SINNVERZICHT ALS RATIONALISIERUNGSFAKTOR Asketischer Protestantismus und «Geist» des modernen Kapitalismus (original) (raw)
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In: Raymond Asmar/Christian Danz/Martin Leiner/Matthew L. Weaver (Hg.): Reformation und Revolution im Denken Paul Tillichs (Tillich Research 18), Berlin/Boston: de Gruyter 2019, 131–171, 2019
Tillichs ‚protestantisches Prinzip' als Kennzeichen pluralismusfähiger Religion 1A uf der Suche nach der religiösen Mittelposition Am 27.J uni 2017 ist Peter L. Berger gestorben. 1929 in Wien geboren und mit den schönen bayerischen Namen ‚Peter' und ‚Ludwig' bedacht,wurde Peter ‚Ludwig' Berger einerder prominentesten amerikanischen Religionssoziologen seiner Generation. Eine Besonderheit dieses Soziologen war es, dass er keinen Hehl aus seiner religiösen und theologischen Gesinnung gemachth at.B erger, dessenj üdische Familie sich zum Schutz vord en Nazis in Wien hatte taufen lassen, bezeichnete sich als "etwas heterodoxenL utheraner"¹.M it "heterodox" meinte er seine Prägungd urch den "klassischen theologischen Liberalismus"² deutscher Provenienz: durch Friedrich Schleiermacher und Ernst Troeltsch, aber auch durch Paul Tillich. (Im Jahre 1980,a ls sich Berger erstmals aufD eutsch zu dieser Prägung bekannte,klang das in Deutschland für viele wohl tatsächlichnochziemlich nach ‚Heterodoxie'.)
Seine Wirkung in Literatur, Kunst und Musik
S'amor non e, ehe dunque e quel ch'io sento? ma s'egli e amor, per Dio, ehe cosa e quale? se bona, ond'e l'effetto aspro mortale? se ria, ond'e si dolce ogni tormento? S'a mia voglia ardo, ond'e 'I pianto e Iamento? s'a mal mio grado, il lamentar ehe vale? 0 viva morte, o dilettoso male, come puoi tanto in me, s'io nol consento? E s'io 'I consento, a gran torto mi doglio. Fra si contrari venti in frale barca mi trovo in alto mar senza governo: si lieve di saver, d' error si carca, ch'i' medesmo non so quel ch'io mi voglio, e tremo a mezza state, ardendo il verno. 3 Achim Aurnhammer Dieses Sonett ist bekannt wegen der suggestiven Reihe dilemmatischer Liebes fragen, die den Aufgesang prägen. 4 In seiner mehrgliedrigen Dualität und Anti thetik ist es freilich weniger typisch für den Canzoniere, als vielmehr für den Petrarkismus, da es dessen komplexe Pluralität und stilistische Komplikation antizipiert. 5 Als Martin Opitz um 1620 das Sonett Francisci Petrarehre erstmals Petrarca: Canz. 132. Zum besseren Verständnis diene die relativ textnahe Vers-Über tragung: Ists Liebe nicht: was ists, was ich empfinde? Ists Liebe-Gott, welch Ding? von welchem Schlage? wenn gut: woher dann Tod und Trauertage? wenn schlecht: woher dann jede Qual so Iinde? Brenn ich mit Fleiß: hat dann die Klage Gründe? wenn wider Willen, dann-was nützt die Klage? lebendiger Tod, o angenehme Plage, wieso vermögt ihr, was ich unterbinde? Und stimm ich zu, ists Unrecht, daß ich klage! Inmitten solcher Widerwinde finde ich mich auf hohen Wogen ohne Steuer: so leicht an Wissen, so beschwert mit Sünde, daß ich, zu deuten was ich will, verzage: im Sommer zitternd spür ich winters Feuer. Canzoniere nach einer Interlinearübersetzung von Geraldine Gabor in deutsche Verse gebracht von Ernst-Jürgen Dreyer mit Anmerkungen zu den Gedichten von Geraldine Gabor.
