Selektion und Bildungsungleichheiten: Fortschreibungen der Soziologie Pierre Bourdieus an einem Kolloquium der PH Fribourg (original) (raw)
Man betrachte die in den letzten Jahren in schnellem Staccato erscheinenden bildungssoziologischen Statistiken und interessiere sich zunächst nicht für die (mitunter zahlreichen) Ausnahmen und Sonderfälle, so stellt man fest, dass Bildungssysteme trotz ihrer zentralen Postulate der Leistungsgerechtigkeit und Chancengleichheit soziale Disparitäten nicht einebnen, sondern diese vielmehr über die Bildungslaufbahn hinweg fortschreiben und insbesondere an den Übergängen zwischen den Bildungsstufen sukzessive akzentuieren. Die Nahtstellen des Bildungssystems werden hier zu sozialen Bruchstellen, wobei geringfügige soziokulturelle und ökonomische Niveauunterschiede in den ersten Lebensjahren in einem kumulativen Prozess zu stabilen sozialen Ungleichheiten (gemacht) werden. Die Analyse der Mechanismen, nach denen sich die Produktion und Reproduktion einer relativen Besser-oder Schlechterstellung von Gesellschaftsmitgliedern vollzieht, stand im Mittelpunkt des am 9. September 2010 an der Pädagogischen Hochschule Fribourg durchgeführten Kolloquiums mit dem Titel "Schulische Selektion und soziale Ungleichheiten: Bourdieu und die Schule des 21. Jahrhunderts."
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