Ecological evaluation of lake shores in Germany (original) (raw)

Umweltwissenschaften und Schadstoff-Forschung

Zusammenfassung Ziel und Absicht. Obwohl die Seeufer als Ubergangsbiotop zwischen Land und See wichtige 6kologische Funktionen erfiillen, ist fiber diese Leistungen im einzelnen wenig bekannt. Zudem mtissen die Seeufer einen hohen Nutzungsdruck aushalten und sind dadurch bereits vielfach stark ver~indert. W~ihrend die stofflichen Belastungen geringer werden, steigen die strukturellen Ver-~inderungen. Leider gibt es hier ein Defizit: Es fehh bisher an umsetzbaren Bewertungsverfahren und Entscheidungshilfen. Schwerpunkte. Diesem Defizit hat auch die EU-Wasserrahmenrichtlinie nicht abgeholfen, da hier die Seeufer nur implizit behandelt werden. In diesem Artikel werden einige bestehende Bewertungsverfahren und ihre Konzeptionen benannt. Allerdings wurden alle diese Verfahren nicht fiir Seeufer entwickeh. Daher werden Kriterien vorgeschlagen, die ein seeuferspezifisches Bewertungsverfahren erffillen sollte. Ein Seeufermanagement sollte strukturelle und biologische Parameter beriicksichtigen und die Akzeptanz der Bev61kerung einbeziehen. Ergebnisse und Schlussfolgerungen. Neben tier eher g~ingigen Bio-diversit~it k6nnte die biologische Funktion der Seeufer dutch ein funktionierendes Nahrungsnetz, z.B. des Makrozoobenthos, dargesteltt werden. Aber schon bei der Biodiversit~it treten erhebliche Probleme auf, wie man sie quanrifizieren kann. Ein einfacher BiodiversitS.tsindex kann den Forderungen nach der vollst/indigen Erfassung einer komplexen Situation, dazu gekoppelt mit Informationen zu Struktur, Praktikabilit~it, Kosten, und dergleichen mehr, nicht geniigen und kann nicht fiir die Bewertung einer Maflnahme herangezogen werden. EmpfeMungen und Ausblick. Ein m6glicher Ansatz, der oben genannten KompiexitS, t gerecht zu werden, ist, mathematische Mo-detlansS.tze und ordnungstheoretische Verfahren in die Betrachtung einzubeziehen. Schlagw6rter: Biodiversit~it; Biologische Funktion; EU-Wasserrahmenrichtlmie; Forschungsbedarf; Makrozoobenthos; multimetrische Verfahren; Gew/isserschutz; sozio/bkonomische Bedeutung Einleitung Deutschland ist ein seenreiches Land: 766 Seen mit einer Fl/iche von jeweils mehr als 0,5 km 2 Fl~iche verteilen sich haupts~chlich fiber die Bundesl~inder Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Baden-Wfirttemberg und Bayern (Hemm et al. 2002). Nimmt man noch die kleineren Stillgewbsser mit mindestens 1 ha Fl~iche hinzu, so bel/iuft sich die beim Abstract