Fritz Krafft: Dokumente zu Julius Plückers Marburger Promotion 'in absentia'. In: Rudolf Seising u.a. (Hgg.): Form, Zahl, Ordnung. Studien zur Wissenschafts- und Technikgeschichte. Stuttgart 2004, S 415-425. (original) (raw)

Fritz Krafft: Die Medizinstudenten der Universität Martburg der Jahre 1600 bis 1620. Prosopographishe Studien zu einer bislang unbemerkten Blütezeit ihrer Medizinischen Fakultä. In: Würzburger medizinhist. Mitteilungen 28 (2009), 147 - 185.

Würzburger medizinhistorische Mitteilungen / im Auftrage der Würzburger medizinhistorischen Gesellschaft und in Verbindung mit dem Institut für Geschichte der Medizin der Universität Würzburg

Summary: The students of medicine of the University of Marburg in the years 1600 to 1620: Prosopographic studies about years of a till now unnoticed flower of its faculty of Medicine. -The paper presents biographical data of 84 persons in all who studied medicine at the University of Marburg during the first two decades of the 17th century. Of these 73 studied between the years 1608 to 1620, however, when the faculty had a till now unnoticed flowering caused by a new beginning which centred on modern chymiatric medicine and made the Marburg University attractive especially for not Hessian and foreign students of medicine. Apart from matricles and doctorates, the analysis focuses on sources of information relevant to the length of stay at the Marburg faculty. According to that the highest number of students of medicine in a single year, for instance, amounted to 27 and 28 in 1615 and 1616 respectively.

Entlassungsgrund: Pazifismus : Albrecht Götze, der Fall Gumbel und die Marburger Universität 1930 - 1946 / Harald Maier-Metz. - Münster [u.a.] : Waxmann, 2015. - 248 S. : Ill. ; 24 cm. - (Academia Marburgensis ; 13). - ISBN 978-3-8309-3193-5 : EUR 38.00

2018

Personale Informationsmittel Albrecht GÖTZE 18-4 Entlassungsgrund: Pazifismus : Albrecht Götze, der Fall Gumbel und die Marburger Universität 1930 -1946 / Harald Maier-Metz. -Münster [u.a.] : Waxmann, 2015. -248 S. : Ill. ; 24 cm. -(Academia Marburgensis ; 13). -ISBN 978-3-8309-3193-5 : EUR 38.00 [#6163] Kritische Monographien über einen einzelnen europäischen Historiker verfaßt von einem Historiker sind keineswegs eine Seltenheit, 1 kritische Monographien über einen einzelnen europäischen Philologen oder Linguisten verfaßt von einem einschlägigen Fachvertreter stellen hingegen eine kaum existente, ganz rare Spezies dar. 2 Auch der vorliegende Band 3 über den "gebürtigen" Indogermanisten und späteren bedeutenden Altorientalisten (d.h. Hethitologen und Altsemitisten) Albrecht Götze/Goetze (1897 -1971) stellt keine Ausnahme von der Regel dar. Der Verfasser ist ausgebildeter Germanist und Historiker, und schon Titel und Untertitel lassen vermuten, was dann in der Einleitung (S. 7 -12, hier S. 8 -9) mit aller Eindeutigkeit einbekannt wird: "Albrecht Götzes wissenschaftliche Vita als Altorientalist wird […] nur am Rande gestreift. Im Zentrum der Darstellung steht der politische Vorgang der Entlassung [an der Universität Marburg, M. P.] 1933, seine Vorgeschichte, seine Gründe und seine Folgen. Damit sind auch Aspekte des Exils und der Remigration nach 1945 eingeschlossen. Notwendigerweise wird der republikweit bedeutsame ‚Fall Gumbel' eine zentrale Rolle spielen", es geht hier also in erster Linie um Götzes/Goetzes lebenslange Freundschaft und weitgehende 4 Gesinnungsgemeinschaft mit dem Heidelberger ao. Professor für Statistik und "Pazifisten" jüdischer Herkunft Emil J. Gumbel, der schließlich schon 1932 etwa auch mit Billigung des Liberalen Alfred Weber seine akademische Laufbahn in Deutschland als vorgeblicher "Ruhestörer und Friedensbrecher des akademischen Gemeinschaftslebens" (S. 89) infolge Entzugs der venia legendi (S. 90) beenden mußte, und deren Folgen nach dem Machtantritt der Nationalsozialisten: sein Eintreten für Gumbel und die für ihn selbst diagnostizierte "pazifistische Einstellung" ließen bald auch Götze (trotz "arischer" Herkunft, vgl. bes. S. 22, 146) als nicht länger tragbar erscheinen (vgl. S. 8 und ausführlich in Albrecht Götzes Entlassung, S. 145 -167). Wie wenig Information man hier über Götzes Leistung als Wissenschaftler insgesamt zu gewärtigen hat, kann man schon dem Umstand entnehmen, daß seine wichtige Rolle in der Auseinandersetzung mit Emil O. Forrers (heute weithin anerkannten) Thesen von einer frühen und schon in hethitischen Texten dokumentierten griechischen Präsenz in Anatolien m.W. nur in dem folgenden einen Satz auf S. 27 angerissen wird: "Der Zugang zu den Originaltafeln scheint dabei nicht einfach gewesen zu sein, weil Forrer als Angestellter des Berliner Museums in Götze einen wissenschaftlichen Konkurrenten sah, zumal beide einen scharfen Disput über die Rolle des Einflusses der griechischen Kultur auf die Hethiter führten." Daß es über diese Kontroverse eine eigene vorzügliche Monographie von Robert Oberheid 5 4 Vgl. S. 21: "Götze teilte viele der Anschauungen Gumbels, mit dem er seit 1923 befreundet war, aber er teilte nicht dessen politische Aktivitäten. Während er Gumbel primär als Politiker verstand, der auch Wissenschaftler war, hatte für ihn die Wissenschaft Priorität." Wie in diesem Band immer wieder deutlich wird, ist Götze auch ebensowenig wie Gumbel ein Meister diplomatisch-konzilianter Formulierung gewesen. 5 Emil O. Forrer und die Anfänge der Hethitologie : eine wissenschaftshistorische Biografie / Robert Oberheid. -Berlin [u.a.] : De Gruyter, 2007. -XVII, 457 S. : Ill. ; 24 cm + 1 CD-ROM. -ISBN 978-3-11-019434-0 : EUR 118.00. -In diesen Zusammenhang ist auch die Korrespondenz von Götze/Goetze mit Fritz Schachermeyr zu stellen, vgl. Barbar, Kreter, Arier : Leben und Werk des Althistorikers Fritz Schachermeyr / Martina Pesditschek. -Saarbrücken : Südwest-

