Das (vergessene) Wissen des Säuglings. Person und Tora in bNidda 30b (original) (raw)

Im Laufe der Spätantike wird der Begriff ‚Tora' von den rabbinischen Autoren zu einem differenzierten Konzept entwickelt, anhand dessen sie ihr Welt-und Geschichtsbild -und die Position Israels darin -darstellen und mitteilen können. ‚Tora' bezeichnet für die Rabbinen nur im engeren Sinn den Pentateuch als Text oder die Torarolle als Objekt, mehr und mehr zielt der Begriff auf eine gesamthafte, der Zeit enthobene Lehre göttlichen Ursprungs, zu der das rabbinische Kollegium Zugang hat und über die es verfügt. ‚Tora' erscheint im rabbinischen Denken letztendlich als zeitlich wie bestandsmäßig offenes Text-und Diskurskorpus, basierend auf der Vorstellung, dass dem Mose am Sinai nicht nur der Text des Pentateuch gegeben wurde, sondern auch dessen praktische Umsetzung, richtige Deutung und künftige Anwendung. Der palästinische Talmud hebt hervor, dass sogar das, womit erfolgreiche Schüler dereinst ihre Lehrer überraschen sollten, schon dem Mose am Sinai gesagt worden sei. Damit sind jedoch, wohlgemerkt, nur die Fragen derjenigen Schüler gemeint, die das Denken ihrer Lehrer internalisiert haben. Indem also die rabbinischen

Die Erkenntnis von Tora vor und nach dem Tod Abels (Gen 4)

Frontiere, 2011

The examination of Genesis 4:3-16 illustrates what the tragic story of Cain and Abel contributes to the understanding of the divine Torah. The text analysis is primarily focused on the sacred texts before and after the murder of Cain.

Die Kenntnis Gottes bei den Völkern in der Tora

Doktorale Arbeit (paper before dissertation), 2000

The Knowledge of God among the Nations in the Torah Vorliegende Arbeit untersucht synchron den Text der Tora unter der Fragestellung, ob und in wiefern dort den Menschen, die nicht zu Abrahams Nachkommen bzw. Israel gehören, die Möglichkeit zugestanden wird, Gott zu kennen.

„Dein Tora ist in meinen Eingeweiden“ (Ps 40,9). Der Psalter und die Entdeckung des „inneren Menschen“

The contribution turns to the topic of "inner man" in the Old Testament and especially in the Psalms. After a preliminary remark on the history of ideas, the Old Testament story of the "inner man" is reconstructed using the example of older proverbs (aspect: sincerity), deuteronomic texts (aspect: internalization) and the individual psalms (aspect: self-awareness). Two excursions on creation by God and on the heart as the place of the Torah complete the picture. The other occurrences of the topic in the Lamentations and in the books of Jeremiah, Job, Kohelet and Sirach will only be discussed in passing.

Hensel (2011), Die Vertauschung des Erstgeburtssegens in der Genesis. Eine Analyse der narrativ-theologischen Grundstruktur des ersten Buches der Tora (Beihefte zur Zeitschrift für die alt-testamentliche Wissenschaft 423), de Gruyter: Berlin/New York, 2011

Die Studie untersucht das literarische Phänomen, dass an entscheidenden Wegpunkten die Verheißungslinie „Israel“ über den jüngeren Bruder und nicht über den sonst so bedeutenden Erstgeborenen fortgesetzt wird. Gleich zwölfmal erscheint dieses Vertauschungsmotiv in der Genesis und durchzieht sie vom Anfang bis zu ihrem Ende, findet hingegen faktisch keine Verwendung in anderen alttestamentlichen Texten. Die Formen und Kontexte dieser Vertauschungserzählungen werden vom Autor analysiert und die literarischen, theologischen und kanonischen Funktionen dieses Motivs herausgearbeitet. Die Lektüre der Erzählungen in ihren vorliegenden Kontexten lässt das Phänomen der Vertauschungen als ein schlüssig gestaltetes und stringent aufgebautes Erzählkonzept erscheinen, das im narrativen Zusammenhang lesbar ist: Es leistet eine Identifikationsbestimmung Israels, die dessen Sonderrolle unter den Völkern begründet, literarisch legitimiert und theologisch profiliert. Die Untersuchung bleibt dabei nicht bei der Synthese rein literaturwissenschaftlicher Arbeit stehen, sondern zieht die notwendigen Konsequenzen in realhistorischer Sicht, die für die Joseph-Juda-Erzählung den Konflikt zwischen Juda und Samaria im Hintergrund wahrscheinlich werden lassen.

Philosophia und Tora. Suchendes Wissen und findendes Wissen

A conceptual investigation on the difference and inter-relation of philosophy and torah as two basic epistemological configurations, i.e. two basic categories of knowledge. The conceptual investigation is based on and carried out through a reading of seminal passages from Plato and Aristotle, and the Mishna.

Geburts- und Taufwunder in frühneuzeitlichen Mirakelberichten (am Beispiel von Maria Luggau)

VIRUS. Beiträge zur Sozialgeschichte der Medizin , 2016

In this paper, the early modern miracle narratives of the Austrian pilgrimage site Maria Luggau are in the focus of attention. The overall collection consists of 1.111 reports (mainly from the 18 th century) of which 134 cases deal with childbirth and the resurrection and baptism of stillborn babies. The analysis of the descriptions of physical and emotional sensations of pain and anxiety, of the everyday life and the world of ideas of the people portrayed illuminates that miracle narratives prove to be a fruitful source, especially for historians with a special interest in the social history of medicine.

Toralesung und die Frau: ein rabbinisches Dilemma

May women participate actively in the Torah reading on Shabbat morning? Both the Tosefta (Megillah 3:11) and the Talmud (Megillah 23a) address this issue, and both contain the same contradiction: while at first women are included in the quorum of seven needed for the ritual, in the next breath they are disqualified from reading in public. What motivated the sages to say “All are qualified to be among the seven [who are called to the Torah and read from the Torah on Shabbat morning], even a woman and even a minor [...]” only to follow the statement with a refusal to integrate women into the synagogal ritual of Keriat haTorah? An examination of women’s presence in biblical depictions of public Torah reading (Deuteronomy 31:10–13; Nehemiah 7:72–8:3; Joshua 8:30–35) suggests possible answers to this question.

Tora und Vernunft

Zeitschrift für Erziehungswissenschaft, 2006

Unter Verwendung neuen Quellenmaterials wird in ideen-und sozialgeschichtlicher Perspektive der Prozess bürgerlicher Modernisierung in der preußischen Judenschaft zur Zeit der Spätaufklärung in Berlin beleuchtet. Im Zentrum der Darstellung stehen zunächst die durch Änderung des Rechtsstatus entstandene, neue ökonomische Elite als Träger der jüdischen Aufklärung sowie Aspekte der um 1800 zu verzeichnenden Säkularisierungskrise.

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Die Unreinheit der Leiche nach der Tora

Nicklas, Tobias; Reiterer, Friedrich V.; Verheyden, Joseph (eds.), Deuterocanonical and Cognate Literature Yearbook 2009: The Human Body in Death and Resurrection, Berlin/New York: de Gruyter, 2009, 43–65