferung ruht; die ältesten, schriftlosen Epochen unseres Seins sind keine Vorgeschichte, sondern Urgeschichte! Mehr als 99,92 % der nun bereits schon 2,5 Millionen Jahre andauernden Präsenz unserer Gattung Homo auf dieser Erde sind schriftlos; etwa 99,7 % unserer Geschichte in Europa lebten wir als Jäger und SammlerInnen. Dies ist zum überwiegenden Teil die Zeit des Paläolithikums, der Altsteinzeit. Im Folgenden will ich versuchen, einige Aspekte unserer ältesten Geschichte, wie sie auf westfälischem Boden dokumentiert ist, darzustellen. Doch vorweg einige Anmerkungen zu einem ganz wesentlichen Aspekt unserer Entwicklungsgeschichte: den Veränderungen des Klimas.
Classica et Orientalia 2 (Wiesbaden 2010)
„Der Achämenidenhof“ ist die Publikation eines Internationalen Kolloquiums, das die griechischen und lateinischen Quellen zu einem Sachthema der Achämenidengeschichte der einschlägigen altorientalischen Überlieferung gegenüberstellt. Dabei stellen sich wie bei der Behandlung einzelner Autoren (CLeO 1, 3, 5 etc.) die Fragen, wie das Bild vom „Orient“ in der klassischen Überlieferung Gestalt gewonnen hat und in welchem Verhältnis dieses Bild zu den altorientalischen Primärquellen steht. Die im Band versammelten Beiträge verfolgen zur Beantwortung dieser Fragen unterschiedliche methodische Ansätze. Die einen zielen darauf, literarische Zutaten der klassischen Auutoren sichtbar zu machen. Andere nutzen die schriftliche Primärüberlieferung und archäologische Zeugnisse, um zentrale Aspekte wie Selbstverständnis und Kommunikationsabsichten des Herrscherhauses, Hofzeremoniell, Administration, Kult, Wirtschaft und Handel oder auch Geschlechterrollen zu beleuchten. Darüber hinaus verfolgen einige Beiträge einen systemtheoretischen Ansatz und greifen Ergebnisse der jüngeren Hof- und Residenzenforschung auf, um ein Komplement zur lückenhaften Überlieferung der Achämenidenzeit zu bieten. Denn auch in Bezug auf den Achämenidenhof müssen die überlieferten Gegebenheiten im Rahmen der Aufgaben verständlich sein, denen ein Hof seiner Funktion nach dient, als da sind die Organisation des Alltags des Monarchen, die Garantie seiner Sicherheit, die Pflege seines Prestiges, die Integration der Machteliten und die Führung der Regierungsgeschäfte.
Siegerland, 2017
M. Baales (2017): Die ältesten Siedlungsspuren aus dem Siegerland – Eine Übersicht des aktuellen Forschungsstandes zur Steinzeit – Ein kurzer Nachtrag. Siegerland 94, 3-7. Short communication on some Final Palaeolithic, Mesolithic and (upper) Neolithic lithics found by Helmut Baldsiefen near Netphen, Siegerland uplands. Interesting is the sparse retouching of a slender backed Point to the tip (with clear impact fratures) while there is a natural back present, and the SW German Hornstone (Jurahornstein) raw material of a supposed Upper Neolithic arrow head. The saw-like edge retouching refers to the use of a retoucher with a inserted copper tip.
Baales 2005 - Archäologie des Eiszeitalters / Frühe Menschen an Mittelrhein und Mosel - Koblenz
von Hermann Schaaflhausen 1883 auf dem Martinsberg in Andernach noch in das 19. Jh. zurückreichen, konnte eine intensive Forschung zum Paläolithikum eßt fast 100 Jahre später mit der Entdeckung des Fundplatzes Neuwied-Gönnersdorf und der Wiederaufnahme der Grabungen auf dem Martinsberg in eine neue entscheidende Phase der Erforschung des füihen Menschen und seiner Siedlungsstellen an Rhein und Mosel treten Weitere Fundplätze wie Urbar, Ariendorf, Mülheim-Kärlich, Kettig, Niederbieber, Miesenheim, Plaidter Hummerjch und viele andere kamen in kürzester Zeit httlz\ und zeigen außergewöhnlich gut erhaltene Bef'unde. Grund hierfilr ist die geologische Situation der Mittehheinischen Senke. Durch die Naturkatastrophe der Gasexplosion des Laacher See Ausbruches wurde die gesamte Landschaft durch vulkanische Aschen bis zu l2 m Mächtigkeit überdeokt. Daher wurden die vorangegangenen Siedlungsspuren der Kultuntufe der Jäger und Sammler nahezu ,,versiegelt und konserviert". Erst jm Zuge des industriellen Bimsabbaues wurden die noch weitestgehend im ungestörten Zusammenhang angetroffenen Befunde aufgedeckt. Wegen dieser günstigen Voraussetzungen war es für das Amt Koblenz der archäologischen Denkmalpflege nur sinnvoll, in