Fritz Krafft: Des Menschen Stellung im Univertsum. Ein Kapitel abendländischer Wissenschaftsgeschichte. In: Pharmazeutische Zeitung 134 (1989), Nr. 45, 9-25.

Allgemein herrscht die Vorstellung, dass der Mensch im Laufe der Geistesgeschichte die irdische Enge eines ‚homo terrestris' Schritt für Schritt verlassen und insbesonde-re durch neuzeitliche Wissenschaft und Technik kosmische Weiten errungen und erobert hat, zum ‚homo cosmicus' geworden ist. Demgegenüber möchte ich mich Ihnen mit wissenschaftshistorisch orientierten Überlegungen vorstellen, die zu be-denken geben, ob die Richtung nicht vielmehr umgekehrt verlief. Der Mensch, oder besser: der abendländische Mensch (denn nur von abendländisch beeinflussten For-schern und Denkern wird hier die Rede sein) hat sich nämlich aus seiner ursprünglich mystischen, dann rational-wissenschaftlich begründeten Einbettung in das Univer-sum und das kosmische Geschehen und aus seiner Zentralstellung im Universum Schritt für Schritt heraus begeben. Das wissenschaftlich erkenntnismäßige Vordringen in unvorstellbare kosmische Weiten hat die Art und das Individuum Mensch auf der Erde immer weitergehend isoliert und aus der ehemals selbstgesetzten generellen Zentralstellung lokal an den äußersten Rand des kosmischen Geschehens versetzt: Ihm bleibt als Handlungsraum nichts denn die Erde, ohne dass er sich in seinen Handlungen allerdings bereits als ‚homo terrestris' verhielte. In einer kühnen Epochisierung, die ja stets eine starke Abstrahierung und damit Simplifizierung des geistig-historischen Geschehens und die Übergänge künstlich als Brüche darstellt, unterteile ich dieses dramatische Geschehen in ein Vorspiel und fünf Akte: Das Vorspiel würde das vorwissenschaftliche Weltbild umfassen, die mystische Einheit von Mensch, Natur und Göttern in strenger Hierachie. Darauf soll hier nicht näher eingegangen werden, obgleich entsprechende Denkweisen als außerwissen-schaftliche Strömungen insbesondere in Zeiten einer Krise des wissenschaftlichen Denkens und Handelns (wie der unseren) immer wieder durchbrechen. Aber das * Diese aktualisierte Fassung der Vorlesung, die für den Abdruck leichte Kürzungen er-fahren hatte, greift zurück auf einen Vortrag auf der Jahrestagung der Georg-Agricola-Gesellschaft zur Förderung der Geschichte der Naturwissenschaften und der Technik e. V. am 17. November 1978, der den Untertitel " Ein Kapitel aus der Geschichte der abendländischen Kosmologie " trug und abgedruckt wurde in: Technikgeschichte als Vorbild moderner Technik. Schriften der Georg-Agricola-Gesellschaft Nr. 5 (1979), 11–44; von hier her ist auch die Bebilderung ergänzt worden.-1

Wolfschmidt, Gudrun: Vorwort. Personenregister. In: Kost, Jürgen: Wissenschaftlicher Instrumentenbau der Firma Merz in München (1838--1932). Hamburg: tredition (Nuncius Hamburgensis; Band 40) 2015, S. 12 und S. 606-620.

