Promotion und Exzellenz. Stratifikation durch Auswahl im Feld der Doktorandenausbildung (original) (raw)

In den letzten Jahren wurden an den deutschen Universitäten nahezu flächendeckend Promotionsprogramme etabliert. Eine Variante solcher Programme sind die Graduiertenschulen der Exzellenzinitiative. Mit ihnen werden Rangunterscheidungen in einem neu entstehenden Feld der Doktorandenausbildung eingeführt. Ausgangspunkt des Beitrags ist somit nicht ein bereits stratifiziertes Feld, sondern ein sich hin zu einer verstärkten Stratifizierung wandelndes. In diesem wirken die Graduiertenschulen der Exzellenzinitiative als Promotoren, die stratifizierende Unterscheidungen in das Feld einführen und dadurch Reaktionen im Feld hervorrufen. Eine solche stratifizierende Unterscheidung ist die Auswahl der Doktoranden. Die exzellenten Graduiertenschulen positionieren sich als exklusiv, indem sie den Zugang beschränken. Sie legitimieren diese Beschränkung damit, dass sie nur die Besten auszuwählen. Zu diesem Zweck installieren sie aufwändige Auswahlverfahren. Wer aber sind die Besten? Wie werden sie erkannt? Wer wählt sie aus? Der Beitrag rekonstruiert auf der Grundlage von organisationsbezogenen Fallstudien an zwei Graduiertenschulen der Exzellenzinitiative, wie die Auswahl organisiert wird. Hierfür wird einer einer Reihe von unterschiedlichen Akteuren, darunter Bewerbungsunterlagen, Flyer bzw. homepages, ‚Schnupperstipendien‘, Excel-Tabellen, Mitglieder der Auswahlkommission sowie potentielle und tatsächliche Bewerber, durch das Auswahlverfahren gefolgt. Im Zentrum steht die Frage, wie diese Akteure so zusammengebracht und miteinander in Beziehung gesetzt werden, dass sie eine Auswahl der Besten erzeugen.

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