Friedensbildung aus der Sicht neuer religiöser Bewegungen (original) (raw)

2006, Handbuch Friedenserziehung: Interreligiös - interkulturell - interkonfessionell, hrsg.v. Haußmann,Werner; Biener,Hansjörg; Hock,Klaus; Mokrosch,Reinhold, S. 164-167

Neue religiöse Bewegungen bilden kein einheitliches Segment im religiösen Feld. Und das nicht nur deswegen, weil es bereits über die Frage, wie »alt« darf eine religiöse Bewegung sein, um als »neu« zu gelten, einen nur sehr ungefähren Konsens gibt (BAR-KER 1994; 1999; CHRYSSIDES 1999). Problematischer ist die Uneinheitlichkeit der Glaubensinhalte, die Verschiedenheit der religiösen Hintergrundstraditionen und somit der Lehren und Ethiken neu-religiöser Gruppen (vgl. PARTRIDGE 2004); und schließlich scheint die Entscheidung einer Gruppe zum oder gegen das Engagement für den Frieden kaum theorie-oder theologiegeleitet zu sein und von einer Vielzahl Faktoren abzuhängen, die nicht leicht zu durchschauen sind. Eine auch nur in groben Zügen kohärente Friedenstheologie der neu-religiösen Bewegungen kann man daher nicht erwarten.