"Editorial". In: José Brunner and Iris Nachum (eds.): "Die Deutschen" als die Anderen. Deutschland in der Imagination seiner Nachbarn (= Tel Aviver Jahrbuch für deutsche Geschichte, Vol. 40), Wallstein Verlag, Göttingen 2012, pp. 7-17. With José Brunner. (original) (raw)
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In seinem Standardwerk Die Erfindung der Nation definiert der amerikani sche Politologe Benedict Anderson die Nation als imaginierte, »vorgestellte Gemeinschaft«, als »kameradschaftlichen« Verbund, in dem man einander kennt und nahe ist. Da Kameradschaft sich zumindest zum Teil durch den Ausschluss jener, die nicht Kameraden sind, konstituiert, betont Anderson: Die »Nation wird als begrenzt vorgestellt […], weil selbst die größte von ihnen […] in genau bestimmten, wenn auch variablen Grenzen lebt, jenseits derer andere Nationen liegen.« 1 Mit Ausnahme seiner Erörterung des Kolo nialismus geht Anderson allerdings nicht auf die Imagination dessen ein, was sich jenseits der eigenen Nation abspielt. Zudem sind Grenzen, seien sie geo grafisch und/oder politisch, nicht immer mit denen der imaginierten Nation identisch.
2012
Im diesem Tel Aviver Jahrbuch für deutsche Geschichte wird gefragt, wie sich Deutschlands Nachbarn »die Deutschen« vorstellen, sich von ihnen politisch und kulturell abgrenzen oder mit ihnen identifizieren. Auch wie sie sich selbst die Geschichte dieser Abgrenzungen, Identifikationen und Ambivalenzen erzählen, wird in den Beiträgen untersucht. Darüber hinaus dokumentiert der Band ein Podiumsgespräch anlässlich des 40-jährigen Bestehens des Instituts für deutsche Geschichte und des Jahrbuchs. Dabei diskutierten prominente israelische Historikerinnen und Historiker unterschiedlicher Generationen deutsche Geschichtsschreibung in Israel. Abgerundet wird dieser Rückblick durch eine eingehende Rekonstruktion der Institutsanfänge und der Rolle Walter Grabs als seines Gründers.
Die Debatte um die Linke und die Nation findet mit folgendem Beitrag von Leander Scholz ihren Abschluss. In zehn Beiträgen ist im Freitag über die Nation gestritten worden. Nun einen Schlusspunkt zu setzen, ist eher dem Umfang geschuldet als der Tatsache, dass nun alles gesagt wäre. Zum Thema "Die Linke und ihr Verhältnis zur Nation" hatte die Rosa-Luxemburg-Stiftung zwei Studien in Auftrag gegeben, von denen wir eine im Ausschnitt dokumentierten. Ein Nationenbegriff, wie Erhard Crome ihn dort formulierte, erfuhr teils kategorische Zurückweisungen, teils wurden Aspekte seiner Studie auch gestützt. Crome äußerte sich im Freitag 18 nochmals zu der vorgebrachten Kritik. Die ablehnende Haltung der StipendiatInnen zu beiden Studien, in einer Resolution geäußert, die wir dokumentierten, zeigt, dass es
Herwig Friesinger - Falko Daim (Hrsg.), Die Bayern und ihre Nachbarn - Berichte des Symposions der Kommission für Frühmittelalterforschung, 25. - 28. Oktober 1982, Stift Zwettl, Niederösterreich, Band II (Veröffentlichungen der Kommission für Frühmittelalterforschung 9 = Denkschriften der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, phil.-hist. Klasse, 180, 1985), 389 S., 29 Faltkarten.
Die Anderen -Deutsche Nachkriegsliteratur und Judendarstellung. Eine polemische Betrachtung anhand ausgewählter Beispiele, 2023
Ziel dieses Artikels soll es sein, an ein paar zentralen, aber subjektiv ausgewählten Texten der deutschen Nachkriegsliteratur zu erkunden, wie diese Autoren in ihren Büchern Juden und deren Schicksale darstellen. Gibt es in Büchern von massgeblichen Autoren der Gruppe 47 eine Problematisierung des Holocaust? Wird auf die eigene Verstrickung in diese deutsche Schuldgeschichte eingegangen? Die ausgewählten Beispieltexte geben die Antwort.