Wissenschaftlicher Instrumentenbau der Firma Merz in München (1838--1932)., 2015

Der geniale Forscher und Autodidakt Joseph von Fraunhofer (1787–1826) gilt als Begründer der wissenschaftlichen Methodik im Bereich der Optik und Feinmechanik. Sein Wirken im berühmten Optischen Institut des Münchner Unternehmers Joseph von Utzschneider (1763–1840) ist in zahlreichen Publikationen wissenschaftlich bearbeitet; Jürgen Kost analysiert kritisch die bisherige Geschichtsschreibung. Ein Desideratum war die Erforschung der weiteren Entwicklung während des 19. Jahrhunderts. Dieses Buch untersucht ausführlich sieben Epochen der Firmenentwicklung von Merz über 100 Jahre von 1826 bis 1932 – eine der wichtigsten optisch-feinmechanischen Werkstätten bis um 1900. Basierend auf einer Vielzahl neuer Quellen werden die Lebensläufe der agierenden Personen der Firma Merz, sowie Innovationen und Highlights dargestellt. Bemerkenswert ist die Aufdeckung der beachtenswerten eigenständigen Leistungen der Merzschen Firma. Ein Beispiel bildet die sorgfältige Diskussion um den Anteil der Firma Merz an den von Fraunhofer begonnen Instrumenten, z. B. beim Heliometer für Friedrich Wilhelm Bessels (1784–1846) Fixsternparallaxe oder bei dem achromatischen Refraktor für Johann Gottfried Galles (1812–1910) Neptunentdeckung in Berlin. Erstaunlich groß ist das Spektrum des Angebots der Firma Merz, weit über astronomische Objektive und Teleskope hinaus; man reagiert auf neue technische Bedürfnisse und liefert zum Beispiel auch Instrumente zur Landvermessung, Mikroskope für Medizin oder Mineralogie, Militäroptik, Spektroskope und Fotoobjektive. Die vorliegende Arbeit schließt aus wissenschaftshistorischer Sicht eine wichtige Lücke zwischen den optisch-feinmechanischen Manufakturen des frühen 19. Jahrhunderts und der modernen optischen Industrie des 20. Jahrhunderts (wie Zeiss). Beispielhaft wird hierbei der Aufstieg der Firma Merz, deren Teleskope sich in den Observatorien in aller Welt finden, zu einem Global Player des wissenschaftlichen Instrumentenbaus dargestellt, aber auch dessen Abstieg u. a. durch die Weltwirtschaftskrise. In interdisziplinärer Herangehensweise gelingt hier eindrucksvoll die Synthese aus Wissenschaftsgeschichte und Instrumententechnik im Kontext der politischen und wirtschaftlichen Entwicklung.

Rezension von: Lorenz, Sönke; Bauer, Dieter R.; Auge, Oliver (Hrsg.), Tübingen in Lehre und Forschung um 1500

Zeitschrift für Württembergische Landesgeschichte

Tübingen in Lehre und Forschung um 1500, Zur Geschichte der Eberhard Karls Universität Tübingen, Festgabe für Ulrich Köpf, hg. von Sönke Lorenz, Dieter R. Bauer und Oliver Auge (Tübinger Bausteine zur Landesgeschichte 9), Ostfildern: Jan Thorbecke 2008. VIII, 304 S. mit Abb. ISBN 978-3-7995-5509-8. Geb. € 24,90 Die Universität Tübingen zwischen Scholastik und Humanismus, hg. von Sönke Lorenz, Ulrich Köpf, Joseph F. Freedman und Dieter R. Bauer (Tübinger Bausteine zur Landesgeschichte 20), Ostfildern: Jan Thorbecke 2012. 503 S. mit Abb. ISBN 978-3-7995-5520-3. Geb. € 39,90

A. Leube, F. Biermann, Obituary: Zum Gedenken an Prof. Dr. phil. sc. Bruno Krüger (19. April 1926 – 7. November 2022). Jahresschrift für Mitteldeutsche Vorgeschichte 99, 2023, 41–47.

Für den Inhalt der Arbeiten sind die Autoren eigenverantwortlich. Open Access Dieser Band steht auch im Internet zur Verfügung: https://www. propylaeum.de/publizieren/propylaeum-ejournals/propylaeumejournals-a-z/ und https://journals.ub.uni-heidelberg.de/index. php/jsmv/index. Die Online-Ausgabe des Bandes wird unter der Creative Commons-Lizenz 4.o (CC BY-NC-ND 4.o) geführt. Die elektronische Langzeitarchivierung erfolgt durch die Universitätsbibliothek Heidelberg. © 2o23 by Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt-Landesmuseum für Vorgeschichte Halle (Saale). Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt unzulässig. Dies gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen sowie die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.