Die Vollendung des Deutschen Idealismus in Friedrich Heinrich Jacobis Sendschreiben an Fichte? (original) (raw)
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2005
Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar.
EDITION 18-4 Brief über den Nihilismus / Friedrich Heinrich Jacobi. Eingel. und mit Anm. versehen von Ives Radrizzani. Mit einer Überset-zung aus dem Französischen von Perihan Göcergi.-Stuttgart-Bad Cannstatt : Frommann-Holzboog, 2018.-XLIV, 221 S. : 1 Ill. ; 18 cm.-(Frommann-Holzboog-Studientexte ; 9).-ISBN 978-3-7728-2842-3 : EUR 38.00 [#6239] Friedrich Heinrich Jacobi (1743-1819) 1 hat eine eigentümliche Stellung in der Philosophie-und Literaturgeschichte der Jahre um 1800. 2 Bekannt-manche würden auch sagen: berüchtigt-ist er aufgrund seiner Rolle im Spinoza-oder Pantheismusstreit. 3 Durch seine Mitteilung von Gesprächen, die er mit dem unterdessen verstorbenen Lessing gehabt hatte und in de-nen dieser sich, wie es schien, zum Spinozismus bekannt hatte, löste er pa-radoxer Weise eine neue intensive Beschäftigung mit Spinoza aus, die für die deutsche Geisteskultur um 1800 sehr folgenreich war. 4 Jacobi war durch 1 Er wird ausführlich vorgestellt in: Grundriss der Geschichte der Philosophie. Die Philosophie des 18. Jahrhunderts / begr. von Friedrich Ueberweg.-Völlig neu bearb. Ausg. / hrsg. von Helmut Holzhey.-Basel : Schwabe.-25 cm [8285] [9949].-Bd. 5. Heiliges Römisches Reich Deutscher Nation, Schweiz, Nord-und Osteuropa / hrsg. von Helmut Holzhey und Vilem Mudroch. [Verf. von Michael Al-brecht .
Don Quijote und die Philosophie des deutschen Idealismus
Don Quijote und die Philosophie des deutschen Idealismus Don Quijote war ein passendes Modell, um die Positionen der Philosophie des deutschen Idealismus programmatisch zu veranschaulichen. Es sollen daher im Folgenden nicht bloß Stellen mit Nennungen von Figuren aus dem Don Quijote gesammelt werden. So führt es z.B. nicht weiter, wenn Hegel das Rätsel als Kunstform als an und für sich gelöstes charakterisiert und Sancho Panza zitiert, der richtig sage: "er habe es viel lieber, wenn ihm erst das Auflösungswort und dann das Rätsel gegeben werde. ,,1 Vielmehr sollen die Denkansätze vorgeführt werden, für die Don Quijote als Veranschaulichung dienen konnte. Synthese und Höhepunkt der Philosophie des deutschen Idealismus ist Heget, von dessen früher Auseinandersetzung mit der Materie die Schrift Differenz des fichtesehen und schellingsehen Systems der Philosophie aus dem Jahr 1801 zeugt. Daher wird im Folgenden seine Konzeption des Idealismus gezeigt, die durch die grundlegenden Vorarbeiten Schellings ergänzt wird. Da sich auch Schiller und Friedrich Schlegel mit Fichte und Schelling beschäftigt und ihrerseits an deren Theorien angeknüpft haben, finden· auch sie Berücksichtigung.
IFB-Rezension Die Aktualität des Deutschen Idealismus / Robert B. Pippin.
