IFB-Rezension zu Horst Schröpfer, Schack Hermann Ewald (original) (raw)

IFB-Rezension Julius Schoeps David Friedländer

BIOGRAPHIE 17-3 David Friedländer : Freund und Schüler Moses Mendelssohns / Julius H. Schoeps. -2. Aufl. -Hildesheim [u.a.] : Olms, 2017. -471 S. : Ill. ; 21 cm. -Bibliographie S. 421 -456. -ISBN 978-3-487-08592-0 : EUR 28.00 [#5349] Die vorliegende Biographie über David Friedländer (1750 -1834), den Vater des preußischen Emanzipationsedikts von 1812, erschien bereits 2012 in einer ersten Auflage. 1 In der Zwischenzeit sind auch weitere Publikationen zu ihm herausgekommen, darunter eine Anthologie mit Schriften Friedländers 2 sowie eine Monographie, 3 die zumindest in der Bibliographie der vorliegenden Ausgabe hätten genannt werden sollen (das Vorwort ist auch auf den Winter 2016/17 datiert, so daß sich auch dort der Hinweis hätte unterbringen lassen). Der Potsdamer Historiker Julius Schoeps, Sohn des Religionshistorikers Hans Joachim Schoeps, 4 legt mit seiner umfangreichen Arbeit ein Buch vor,

IFB-Rezension Hermann Gunkel / Konrad Hammann.

BIOGRAPHIE 14-2 Hermann Gunkel : eine Biographie / von Konrad Hammann. -Tübingen : Mohr Siebeck, 2014. -XII, 439 S. : Ill. ; 24 cm. -ISBN 978-3-16-150446-4 : EUR 49.00 [#3560] Der Münsteraner Professor für Systematische Theologie Konrad Hamann ist bereits mit der Biographie eines anderen bedeutenden Theologen hervorgetreten, die bereits in dritter Auflage vorliegt. Es handelt sich dabei um die Lebensbeschreibung Rudolf Bultmanns, der zweifellos einer der wirkungsmächtigsten evangelischen Theologen des 20. Jahrhunderts war. 1 Nun legt er mit einer Biographie zu Hermann Gunkel (1862 -1932) nach, 2 der in der Generation nach Julius Wellhausen, dessen Briefwechsel erst kürzlich ediert wurde, 3 zu den bedeutendsten Bibelwissenschaftlern evangelischer Konfession gehörte. 4 Wellhausen war es auch, der sich als Vertreter einer früheren Generation von Bibelwissenschaftlern höchst kritisch zu Methode und Ergebnis von Gunkels Forschungen äußerte. Die Notwendigkeit für Gunkel und seine Mitstreiter, sich von Wellhausen und dessen Schülern abzusetzen, wird noch lange spürbar bleiben (vgl. etwa S. 291).

IFB-Rezension zu Albrecht Beutel, Johann Joachim Spalding

BIOGRAPHIE 14-3 Johann Joachim Spalding : Meistertheologe im Zeitalter der Aufklärung / Albrecht Beutel. -Tübingen : Mohr Siebeck, 2014. -VIII, 319 S. ; 18 cm. -ISBN 978-3-16-153266-5 : EUR 24.00 [#3753] Nach dem Abschluß der kritischen Spalding-Ausgabe im Jahre 2013, die ebenfalls bei Mohr Siebeck erscheint, legt ihr Herausgeber Albrecht Beutel, Kirchenhistoriker an der Universität Münster, eine handliche und konzise Monographie zu Spalding vor. Dieses Buch empfiehlt sich allen an der deutschen Aufklärung interessierten Lesern. Denn die Bedeutung Spaldings für das, was man mit dem Begriff der "Neologie" als spezifische Form der protestantischen Aufklärungstheologie bezeichnet, läßt sich kaum übertreiben. Beutel nennt ihn einen Meistertheologen, man könnte ihn auch als theologische Schlüsselfigur seiner Epoche bezeichnen. Spalding wird zudem gegenwärtig auch mit einer Ausstellung gewürdigt, die der Aufklärung in Barth gewidmet ist, also in jenem Ort, an dem Spalding von Johann Heinrich Füßli, Felix Heß und Johann Caspar Lavater 1763 und 1764 mehrere Monate besucht wurde. 1 Beutel ordnet Spalding geschickt in die realgeschichtlichen Kontexte seiner Zeit ein und schildert dessen Lebensweg anschaulich. Dazu zählen auch seine literarischen Tätigkeiten, darunter einige Übersetzungen. Von besonderem Interesse ist zum einen die Tatsache, daß Spalding als Übersetzer des Grafen Shaftesbury einen wichtigen Beitrag zur Rezeption des engli-1 Aufklärung in Barth : zur 250. Wiederkehr des helvetisch-deutschen Dialogs

