Ein integratives Konzept zur Messung von Nachhaltigkeit - das Beispiel Energiegewinnung aus Grünland (original) (raw)
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2007
Der Beitrag stellt das "Integrative Konzept Nachhaltiger Entwicklung" -IKoNE -vor und präsentiert seine Anwendung auf die Fragestellung: "Ist die Energiegewinnung aus Grünland nachhaltig?" IKoNE beruht auf den konstitutiven Elementen "inter-und intragenerative Gerechtigkeit", "globale Verantwortung", "anthropozentrisches Naturverständnis" und "integrative Betrachtung". Diese Elemente werden in 15 substanziellen und 10 instrumentellen Grundvoraussetzungen der Nachhaltigkeit als "Regeln" konkretisiert. Bei konkreten Projekten der Nachhaltigkeitsbewertung von Maßnahmen, Politiken oder Technologien kann durch ein Regel-Screening der Umfang der Bearbeitung deutlich eingeschränkt werden, ohne auf einzelne Aspekte der Nachhaltigkeit verzichten zu müssen. Im Projekt "Energie aus Grünland -eine nachhaltige Entwicklung?" wird IKoNE dazu verwendet, für unterschiedliche Nutzungsmöglichkeiten der Energiegewinnung aus überschüssigen Grünlandflächen die Vor-und die Nachteile für eine nachhaltige Entwicklung in Baden-Württemberg zu bestimmen. Die ersten Abschätzungen ergaben, dass sowohl die Verbrennung des Grünlandaufwuchses von Extensivstandorten, die Biogasnutzung von Intensivstandorten und die Umwandlung in Maisacker jeweils positive und negative Beiträge zu einer nachhaltigen Entwicklung liefern. In der jeweiligen Zusammenschau wurde auch deutlich, dass die Heuverbrennung am ehesten als positiv für eine nachhaltige Entwicklung gesehen werden kann. Die Biogasnutzung hatte eine leicht positive und die Umwandlung in Maisacker eine leicht negative Bilanz. Die dargelegten Bewertungen beruhen auf ersten Abschätzungen. Diese werden im weiteren Verlauf des Projektes durch Stoffflussrechnungen zu Emissionen, Energieaufwendungen und ökonomischen Parametern konkretisiert und abgesichert. 2 ______________________________________________________________________________________________ Volker Stelzer, Christine Rösch, Konrad Raab manu:script (ITA-07-01) ___________________________________________________________________________________________________________ Inhalt
Ein integratives Konzept zur Messung von Nachhaltigkeit – das Beispiel Energiegewinnung aus Grünland
Der Beitrag stellt das "Integrative Konzept Nachhaltiger Entwicklung" -IKoNE -vor und präsentiert seine Anwendung auf die Fragestellung: "Ist die Energiegewinnung aus Grünland nachhaltig?" IKoNE beruht auf den konstitutiven Elementen "inter-und intragenerative Gerechtigkeit", "globale Verantwortung", "anthropozentrisches Naturverständnis" und "integrative Betrachtung". Diese Elemente werden in 15 substanziellen und 10 instrumentellen Grundvoraussetzungen der Nachhaltigkeit als "Regeln" konkretisiert. Bei konkreten Projekten der Nachhaltigkeitsbewertung von Maßnahmen, Politiken oder Technologien kann durch ein Regel-Screening der Umfang der Bearbeitung deutlich eingeschränkt werden, ohne auf einzelne Aspekte der Nachhaltigkeit verzichten zu müssen. Im Projekt "Energie aus Grünland -eine nachhaltige Entwicklung?" wird IKoNE dazu verwendet, für unterschiedliche Nutzungsmöglichkeiten der Energiegewinnung aus überschüssigen Grünlandflächen die Vor-und die Nachteile für eine nachhaltige Entwicklung in Baden-Württemberg zu bestimmen. Die ersten Abschätzungen ergaben, dass sowohl die Verbrennung des Grünlandaufwuchses von Extensivstandorten, die Biogasnutzung von Intensivstandorten und die Umwandlung in Maisacker jeweils positive und negative Beiträge zu einer nachhaltigen Entwicklung liefern. In der jeweiligen Zusammenschau wurde auch deutlich, dass die Heuverbrennung am ehesten als positiv für eine nachhaltige Entwicklung gesehen werden kann. Die Biogasnutzung hatte eine leicht positive und die Umwandlung in Maisacker eine leicht negative Bilanz. Die dargelegten Bewertungen beruhen auf ersten Abschätzungen. Diese werden im weiteren Verlauf des Projektes durch Stoffflussrechnungen zu Emissionen, Energieaufwendungen und ökonomischen Parametern konkretisiert und abgesichert. 