Der Autor der Essays in diesem Band, 1 der in Chicago Philosophie lehrende Robert Pippin, 2 sitzt im wissenschaftlichen Beirat des an der Universität Leipzig ansässigen Forschungskollegs Analytic German Idealism (FAG), dem " ein doppelter programmatischer Gedanke zugrunde[liegt]: Einerseits soll die Philosophie des Deutschen Idealismus als analytische Philosophie verstanden werden, andererseits soll der Deutsche Idealismus als Flucht-punkt und Maßstab der analytischen Philosophie entwickelt werden ". 3 Im einleitenden Beitrag Analytischer Deutscher Idealismus von James Conant und Andrea Kern, der sich als Vorwort zur Buchreihe ausweist (ohne daß ersichtlich ist, um was es sich dabei handelt, da die Reihe im Buch selbst nicht beworben wird und auch keine Bandzählung existiert 4), wird als Ziel der Reihe ebendies gerade Zitierte vorgestellt, was einem etwas merkwür-dig erscheint: Es soll nämlich mittels dieser Reihe behauptet werden, was nun keineswegs auf Anhieb einleuchten will, daß die analytische Philoso-phie mitnichten das Andere des Deutschen Idealismus 5 ist, sondern Letzte
Das Ding an sich in der nachkantischen Philosophie des deutschen Idealismus bei Fichte und Hegel
Die vorliegende Arbeit wird der Frage nachgehen, inwieweit sich die transzendentale Konzeption des „Dinges an sich“ in der kantischen Philosophie, mit seiner gedanklichen Fortführung im deutschen Idealismus vergleichen lässt. Es soll dargestellt werden, ob der regulative Objektbezug, um von Gegenständen überhaupt in einem kritischen Sinne sprechen zu können, sich in der Tradition von Fichte, Schelling und Hegel in der Art fortsetzt, dass er sinnvoll, im Sinne der Transzendentalphilosophie Kants, weitergeführt wird, oder ob nicht die Hinwendung zur Gnoseologie dieses kritische Denken in ein dogmatisches überführt. Kurz gesagt geht es um die Frage, ob das „Ding an sich“, wie von den deutschen Idealisten unterstellt, einen ontologischen Status im Sinne eines Gegenstandes hat, der als unerkennbar klassifiziert wird, oder, und das ist meine These, die ich hier vorstellen möchte, ein durch Fichtes „Wissenschaftslehre“ motiviertes Missverständnis, der ontologische Status des „Ding an sich“ keine Ansicht Kants ist (wodurch seine Konzept einer Transzendentalphilosophie als einer kritischen Betrachtung der Konstitution der Gegenstände inkonsistent würde), sondern dieser Begriff regulativ verstanden wird, d.h. als eine notwendige Voraussetzung für den Erkenntnischarakter- oder auch Horizont von Gegenständen überhaupt. Es soll daher in dieser Arbeit dafür geworben werden, das Ding an sich bei Kant als Idee aufzufassen, nicht als eine ontologische Mannigfaltigkeit, die unabhängig unserer Sinnlichkeit tatsächlich klassifizierbar und damit auch manifestierbar wäre. Wir werden uns also zunächst der Transzendentalphilosophie zuwenden um diesen Aspekt genau herauszuarbeiten. Im zweiten Schritt werden wir uns Fichte widmen, um die Brücke zu Hegel zu schlagen. Den paradigmatischen Wechsel aufgrund dieses Missverständnisses werden wir hier, aufgrund des Rahmens einer Hausarbeit, nicht vollständig abbilden können. Es soll jedoch dieses Missverständnis soweit deutlich werden, dass wir klar unterscheiden können, was Kants Motivation dahingehend ist, und was die Bruchstelle zu den Interpretationen des deutschen Idealismus war.
