Wohlfahrtsregimes als Reziprozitätsarrangements. Versuch einer Typologisierung (original) (raw)
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2010
Schenkt man den gegenwärtig in der Politik und den Massenmedien gebräuchlichen Gesellschaftsanalysen Glauben, befinden wir uns in einer Zeit des fundamentalen Umbruchs. Der Blick richtet sich dabei vornehmlich auf die durch Globalisierungsprozesse ausgelösten Veränderungen des sozioökonomischen Faktors Arbeit, der neben dem Staat als der zentrale Integrationsmechanismus der Gesellschaft aufgefasst wird. Auch die Sozialwissenschaften haben sich im Rahmen der soziologischen Armutsforschung und der soziologischen Analyse sozialer Ungleichheit an dieser Argumentationslogik beteiligt. Bereits in den 80er Jahren kursierten hier Schlagworte wie "Krise der Arbeitsgesellschaft" 1 und "Neuen Armut" 2 , um den wahrgenommenen Umstrukturierungen der Arbeitswelt und den damit einhergehenden gesellschaftlichen Konsequenzen einen griffigen Namen zu geben. Seit den 90er Jahren wird jedoch mit dem zunächst in Frankreich prominent gewordenen sozialpolitischen Topos der Exklusion ein weitaus bedrohlicheres Szenario entworfen, in dessen Mittelpunkt die Diagnose einer zunehmenden Innen-Außen-Spaltung der Gesellschaft steht. 3 Der These liegen empirische Studien zugrunde, die auf das verstärkte Wirken kumulativer Exklusionsprozesse hinweisen, in deren Folge eine immer größer werdende Anzahl von Menschen vollständig von den gesellschaftlichen Berufs-und Statuspositionen ausgeschlossen werden. Dieses Schreckgespinst der vollständigen gesellschaftlichen Exklusion von Niedrigqualifizierten, Alten, Migranten etc. wirft seinen düsteren Schatten allerdings nicht nur auf diejenigen, die der "Underclass" 4 bzw. der Gruppe von "Überflüssigen" 5 , "Überzähligen" 6 , "Ent-1
Wohlfahrtsverbände als Profiteure des sozialen Wandels?
Sozial Extra
ZusammenfassungDer Beitrag untersucht die Personalentwicklung der Wohlfahrtsverbände in Deutschland seit 1990. Deutlich wird – trotz einer erstaunlichen Datenintransparenz – ein enormes Wachstum, das in kaum einer anderen Branche des Arbeitsmarktes zu beobachten ist.
Reziprozität. Annäherungen an eine Grundlegung der Kultur-und Sozialwissenschaften
2021
Die Sache der Reziprozität findet sich in alltäglichen Phänomenen wie dem des Grüßens und des Sich-Verabschiedens, des Dankens und des Schenkens. Um sie auf den Begriff zu bringen, wird ihr in diesem Lehrbuch zunächst exemplarisch nachgespürt, indem Protokolle der alltäglichen Phänomene mit der Objektiven Hermeneutik analysiert werden. So wird ein erster Begriff struktureller Reziprozität entwickelt. Mit diesem Begriff im Gepäck wird sodann eine Reise durch die Explikationen von Reziprozität durch M. Mauss, C. Lévi-Strauss und M. Hénaff unternommen. Sie entwickeln anhand ethnographischen Materials und philosophischer Reflexionen Begriffe von Gabe und generalisiertem Tausch. Diese Begrifflichkeit wird nach einer Re-Analyse des Materials und nach argumentativer Überprüfung der Reflexionen mit den zuvor gewonnenen Erkenntnissen konfrontiert. So wird ein empirisch gesättigter und theoretisch plausibler Begriff der strukturellen Reziprozität gewonnen. Im Verlauf der Darstellung wird immer wieder auf leicht zugängliche Phänomene hingewiesen, die den Lesern des Lehrbuchs Forschungsmöglichkeiten zur Prüfung und Anreicherung der Argumentation bieten.
Das Korporatismus-Theorem und die Wohlfahrtsverbände
23. Deutscher Soziologentag 1986, 1987
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Dogmen- und realhistorische Aspekte des Wohlfahrtsbegriffs
„Welfare“ and „wealth“ are discussed as central economic notions in the context of the history of economic thought. One focus is laid on the limits to economic growth discussed already by 18th century Physiocrats and in the 19th century especially by John Stuart Mill and W. Stanley Jevons; the other focus is on the evolution of neoclassical economics up to the 2nd half of the 20th century, with special emphasis on its various attempts establish utilitarian foundations for these notions.