Gerechtigkeit von Herzen (original) (raw)

Gerechtigkeit und Rechtsgehorsam

In cioem Buch, das ¡eh 'lar kurzem veróffentlicht habe, habe ieh versuche cine Antwort auf die Frage zu finden, ob sich wohl mil einer gewissen Konsistenz der Gedanke aufrechterhalten laGt, daB es cine Art moralischer PfIicht zum Rechtsgehorsam gibt. Offenbar ist man auí dem fichtigen Weg für cine bejahende Antwort aní diese Frage, wenn man in der Lage ¡st, moralísche Gründe zugunsten ciner Rechtsordnung anzugeben, wenngleích cine solche bejahende Antwort immer gewissen Einschrankungen unterliegen müBte. Die von mír aufgeste;llte These habe ¡eh in dem erwiihnten Buch folgender-maSen formuliert: "Die Grundgedanken, von deneo die vorliegendc Arbeit ausgcht, beruhen darauf, dal3 die Adressaten des Rechts gleichzeitig moralische Agenten sind und daR sich zugunsten eines bestimmten Rechtssystems mOIa!ische Gründe anführen Iassen. Die zentrale These ist, daB es eine moralische Pflicht zum Gehorsam gcgenüber dem gerechten Recht und gegenüber gerechten Rechtsbestimmungen gibt, die sich aus der allgemcineren Ptlicht der Menschen ableitet, gerecht zu sein. Ein Rechtssystem wird aIs hinreichend gcrecht angesehcn werden. sofern es durch Vertrag zustandegekornmen ist und sofero es die Grundrechte des Menschen anerkennt, achtct und schützt ..'[ Ew;ebio Fernández García Gerechtigkeit und Rechtsgehorsam 283 I. Die Iohalte de, Ge,echtigkeit: Das ,ichtige Ve,hiiltois zwischen Freiheit uud Gleichheit Jedesmal, wenn ¡eh darüber nachdenken will, was Gerechtigkeit sein k6nnte orler was man als ,gerecht' bezeichnen sollte, fallen mir die SchluBworte des Abschiedsvortrags van Hans Kelsen als aktives Mitglied der University of California ein, den er am 27. Mai 1952 in Berkeley gehalten hal. Es heiSt dort:

Gerechtigkeit in der Einen Welt

2009

A ll unseren Lesern wünschen wir, dass das Jahr 2009 besser werden möge als sein vorauseilender Ruf. Ein Jahr der schlechten Nachrichten würde es wohl, hat die Kanzlerin salvatorisch verkündet. Dann sollte es doch wenigstens, so meint die Redaktion, ein Jahr der guten Nachrichten über kluge Politik werden. Peter Glotz, Ausnahmeerscheinung der Republik, produktiver Unruhegeist zwischen Politik, Wissenschaft und Publizistik, wäre am 6. März siebzig geworden. Wir erinnern uns seiner dankbar und nachdenklich. Vielfalt und Vielheit seines öffentlichen Wirkens wurden sprichwörtlich. Die langjährige Leitung dieser Zeitschrift gehört zur Fülle des von seinem stets vorwärtstreibenden Geist inspirierten Engagements. Er hat dafür gesorgt, dass sie zu einem »Sprechsaal der Linken« wurde, der über Parteigrenzen hinweg Ansehen genießt und Interesse findet. Dieses Heft ist Peter Glotz gewidmet, indem es das Thema ins Zentrum rückt, dem wie keinem zweiten seine intellektuelle Aufmerksamkeit und sein praktisches Wirken galten. Wir fragen nach dem allerneusten Strukturwandel der Öffentlichkeit, der, wie es scheint, unter anderem auch die Rolle der Intellektuellen im politischen Leben von Grund auf verändert. Der Typ des literarischen oder sozialwissenschaftlichen Intellektuellen, der öffentlich interveniert, um die moralischen Energien des Gemeinwesens zu mobilisieren und zur Aufnahme vernachlässigter Diskurse zu nötigen, verschwindet Zug um Zug von der Bildfläche. Die ehrwürdigen Heroen dieses Metiers, selbst keineswegs verstummt, scheinen keine Nachfolger von vergleichbarem Format mehr zu finden, weder Söhne noch Enkel. An ihre Stelle ist ein Typ von Alpha-Journalisten getreten, der in einflussreicher Position nicht nur die Thematisierung, sondern auch die Entthematisierung politischer Fragen organisiert. Er will durch eine kommerziell angetriebene Netzwerkarbeit über die ehemaligen Blatt-und Genregrenzen hinweg entscheiden, was herrschende Meinung im Lande werden soll. Präsentismus und Privatismus der daraus resultierenden Öffentlichkeit erzeugen ein Klima und schaffen Zugangsbedingungen, die es oft schwer machen, politische Richtungsdebatten überhaupt noch zu führen. Kommerzialisierung, Entertainisierung und Heiligung des Status Quo verschmelzen. Es ist der Schritt von Habermas zu Schirrmacher und Diekmann. Peter Glotz wirkte in beiden Welten, als klassischer Aufklärer und zugleich medienfit wie nur irgendeiner, ohne das Eine vor dem Anderen zu kompromittieren. Eine Erscheinung des Übergangs oder ein Modell, wie beides zueinander kommen könnte? Unsere Autoren gehen der Frage nach.