Journal of the History of Philosophy, 2005
Neuere Forschungen im Bereich des deutschen Frühidealismus haben erwiesen, dass Jacobi nicht nur einen massiven Einfluss auf die gesamte Diskussion nach Kant hatte. 1 Wir wissen auch, dass das hergebrachte Jacobi Bild zumindest verdreht ist. 2 Jacobi betonte in den Spinozabriefen eine Position des »Glaubens« oder des »Geistes«, die er selbst als eine »Vernunft des Gefühls« oder als »Geist«-Vernunft verstand, »woraus die ganze lebendige Natur des Menschen gemacht ist: Durch sie besteht der Mensch; er ist eine Form, die sie angenommen hat.« 3 1 Vgl. Besonders Sandkaulen,Birgit: Grund und Ursache. Die Vernunftkritik Jacobis. München 2000. 2 Jacobi wird allgemein als »Glaubensphilosoph« verstanden. Das ist nur halb richtig, wenn man nämlich den »Glauben« als ein irrationales Fundament seines Denkens versteht. Die neue Jacobiforschung hat dieses problematische Jacobiverständnis richtiggestellt. Das ist von besonderer Wichtigkeit für das richtige Verständnis von Jacobis Einfluss auf den Frühidealismus. Neben Birgit Sandkaulen schulde ich folgenden Jacobiforschungen viel: Schumacher, Nicole: Friedrich Heinrich Jacobi und Blaise Pascal. Würzburg 2003; Kahlefeld, Susanne: Dialektik und Sprung in Jacobis Philosophie Würzburg 2000. 3 Jacobi Werke I, 1, 260:2-4 vgl. Sandkaulen, Birgit: Grund und Ursache, 84. Vgl. auch Sandkaulen, Birgit: »Oder hat Vernunft den Menschen?« Zeitschrift für philosophische Forschung 49, 3 (1995), S. 416-429; hier S. 423. Jacobi sagt 1815 in der Einleitung zu der Neuausgabe seiner Werke, dass er »weit entfernt das Ansehen der Vernunft schmälern zu wollen, nur die Wiederherstellung desselben in vollem Maaße zur Absicht habe.« In der Einleitungen zu seinen philosophischen Schriften von 1815 korrigiert Jacobi Fehler seiner früheren Terminologie. Früher, so sagt Jacobi nun, 1815 rückblickend über sich selbst: «Mit allen ihm gleichzeitigen Philosophen nannte er Vernunft, was nicht die Vernunft: das über der Sinnlichkeit schwebende bloße Vermögen der Begriffe, Urtheile und Schlüsse, welches unmittelbar aus sich schlechterdings nichts offenbaren kann. Was aber die Vernunft wirklich und wahrhaft ist: das Vermögen der Voraussetzung des an sich Wahren, Guten und Schönen, mit der vollen Zuversicht zu der objectiven Gültigkeit dieser Voraussetzung, stellte er auf unter dem Namen Glaubenskraft, als ein Vermögen über der Vernunft; welches zu argen Mißverständnissen Anlaß gegen, und ihn selbst in unüberwindliche Schwierigkeiten des Ausdrucks und der Darstellung seiner wahren Meynung überhaupt
IFB-Rezension Friedrich Heinrich Jacobi und die Philosophie als Schreibart / Cornelia Ortlieb
Textproduktion 13-1 Friedrich Heinrich Jacobi und die Philosophie als Schreib-art / Cornelia Ortlieb.-Paderborn ; München : Fink, 2010.-446 gilt nicht unbedingt als zentrale Figur der deut-schen Philosophie des ausgehenden 18. Jahrhunderts. 2 Als notorische Figur spielt er in der Auseinandersetzung um Lessings Spinozismus eine große Rolle, 3 auch als Schöpfer des Begriffs Nihilismus wird er oft erwähnt, 1 Er ist der jüngere Bruder von Johann Georg Jacobi (1740-1830), für den jüngste eine umfassende Personalbibliographie erschienen ist: Johann Georg Jacobi (1740-1814) : Bibliographie und Werkverzeichnis / Achim Aurnhammer ; C. J. Andreas Klein.-Berlin [u.a.] : De Gruyter, 2012.-XXII, 781 S. ; 24 cm.-(Frühe Neuzeit ; 166) (Edition Niemeyer).-ISBN 978-3-11-026385-5 : EUR 189.95.-Hier ist auch der reiche Briefwechsel der Brüder (und weiterer Mitglieder der Familie Jacobi) dokumentiert.-Rez.: IFB 13-1 http://ifb.bsz-bw.de/bsz349657017rez-1.pdf 2 Der wichtige Briefwechsel Jacobis erscheint bei Frommann-Holzboog: Briefwechsel / Friedrich Heinrich Jacobi. Begr. von Michael Brüggen und Siegfried Sudhof. Hrsg. von Walter Jaeschke.-Gesamtausg. der Bayerischen Akademie der Wissenschaften.-Stuttgart-Bad Cannstatt : Frommann-Holzboog.-25 cm.-ISBN 978-3-7728-0205-8.