Rezension Jacques Derrida "Das Tier, das ich also bin" 2010 (original) (raw)
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Jacques Derrida, Geschlecht III
2021
Mit "Geschlecht III" erscheint der lang erwartete, dritte und bis vor kurzem noch unbekannte Teil von Jacques Derridas Geschlecht-Tetralogie endlich auch in deutscher Übersetzung. Im Kontext einer umfassenderen Auseinandersetzung mit dem Problem der philosophischen Nationalität und des philosophischen Nationalismus wendet sich Derrida erneut dem Denken Heideggers zu. Genauer gesagt setzt er sich mit seiner eigenwilligen Trakl-Interpretation auseinander, in deren Rahmen Heidegger nach dem Zweiten Weltkrieg eine Neuausrichtung seiner philosophischen Politik und seiner Selbstpräsentation vollzieht. Ausgehend von dem mehrdeutigen Begriff »Geschlecht« befragt Derrida einen spezifisch deutschen Nationalismus, der auf eine ebenso unentwirrbare wie einmalige Weise mit philosophischen Konzepten von Rasse, Geschlecht und Menschheit verbunden ist. Nicht zuletzt wirft das nun posthum veröffentliche Vorlesungsmanuskript immer wieder die Frage nach der anhaltenden oder wiederkehrenden Wirkmächtigkeit von Heideggers Texten auf – und begibt sich damit auch auf den Weg einer Bestimmung der gegenwärtigen gesellschaftlichen und politischen Lage.
Jacques Derrida, Brief an einen japanischen Freund
2023
Jacques Derrida, „Letter to a Japanese Friend“, in Literary Theories, ed. Wolfreys Julian, Edinburgh University Press 1999, 282-287, https://doi.org/10.1515/9780748672776-033 Übersetzt von Toma Gruica
Zeugnishaftes Subjekt. Jacques Derrida und Alain Badiou
erschienen in: Michael Zichy / Heinrich Schmidinger (Hg.), Tod des Subjekts? Poststrukturalismus und christliches Denken (Salzburger Theologische Studien 24; Innsbruck-Wien: Tyrolia, 2005), 243-262.
Vor dem Hintergrund der so oft missverstandenen Rede vom "Tod des Subjekts" zeichnet der Beitrag das "andere" Subjektverständnis nach, das auf unterschiedliche Weise mit und in den Ansätzen von Jacques Derrida und Alain Badiou grundgelegt wird. Das "Neue" besteht dabei vor allem in der Erkenntnis der "Nachträglichkeit" der Subjektwerdung. Das in diesem Sinn nicht mehr "souveräne" Subjekt erhält seine Eigenständigkeit somit erst in der Formulierung und politischen Gestaltung eines nachträglichen Zeugnis-gebens von einem Ereignis bzw. einem Anspruch, der zum Handeln herausfodert.
Tier-Maschine auf delphischem Dreifuß: Athen, Jacques Derrida und seine Fototheorie
Horst Dieter Blume, Cay Lienau (eds.): Das Alte im Neuen Griechenland. Münster: Lienau 2013, pp. 51-70, 2013
Anhand von Fotos, die antike Tempel zeigen und daneben deren Fotografen (oder eine Kamera auf ihrem Stativ), vor allem aber anhand des Essays Bleibe, Athen von Jacques Derrida widmet sich der Vortrag dem Konzept unablässiger Verschiebung. Wenn Derridas Text das Bild eines schlafenden Fotografen auf der Akropolis betrachtet, der dort „die eigene Sterblichkeit mimt“, dann führt er zugleich vor, wie dieses – und grundsätzlich jedes – Foto die Zeitlichkeit neu definiert: Die Zeit der Fotografie, Athens, des Lebens und der Philosophie konstituiert sich nur durch den Unterschied und den Aufschub; der letzte und entscheidende Moment bleibt gebannt in der Erwartung, dies mithilfe eines irreduziblen Verzögerungsmechanismus nach dem Modell der Fotokamera ...