Gerechtigkeit als Antwort auf das Gefühl von Unrecht

Paragrana, 2011

Akademie Verlag Reyes Mate Gerechtigkeit als Antwort auf das Gefühl von Unrecht Moderne Gerechtigkeitstheorien stellen sich in ihrem Ursprung als Antwort auf die bestehenden Ungleichheiten dar. Auffällig ist dabei, dass dieser erste Impuls sich auflöst, sobald die Philosophen mit der Erarbeitung von Theorien beginnen. Es scheint, als ob die ungerechte Wirklichkeit nur der Motivation dient, aber jeglichen relevanten Inhalts für die theoretische Reflexion entbehrt. Ist eine Vorstellung von Gerechtigkeit möglich, die in ihrer theoretischen Elaborierung dem Initialmoment des empfundenen Unrechts treu bleibt und das Gefühl der Empörung nicht aus den Augen verliert? Sie ist möglich, sofern wir zwischen Ungleichheit und Ungerechtigkeit zu unterscheiden wissen, sofern wir die anamnetische Vernunft anrufen und die Theorie der Gerechtigkeit als eine Abhandlung der Ungerechtigkeit verstehen.

Gerechtigkeit und Gleichheit

2011

Gerechtigkeit und Gleichheit zählen zu den Kernfeldern der Diskurse um Behin­derung und Ethik. Sie werden im Folgenden erläutert und zueinander in Bezie­hung gesetzt. Im ersten Teil des Beitrags werden vier Ankerbeispiele vorgestellt. In ihnen spielen Erwägungen der Gerechtigkeit und Gleichheit in verschiedenen sonderpädagogischen Handlungskontexten eine Rolle. Im zweiten Teil werden die Begriffe der Gerechtigkeit und der Gleichheit systematisch dargestellt. Aus Gründen, die im Laufe der Lektüre deutlich werden, erhält der Gerechtigkeits­begriff dabei die beherrschende Position. Zwei Aspekte werden genauer erörtert: Zum einen die gerechte Verteilung von Gütern und Ressourcen, zum anderen die Frage, wer als relevanter Gleicher bei der Verteilung von Gütern und Ressourcen anzuerkennen ist und wie Unterschiede zwischen als Gleichen Anerkannten fest­ gestellt werden können. Dabei folgt die Erörterung dieser beiden Aspekte einem dreischrittigen Schema. Zuerst wird die klassische gerechtigkeitstheoretische Auf­fassung umrissen. Dann werden Besonderheiten dieser Auffassung im Zusammen­hang mit Behinderung erläutert. Schließlich wird akzentuiert, was dies für die Sonderpädagogik bedeutet. Im dritten Teil können infolgedessen die Ankerbei­spiele diskutiert werden.

Gleichheit und Gerechtigkeit

2017

Ota WciiiberÊfer, .Wissen' und ,Nicht-Wissen' in der praktischen Argumentation. "Oberlegungen zu cinem Grundlagenproblem der Moralthcorie und Rechlspolitik 391 Friedrich Kaidbach, Recht und Moral in der rechlspliilosophischen Situalion der Gegcnwart 409 Wolfgartg Marx, Uber Notwendigkeit und Struktur einer ethischen Fundamentaltheorie 431 Berichlc und Kritik. ^i..,, José de Sousa e Brito, Hart's Criticism of Bentham 449 Walther Kummcrnvi, Vertrag und Vertragstreue als Bedingungen der Legitimitat des Staatos. Die .staatsphilosophischcn Vertragstheorien und ihre naturrcchtliche Grundlage 462 Thomas Schlapp, Zur Untersdieidung von Objektsprache und Metasprache 502 Fortsetzung 3. Umschlagseite * Vortrag, gehalten auf Einladung der Westfalisdien Scktion der Internationaleri Vereinigung fiir Redits-und Sozialphilosophie (IVR) an der Universitat Munster am 16. Februar 1979.. Ins Deutsche ûbertragen von Dieter Wyduckel und Werner Krawietz. ' George Bernard Shaw, The Road to Equality. Ten unpublished Lectures and Essays 1884-1918. Ed. by Louis Crompton, Boston 1971.