Klinge, Antje (2016). Zwischen Bewahrung und Erneuerung. Vom Wissen des Körpers aus sportwissenschaftlicher Sicht. (original) (raw)
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Mythos Sport. Band I: Verklärte Körper und blinde Herrschaft
Velbrück Wissenschaft, 2023
Mythische Anschauungen, die überwunden schienen, keh- ren im modernen Sport wieder. Hier lebt das Bedürfnis fort, der chaotisch erscheinenden Welt einen einheitsstiftenden Sinn abzuringen. Diesem Phänomen gehen die zwei Bände von Mythos Sport im Zusammenhang mit Subjektivierungs- prozessen nach, die sich mittels sportlich-körperzentrierter Rituale, Praktiken und Übungen vollziehen. Im Anschluss an Adorno und Horkheimer wird deutlich, wie sehr die gesell- schaftlichen »Körperverhältnisse« als verhinderte Aufklärung und daher verstrickt in Herrschaft zu begreifen sind. Der vorliegende Band I macht am Beispiel des mythischen Götterglaubens in der griechischen Adelsgesellschaft das für die Ausführungen zentrale subjektivierungstheoretische Mo- tiv der inneren und äußeren Naturbeherrschung einsichtig und verfolgt dessen Transformation hin zum frühneuzeitli- chen Selbstermächtigungsstreben. Sodann zeigt der Autor auf, wie in der neu entstehenden bürgerlichen Gesellschaft durch die Disziplinierung des Körpers dessen politische und ökonomische Nutzbarmachung erreicht wird.
Paragrana. Internationale Zeitschrift für Historische Anthropologie, 2016
In jüngster Zeit ist ein besonderer Diskurs um " Körperwissen " auszumachen, auf dessen Grundlage eine bislang ungekannte Regulierung von Subjekten ermöglicht wird: Sie besetzt den " inneren Körper " und rationalisiert Akteure zu wissenden Körpern. Das ist folgenreich. Von dem Moment an, in dem Körpern ein Wissen zugeschrieben wird, muss dieses wieder optimiert werden und fällt unter all die Formen neoliberaler Regierungsausübung, wie wir sie bereits kennen. Dieser jüngste populäre Diskurs hat Wurzeln im (körper-und sport)soziologischen Diskurs als auch in der theoso-phisch-esoterischen postdualistischen und postmaterialistischen Anthropologie feinstofflicher Körper. Neuartige säkularistische wie spirituelle Praktiken können an Körperwissen nun ansetzen und entfalten eine umso mächtigere Regulierung, wenn sie in big data eingespeist werden wie bei körperüberwachenden digitalen Apps zur Achtsamkeit. Vor diesem Hintergrund wird für eine sorgfältige Kritik des Diskurses Körperwissen argumentiert.
Überlegungen zum Körper als Archiv
2014
2005 begeben sich Thomas Lebrun (F) und Foofwa d‟Imobilité (CH) mit Mimésix auf eine Art Spurensuche nach dem, was bleibt im Tanz und sich tänzerisch weitervermitteln lässt. Konzipiert als Nummernrevue, trägt das Stück den Untertitel Conferdanse sur l’approprioception chorégraphiquec [Glon/Suquet 2011: 5], ein Wortspiel aus den Begriffen „appropriation“ (Aneignung) und „proprioception“ (kinästhetische Wahrnehmung). Es stellt die Aneignung des Wahrgenommenen durch die Anbindung der Propriozeption an die „appropriation“ als einen „Besitz“ (frz. „propriété“) des Körpers der Tänzer aus, welche ihrerseits von den Bewegungen auch „besetzt“ sind; insofern als die Bewegungen gewissermassen in Fleisch und Blut übergegangen sind. Es handelt sich bei Mimésix also, gemäss dem Untertitel, um einen „getanzten Vortrag zum choreografischen Körpergedächtnis“, und es stellt sich die Frage, wie ein derart körperlich gedachtes Gedächtnis als ein Archiv des Tanzes gefasst werden könnte.
German Journal of Exercise and Sport Research, 2021
Der Beitrag geht von der Annahme aus, dass das Üben in der Sportpädagogik eine vergessene und verkannte Praxis ist, obwohl das Üben eine elementare Praxis der Sportpädagogik darstellt und kaum eine Unterrichtsstunde ohne Übungsphasen auszukommen vermag. Eine systematische und theoretisch elaborierte Auseinandersetzung mit dem Übungsbegriff steht in der Sportpädagogik bisher aus. Vor dem Hintergrund dieser Bestandsaufnahme verfolgt der Beitrag das Ziel, eine sportpädagogische Theorie des Übens in bildungstheoretischer Perspektive zur Diskussion zu stellen. Die bildungstheoretische Perspektive macht dabei deutlich, dass im Einüben einer Fertigkeit auch das Ausüben einer Fähigkeit stattfindet. Üben ist nicht nur etwas üben, sondern immer auch sich selbst üben. Als soziale und edukative Tätigkeit, die darauf abzielt, jemand anderen zum Üben anzuregen, betrifft die Übung das Verhältnis des Übenden zu sich, zu anderen und zur Welt, wobei es zu einer Transformation dieses Verhältnisses im ...
Körpergedächtnis: sportkulturelle Museumsobjekte
museums.ch. Die Schweizer Museumszeitschrift, 2015
BRENNPUNKT EN POINT DE MIRE PUNTO FOCALE 64 « Magie » des musées «Zauber» der Museen Roland Kaehr 74 Der Weg einer Maske Itinéraire d'un masque Thomas Antonietti 80 Das Exponat im Licht L'oggetto esposto in luce Hanspeter Keller INDEX AKTUELL ACTUALITÉ ATTUALITÀ 88 Das Schaudepot im Toni-Areal Le dépôt public, ou « Schaudepot », du Toni-Areal Renate Menzi 94 Generationen im Museum: Objekte werden zu Geschichten Des générations au musée : quand les objets deviennent des histoires