Kurt Tackenberg und die Vor- und Frühgeschichtliche Archäologie an der Universität Bonn. Die Jahre 1937–1945 (original) (raw)
Bisher gibt es zu dem verhältnismäßig spät gegründe-ten Lehrstuhl und Institut für Vor- und Frühgeschichte an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität in Bonn lediglich eine kurze Zusammenstellung anhand der Akten aus der Philosophischen Fakultät und eine wenig tiefgreifende Recherche zur Person des ersten Lehrstuhlinhabers, Kurt Tackenberg, von Uta Halle im Rahmen ihrer Arbeit zu den Externsteinen. Auf den Tagungen zur Position der Archäologie in der NS-Zeit und zur Rolle ihrer führenden Repräsentanten sowie in den daraus entsprungenen Büchern fand Tackenberg allenfalls am Rande Erwähnung, was die Vermutung nahelegen könnte, dass er in der NS-Zeit nicht zu den wichtigsten Protagonisten zählte, es vielleicht nicht bis in die erste Reihe schaffte oder – nach anderer Lesart – schaffen wollte. Andererseits stammt von Tackenberg der Bericht zur Vor- und Frühgeschichte in der von Wilhelm Pinder und Alfred Stange herausgegebenen sog. Festschrift für Adolf Hitler, die den programma-tischen Titel trägt: „Deutsche Wissenschaft. Arbeit und Aufgabe. Dem Führer und Reichskanzler legt die deutsche Wissenschaft zu seinem 50. Geburtstag Rechenschaft ab über ihre Arbeit im Rahmen der ihr gestellten Aufgabe“. Eine „Ehre“, die sicherlich nur systemtreuen Autoren zuteil wurde. Die kurzen Ausführungen von Tackenberg lesen sich wie ein Bekenntnis zur Wissenschafts- und Kulturpolitik der Natio-nalsozialisten.
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