Wissenstransfer und Translation. Zur Breite und Tiefe des Übersetzungsbegriffs (original) (raw)
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Bedeutungstransfer – möglich oder unmöglich? Eine linguistische Analyse wissenschaftlicher Texte
Mit der im Titel gestellten Frage komme ich einem Bedürfnis entge- gen, einige Grundthesen zur Bedeutung im Sinne der anthropozentrischen Sprachentheorie zu formulieren. Das Bedürfnis resultiert zum einen aus meiner bisherigen wissenschaftlichen Reflexion und Forschung, zum an- deren aus der Rezeption wissenschaftlicher Texte schlechthin. Diese las- sen oft erkennen, dass Sprachen, Texte, Gegenstände, Prozesse oder sogar abstrakte Phänomene zum Subjekt der multimodalen und/oder interak- tiven – (onto)logisch jedoch nur den menschlichen Subjekten inhärenten – geistigen Fähigkeit gemacht werden. Den Beitrag will ich zunächst mit folgenden Fragen beginnen: 1) Was ist der (onto)logische Status von Bedeutung? 2) Was setzt Bedeutung voraus? 3) Kann man bei der Bedeutung über einen Transfer sprechen? 4) Anschließend komme ich zur linguistischen Analyse (sprach)wissenschaftlicher Texte, um schließlich zu zeigen, wie irreführend im (sprach)wissenschaftlichen Diskurs über Bedeutung und ggf. den Terminus „Bedeutung“ diskutiert wird.
Colloquium: New Philologies, 2019
Der Begriff Wissenstransfer wird sowohl in der Scientific Community als auch in unterschiedlichen gesellschaftlichen Sphären außerhalb des Wissenschafts- und Forschungsbereiches verwendet. Dennoch gibt es keine einheitliche Definition, sodass verschiedene Gruppen innerhalb und auch außerhalb der Universitäten unterschiedliche Ansichten dazu haben, was genau unter Wissenstransfer zu verstehen ist. In den GSK-Wissenschaften scheint dieses Phänomen besonders ausgeprägt zu sein. So existieren auch andere Begrifflichkeiten die teilweise als Synonyme verwendet werden oder aber für bestimmte Teilaspekte stehen. Gängige Varianten inkludieren etwa Wissensvermittlung, (Wissens-) Dissemination oder Wissensmanagement. In der englischsprachigen Literatur finden sich neben der gängigen Variante knowledge transfer beispielsweise auch knowledge mobilization, knowledge dissemination oder research utilization. Da Wissenstransfer ein umfangreiches Feld ist, gibt es ein großes Spektrum unterschiedlicher Komponenten und Subdisziplinen, die mit dem Thema assoziiert werden können. Trotz des wissenschaftlichen Interesses an der Thematik wurde bisher kaum Forschung durchgeführt, welche sich mit dem Verständnis des Wissenstransfer-Begriffs befasst. Um hier mehr Klarheit zu schaffen, wurde im Rahmen der österreichweiten WTZ-Studie eine qualitative Erhebung durchgeführt. Dabei befragten wir Wissenschaftler_innen unterschiedlicher Disziplinen, um zu klären, welche Teilaspekte und Themen mit dem Begriff Wissenstransfer verknüpft werden. Zudem explorierten wir, ob Unterschiede zwischen den GSK-Wissenschaften und anderen wissenschaftlichen Disziplinen festzustellen sind.
Wissenstransfer. Konditionen, Praktiken, Verlaufsformen der Weitergabe von Erkenntnis
Wissen ist nicht zu denken ohne seine unter historisch variablen Konditionen realisierte Vermittlung. Erkenntnisse und Methoden werden an unterschiedlichen Orten und mit historisch variablen Praktiken transferiert. Der Band schafft Grundlagen, um die komplexen Vorgänge der Weitergabe, Aufnahme, Adaptation und Modifikation von Wissen zu analysieren. Dazu werden Begriffe zur Beschreibung und Erklärung von Prozessen des Wissenstransfers definiert, Konditionen und Praktiken der aktiven Mediatisierung epistemischer Bestände erläutert, Verlaufsformen der Weitergabe von Erkenntnissen rekonstruiert und eine umfassende Bibliographie der Forschungsbeiträge zum Thema verfügbar gemacht. Aufgrund seiner interdisziplinären Ausrichtung stellt der Band instruktive wissenschaftstheoretische und -praxeologische Einsichten bereit, die nicht nur für die Selbstreflexion der textinterpretierenden Disziplinen, sondern auch für andere wissenschaftliche Fächer wichtig werden können.
Inhaltsangabe / Einleitung Die vorliegende Arbeit ist als schriftliche Ausarbeitung zur Übung Walter Benjamins Medientheorie entstanden, die im Sommersemester 2012 an der Universität Bonn (Institut für Germanistik) gehalten wurde. Als Studienarbeit konzipiert und geleistet, beinhaltet auch die hier vorgestellte Endfassung des Textes einigen Hintergrund im Hinblick auf die Bandbreite der im Seminar behandelten Themen und versucht dabei, zu den bedeutendsten inhaltlichen Schwer- und Bezugspunkten anzuknüpfen Ausschlaggebend für die Produktion meines Beitrags war zweifellos das Interesse der Dozentin für Benjamins Übersetzungsdenken als spezifische Seite der medientheoretischen Reflexion des Philosophen, wie es im berühmten Aufsatz «Die Aufgabe des Übersetzers» zum Ausdruck gebracht wird.