R�ckstand bei der Bildung gef�hrdet Deutschlands Innovationsf�higkeit (original) (raw)
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Rückstand bei der Bildung gefährdet Deutschlands Innovationsfähigkeit
2008
Rückstand bei der Bildung gefährdet Deutschlands Innovationsfähigkeit Die Innovationsfähigkeit der hoch entwickelten In dustrieländer ist ihre wichtigste Quelle für Wohl stand und Wachstum. Das DIW Berlin hat zum vierten Mal die Innovationsfähigkeit Deutsch lands im internationalen Vergleich ermittelt. Da bei wird die Fähigkeit eines Landes, Wissen zu schaffen und in neue marktfähige Produkte und Dienstleistungen (Innovationen) umzusetzen, mit einem Indikatorsystem bewertet, das sowohl einen zusammengefassten Gesamtindikator als auch ein detailliertes Stärken-Schwächen-Profil liefert. In einer Gruppe von 17 weltweit führenden Indus trieländern landet Deutschland erneut nur auf dem 8. Platz und bleibt damit Teil eines breiten Mittelfeldes. Relativ zu seinen wichtigsten Wett bewerbern kann sich Deutschland nicht verbes sern. An der Spitze stehen Schweden, die USA, die Schweiz, Finnland und Dänemark. Deutschland ist besonders erfolgreich auf den internationalen Märkten für neue Produkte und Leistungen und bei der Vernetzung der Innovationsakteure. Die größ ten Schwächen liegen nach wie vor im Bildungs system und bei den Finanzierungsbedingungen für Innovationen und Unternehmensgründungen. Die notwendige deutliche Verbesserung ist nicht in Sicht. Die Innovationsfähigkeit eines Landes, das heißt die Fähigkeit der Menschen und Unternehmen Wissen zu schaffen und dieses in neue, marktfähige Produkte und Dienstleistungen sowie in produktivere Prozesse umzusetzen, ist nicht direkt messbar. Mit einer Vielzahl von Einzelindikatoren zur Innovationsfähigkeit wird für Deutschland und 16 andere hoch entwickelte Wettbewerberländer 1 in mehreren Aggregationsschritten ein Gesamtindikator berechnet (Abbildung 1). 2 Um innovativ zu sein, benötigt ein Land vor allem ein leistungsfähiges Innovationssystem, aber auch ein günstiges gesellschaftliches Innovationsklima. Das Innovationssystem ist die Gesamtheit der für den Innovationsprozess entscheidenden Institutionen und Rahmenbedingungen. 3 Sie sorgen dafür, dass der Innovationsprozess mit hoch qualifizierten Menschen (Bildung), neuem Wissen (Forschung und Entwicklung, FuE) und ausreichend Geld (Finanzierung) versorgt wird und dass die Innovationsakteure -insbesondere die Unternehmen -die Impulse von Partnern (Vernetzung), Wettbewerb und Nachfrage aufnehmen und in innovative Produkte, Dienstleistungen und Organisationslösungen umsetzen (Umsetzung). Jeder dieser sieben Bereiche ist mit einer Vielzahl von Indikatoren unterfüttert, die zu einem zusammengefassten Indikator für die Leistungsfähigkeit des Innovationssystems ver-
Arbeit, 2004
Rasender Stillstand? Die deutsche Innovationsschwäche und die Aufgaben der Innovationsforschung im politischen Prozess Deutschland ist zwar Exportweltmeister-aber der Anteil deutscher forschungs-und entwicklungsintensiver Produkte und Dienstleistungen auf dem Weltmarkt ist rückläufig. Gemäß einem international gebräuchlichen Indikatoransatz, der Input, Output und Diffusion von Technologien misst, liegt Deutschland in der Dynamik humankapital-und wissensintensiver Industrien an letzter und beim Anteil der Zukunftsinvestitionen am Bruttinlandprodukt EU-weit an 10. Stelle (K. Aiginger: "Die vergessene Technologielücke", Neue Zürcher Zeitung vom 30.10.03). Die deutsche Zahlungsbilanz aus dem Handel mit F&E-intensiven Gütern verschlechtert sich sogar langfristig. Ausbleibende Sprunginnovationen und Technologieflops wie der Transrapid und Toll Collect sind Beispiele für offenkundige Schwierigkeiten im Innovationsprozess.
Die OECD hat im September 2006 ihren alljährlichen Bericht "Bildung auf einen Blick" vorgelegt, der einen wesentlich geringeren politischen Widerhall gefunden hat als in früheren Jahren. Dies dürfte weniger in einer fehlenden Brisanz der Ergebnisse, sondern vermutlich in einem stärkeren Gewöhnungseffekt begründet liegen. Man hat sich daran gewöhnt, dass etliche Indikatoren zum Bildungsniveau, zur Bildungsbeteiligung oder den Bildungsausgaben unter den Vergleichswerten anderer Industrieländer liegen. Auch wenn dies sicherlich nicht in jedem Einzelfall zutrifft, deutet die Zusammenschau auf einen beträchtlichen bildungspolitischen Handlungsbedarf hin. Diese gilt umso mehr, als der demografische Wandel seine Schatten wirft. In dem vorliegenden Beitrag wird ein zusammenfassender Überblick über einige wesentliche Indikatoren gegeben, soweit sie für die technologische Leistungsfähigkeit Deutschlands von Bedeutung sind. In Kapitel zwei befassen sich die Autoren mit Deutschlands B...