Gutachten zum Forschungsstand „Protestantismus und Antiziganismus“
Im Auftrag des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma, 2017
Die Rolle von Kirchen – insbesondere der evangelischen Kirchen und ihrer Vertreter und Vertreterinnen – stellt ein großes Desiderat in der Antiziganismusforschung und den Romani Studies dar. Dieses wissenschaftliche Gutachten gibt einen Überblick über bereits vorliegende Zugänge und Studien. Ergebnisse und weitere Forschungslücken werden dabei in Bezug auf „Protestantismus und Antiziganismus“ in Deutschland aufgezeigt. Der Überblick erfolgt in chronologischer Abfolge, beginnend mit der Reformation bis hin zur Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg und dem erinnerungskulturellen Umgang mit der Vergangenheit. Derzeit fehlt es an übergreifenden und systematischen Studien. Dennoch geben die bereits vorliegenden Untersuchungen zu bestimmten geografischen und zeitlichen Kontexten bereits einen Eindruck von den übergreifenden Verflechtungen zwischen Vertretern und Vertretern der evangelischen Kirche und antiziganistischen Tendenzen. The role of churches – Protestant churches and their representatives in particular – in antigypsyist-tendencies is a major desideratum in research on antigypsyism and Romani studies. The following research report gives an overview of existing research approaches and studies. Their findings and further research gaps are highlighted in relation to “Protestantism and Antigypsyism” in Germany. The overview is given in a chronological order, beginning with the Reformation and ending with the post-war period and coming to terms with the past in memory culture. Currently, a broader and systematic study on the topic is missing but studies on certain periods of time and geographical contexts shed a light on larger entanglements between representatives of the Protestant church and antigypsyist tendencies.
Der Geist Als Ontologem Der Epoche Der Aufklärung
Hegel-Jahrbuch
Es gibt mehrere mögliche theoretische Varianten, den Geist der Philosophie Hegels und den Geist als ihr Grund-und Hauptelement rein philosophisch auszudiskutieren. Eine angemessene Vorgehensweise ist das philosophisch-internalistische Herangehen. Es bedeutet Folgendes: der Linie der innerlichen Entwicklung der europäischen Philosophie als einer Logosphilosophie streng und unabweichend zu folgen und auf diese Weise den Geist als ein ontologisches Grundexplikat der Vernunft, d. h. der tätigen Form des reinen Denkens zu konzeptualisieren. So, wie es Hegel getan hat, so, wie Hegel seine Philosophie selber verstanden und getrieben hat. Warum nun eine (oder, stärker gefasst, die!) Logosphilosophie? Weil die europäische Philosophie sich von ihrem Anfang an nicht bloß im Bereich der Weisheit, der Erkenntnis und des Denkens, sondern im Bereich des reinen und konstitutiven Denkens entwickelt. Was bedeutet der Logos als ein reines und konstitutives Denken? Er bedeutet ein allgemeines ontologisierendes Denken, also ein Denken, das die systematische Gestalt des Seins (des Makrokosmos) und der menschlichen Existenz (des Mikrokosmos) aus der Position der apriorisierten und metaphysierten Erkenntnis aufbaut. Und genau der Geist als ein Ontologem, d. h. als eine rational betrachtete Seinsquintessenz des intellektuellen und geschichtlichen Ganzen, krönt im Bereich des Seins die Entfaltung der europäischen Logosphilosophie. Diese philosophische Betrachtungsweise ist heute nicht so sehr anerkannt. Die heutige Philosophie verzichtet nicht nur auf die Metaphysik, die Apriorität und die Systematik, sondern auch auf die Erkenntnis. Es ist seltsam, dass-nachdem man heute in allen Bereichen: in der Weltwirtschaft, Weltpolitik, Weltökologie, Weltreligionen u. s. w. nach einer kohärenten und effektiven Systematik strebt-die Philosophie die systematische, reflexive und schaffende Erkenntnis und das systematisch ontologisierende Denken, also das, was sie in der tausendjährig langen intellektuellen Geschichte Europas selber generiert hat und was sie selber ist, verleugnet. Dies ist aber nicht die Weltweisheit, die die alten Griechen gegründet und uns vererbt haben. Dies ist keinesfalls eine notwendige und folgerechte Stufe der Entwicklung der europäischen Philosophie.