2 ______________________________________________________________________________________________ Volker Stelzer, Christine Rösch, Konrad Raab manu:script (ITA-07-01) ___________________________________________________________________________________________________________ Inhalt
Nachhaltigkeit - Ein Blick aus dem globalen Süden
Vernetztes Risiko- und Nachhaltigkeitsmanagement
Wenn man zeigen will, dass man dazu gehört und in der aktuellen Diskussion dabei ist, nicht in der Kaiserzeit oder der Weimarer Republik stecken geblieben ist, muss man bestimmte Begriffe können: den Begriff "Partizipation" muss man können: "Inklusion", "Nachhaltigkeit", "Entwicklungszusammenarbeit", "Integration" usw. Das sind aktuelle Begriffe. In Afrika ist man aktuell, wenn man weiß: "Ich bin, weil wir sind."? Professor Henrich Balz, der lange in Afrika tätig war, schreibt: "Genuin afrikanisch ist das Insistieren auf ‚Gemeinschaft' als ständig von Chaos und Anarchie bedrohtem höchsten Wert." 200 Auch Francis Mulwa erläutert, dass die gemeinschaftliche Nachhaltigkeit mit Zusammenhalt und Wechselseitigkeit einhergeht. Er schreibt: "The principle of community building simply states that the process of community development should always seek to bring people together, to strengthen the bonds between community members, and to emphasize the idea of interdependence rather than independence" 201 Der Bedeutung all dieser großen Begriffe, etwa was "Nachhaltigkeit" konkret bedeutet, wird zunehmend Aufmerksamkeit geschenkt. Viel mehr als zuvor! Als Fremder in Deutschland muss man dann diese großen Begriffe lernen und sie immer wieder benutzen, damit man zeigen kann, dass man auch dabei ist und Ahnung davon hat! Denn wer Ahnung hat, der ist wert! In diesem Artikel will der Autor auf bestimmte Werte aufmerksam machen, die Nachhaltigkeit grundsätzlich trägt.
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The energy transition has received increasing scientific interest over the last decade. A main focus is set on regional transformations from conventional to re- newable energies. There, regions are typically defined as action spaces nested between local and national policy lev- els, and transition processes are analyzed in or between such regions. Adding on this, the main purpose of the pa- per in hand is to understand the processes that lead to the formation and change of such regions. How get energy regions constituted and transformed? Which geographical aspects are important for these processes? A qualitative case study from western Rhineland-Palatinate in Germany focusing on biogas co-fermentation explores different prac- tices and routines of energy producers that illuminate the constitution, stabilization and transformation of “energy re- gions”. Problem-centered interviews are conducted with 20 plant operators to understand individual perceptions of routines and practices. The findings from these micro case studies are generalized and show the changing practices over time, their spatial connotations, and their importance for the energy transition. The paper discloses both, individ- ual (practical knowledge and cognitive preconditions) and structural contexts (accessibility and availability of knowl- edge, existing networks and political frameworks) that are important for transition practices. Thereby, we show that over time the energy region changes from a subject oriented space to a regional network space bound to actors practic- ing in spatial proximity and building on mutual learning effects.