Zusammenarbeit zunächst mit dem Forschungsbereich Altstejnzeit des Institutes für Ur-und Frühgeschichte der Universität Köln einen Schwerpunkt in der Paläolithikumsforschung in der Region Mittehhein zu bilden und mit namhaften Mitteln der Archäologischen Denkmalpflege Koblenz, später ergänzt durch Gelder der Stiftungen von Fritz Thyssen, Gerda Henkel und Volkswagen, sowie durch Spenden von Privatpersonen und sonstigen Vereinigungen und lnstitutionen, wurde die wissenschaftlichen Grr.rndlagen erarbeitet und die Voraussetzungen geschaffen, fur einen überegionalen Antrag zu einem interdisziplinären Schwerpunktprogramm bei der deutschen Forschungsgemeinschaft, der ab 1988 zu dem Langzeitprogramm der DFG ,,Quartär am Mittelrhein" fihten. Darin arbeiteten außer Archäolo gen, Geologen und Vulkanologen auch Paläobotaniker und Paläontologen zusammen. Entsprechende wissenschaftliche Publikationen wurden bereits vorgelegt oder sind noch in Arbeit und haben so das Mittelrheingebiet auch fiir die ältere Menschheitsgeschichte als eine dicht besiedelte Landschaft intemational bekannt gemacht. Gestüta und geördefl wurde das Projekt besonders durch die Übemahme als ,,Forschungsbereich Ahsteinzeit" in das Römjsch-Germanische Zentralmuseum Mainz, aus dem zusätzlich Planstellen und finanzielle Impulse der Altsteinzeit zugeführt wurden. Hier gilt Herm Dr' K Weidemann unser l)ank' Durch die Einrichtung der,,Maximilian zu Wied-Stiftung" unter Beteiligung von Stadt und Kreis Neuwied, sowie d€s ,,Fördervereins Altsteinzeit e.V" in Verbindung mit der Schenkung des ,, Prinzessinnenhauses" des Schlosses Monrepos durch Friedrich Wilhelm -Fitst zu Wied wuchs ein organisatorischer Rahmen, indem sowohl unsere gemeinsame Forschung vorankam und noch dazu ein neues Museum als ,,Schaufenster" unserer archäologischen Arbeit en! stand, was sich nach zwischenzeitlicher grundlegender Neukonzipierung und -gestaltung,sowie der neuen Direktorin Frau Prof. Dr Gaudzinski als Nachfolgerin für Prol Bosinski nach wie vor eines regen Zuspruchs edreut. So gilt unser herzlicher Dant insbesondere der Deutschen Forschungsgemeinschaft, der Gerda Henkel-, der Fritz Thyssen-und der Volkswagenstiftung und r'tcht ztlelzt dem Land Rheinland-Pfalz für die namhaften Finanzierungen unserer Forschungsmaßnahmen. Außerdem sei allen Dienststellen, Firmen, Privatpersonen und Institutionen, die unsere Arbeitwo auch immer unterstützten, sehr herzlich gedankt. Besonderer Dank gilt aber dem Autor dieser Broschüre, Privatdozent Dr. Michael Baales, der es verstanden hat, die umfangreichen neuen, gerade während der letzten Jahre gewonnenen wissenschaftlichen Erkennl nisse zusammenzufassen und für einen interessierten Leserkeis wiederzugeben. So ist eben mit diesem Buch zur ,,Archäologie des Eiszeitalters" zu den entscheidenden Forschungen in dieser Region der,,große Wurf'gelungen. Darüber hinaus gilt aber allen, die in dem Projekt tätig waren, den Kollegen, Archäologen-und Grabungsteams fijr ihre in unserem Arbeitsgebiet geleisteten Forschungen, die sie in guter Zusammenarbeit und im Auftrag des Amtes Koblenz der archäologischen Denkmalpflege Rheinland-Pfalz erfolgreich durchgeführt haben, unser herzlicher Dank. Stellvertretend flt alle, die uns in dieser Form bei unserer archäologischen Arbeit halfen, sei diese Broschüre Herm Prof. Dr. Bosinski, dem langjährigen Lehrstuhlinhaber des Instituts für Urund Frühgeschichte der Universität Köln und der bis zum Eintdtt in den Ruhestand 2002 den ,,Foßchungsbereich Altsteinzeit" und das ,,Museum flir die Archäologie des Eiszeitalte$" in Neuwied-Moffepos leitete, mit Danl und Anerkennung gewidtnet. Der in dieser Broschüre geschilderte sehr weite Blick zurück in die Menschheitsgeschichte unserer Region, lässt die extrem unterschiedlichen Lebensbedingungen und Veränderungen von Klima und Landschaft der Region Mittelrhein erkennen und schildert die Überlebensstmtegien des Menschen über einen Zeitraum von vielen Jabrhunderttausenden. So soll auch dieses Buch in der allgemeinen Diskussion im Zusammenhang mit globalen Klimaveränderungen unserer Zeit mit dieser zusammenfassenden Schilderung einen aktuellen Beiüag leisten. So wünschen wir dieser Broschüre viele interessierte Leser und eine weite Verbreitung.