Pädagogik zwischen Selbsterhöhung, Missachtung und Verklärung (original) (raw)

Denken erweist sich als pädagogisches in der Tendenz, die Welt der Bildung und Erziehung mit verklärtem Blick zu betrachten. Die Besonderheit des Pädagogischen, die in erkenntnistheoretischer Perspektive verharmlosend in ihrem Normativitätscharakter gesehen wird, erscheint aus einer empirischen Perspektive als die Dauerbereitschaft, der Erziehungswirklichkeit, über deren Physiognomie insofern Konsens besteht, als sie notorisch als eine reformbedürftige angesehen wird, einen Veränderungswillen entgegenzusetzen, der durch einen naiven Glauben an die heilende Kraft des pädagogischen Engagements getragen ist. Diese Verklärung ist nicht selbstlos; sie gilt durchgängig der pädagogischen Intervention. Der pädagogische Optimismus besteht ja nicht darin, den bestehenden Verhältnissen als solchen positiv zugewandt zu sein. Er stützt sich nicht auf den Glauben an die Moralität und Sittlichkeit der sozialen Ordnung und der mit ihr einhergehenden Erziehungs-und Bildungswirklichkeit; er stützt sich auf den Glauben an ein moralisch-sittliches » Surplus « pädagogischer Haltung und Handlung. Erst und nur durch das pädagogische Zutun wird das richtige Leben im falschen möglich.

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