IFB Rezension Schopenhauer und Goethe Meiner 2016

Das Verhältnis des größten deutschen Dichters zu einem der größten deut-schen Philosophen war Gegenstand einer Weimarer Tagung von 2014, die hier dokumentiert ist, ergänzt durch weitere Beiträge. So ist ein schöner Band zustande gekommen, der seinen Ausgangspunkt von der intensivsten Auseinandersetzung nimmt, die Schopenhauer und Goethe miteinander führten und die sich um die Farbenlehre drehte. Weil das gemeinsame In-teresse an der Farbenlehre das Gespräch ermöglichte, mag es paradox er-scheinen, daß es zugleich auch der Grund dafür war, daß dadurch ein wei-terer intensiver Austausch verunmöglicht wurde, wie Daniel Schubbe ein-gangs konstatiert (S. 12). Es dürfte nicht verwundern, daß die Diskussion um die Farbenlehre die Forschung zu Goethe und Schopenhauer dominiert, doch greife dies in systematischer Hinsicht zu kurz, weil Goethe auch in an-derer Hinsicht vielfach im Werk Schopenhauers präsent sei. Wie genau man dieses Verhältnis, insbesondere von Seiten der Philosophie zu verstehen hat, steht aber eben in Rede. So ist in diesem Band, 1 wie es scheint, nur ein kleiner Abschnitt mit zwei Aufsätzen explizit der Farbenlehre gewidmet: Niklas Sommer verdeutlicht, " welche grundlegende Differenz ei-ne Zusammenarbeit zwischen Goethe und Schopenhauer unmöglich mach-te " (S. 367); während Theda Rehbock die Frage aufwirft, ob Schopenhauer Goethes Farbenlehre überhaupt verstanden habe (die Antwort lautet: nein; denn Schopenhauer sei Newton noch zu sehr verhaftet gewesen, um Goe-thes Newtonkritik erfassen zu können; S. 371). Der Rest beschäftigt sich mit anderen Aspekten. Doch merkt man bei der Lektüre schnell, daß auch dort die Farbenlehre berührt wird, wo sie nicht im Titel erwähnt wird. Etwa in der souveränen Überblicksdarstellung von Thomas Regehly, die sehr schön die " Wechsellektüren " Schopenhauers und Goethes darstellt. Hier kommt im Medium der gegenseitigen Lektüre, die bei Schopenhauer klarerweise deutlich intensiver war als auf Seiten Goethes, der eine recht

IFB-Rezension zu Levin Ludwig Schücking : Gelehrter in schwierigen Zeiten / Jürgen Ronthaler und Elmar Schenkel (Hrsg.)

Levin Ludwig Schücking : Gelehrter in schwierigen Zeiten / Jürgen Ronthaler und Elmar Schenkel (Hrsg.). -1. Aufl. -Leipzig : Hamouda, 2017. -242 S. : Ill. ; 21 cm. -ISBN 978-3-95817-014-8 : EUR 22.90 [#5503] Der Anglist Levin Ludwig Schücking (1878 -1964), der einer westfälischen Familie entstammte, 1 ist insbesondere für seine Zeit an der Breslauer Universität von 1916 bis 1925 und an der Leipziger Universität von 1925 bis 1944 wissenschaftsgeschichtlich bedeutsam. 2 Über die Leipziger Zeit berichtet etwa sehr anschaulich sein Schüler Heinz Reinhold, der später an der Freien Universität Berlin lehren sollte. 3 Schückings in mancher Hinsicht

IFB-Rezension Briefe / Johann Joachim Spalding - Hg. von Albrecht Beutel und Olga Söntgerath

EDITION 18-3 Briefe / Johann Joachim Spalding. Hrsg. von Albrecht Beutel und Olga Söntgerath. -Tübingen : Mohr Siebeck, 2018. -XII, 442 S. ; 23 cm. -ISBN 978-3-16-155908-2 : EUR 119.00 [#5974] Die Ausgabe von Briefen des bedeutenden Aufklärungstheologen Johann Joachim Spalding (1714 -1804) 1 rundet die Edition seiner Schriften und Predigten im Verlag Mohr Siebeck ab, auch wenn der Band selbst trotz identischer Aufmachung seltsamerweise nicht im Rahmen der Kritischen Ausgabe erschienen ist. Der Band druckt 214 Briefe ab, die sich identifizieren ließen, doch ist damit keine Vollständigkeit verbunden. Denn immer wieder, wie die Herausgeber auch anmerken, tauchen Briefe auf dem Autographenmarkt auf, die freilich ausgesprochen teuer angeboten werden. 2 1 Siehe auch Johann Joachim Spalding : Meistertheologe im Zeitalter der Aufklärung / Albrecht Beutel. -Tübingen : Mohr Siebeck, 2014. -VIII, 319 S. ; 18 cm. -ISBN 978-3-16-153266-5 : EUR 24.00 [#3753]. -Rez.: IFB 14-3 http://ifb.bszbw.de/bsz404979858rez-1.pdf 2 So aktuell zwei Schreiben Spaldingd von 1795, die etwa über ZVAB zusammen für 2.500 Euro angeboten werden (Kotte Autographs). Diese beiden Schreiben sind in dem vorliegenden Band nicht erfaßt oder aufgenommen worden. Aus dem Angebot läßt sich folgendes entnehmen, was hier für die Nachwelt dokumentiert sei: "An den Diplomaten und späteren preußischen Außenminister Christian Günther Graf von Bernstorff (1769 -1835). Der Brief aus Berlin v. 13. Februar 1795 als Nachschrift zu einem dreiseitigen Brief seiner (dritten) Frau Maria Charlotte geb. Lieberkühn: "Nehmen Sie, theurer, würdigster Herr Graf, nun auch noch ein Paar Worte der herzlichsten Versicherung des Dankes und der Hochschätzung von mir mit hinzu. Was könnte ich Ihnen aber hierüber mehr sagen, das Sie nicht ohne das schon wißen müßten, wenn Sie sich allenfalls auch nur etwas von den durchgängig heitern Augen erinnern wollen, mit welchen Sie bey jedem Ihren Eintritt in mein Zimmer von uns angeblickt wurden [.]" -Der Brief seiner Frau mit Dank für "eine Zeichnung statt der Silhouette", "[.] wenn auch die Zeichnung nicht die mindeste Ähnlichkeit hatte [.]". -Der undatierte Brief mit einer eineinviertel Seiten langen Nachschrift seiner Frau und mit warmen Worten des Dankes: "Nehmen Sie,

IFB-Rezension Franz Rueb Zwingli

Das Zeitalter der Reformation mit seinen vielen Ereignissen und Weichenstellungen für die ganze spätere Geschichte Europas und insbesondere im Hinblick auf die tiefgreifenden politisch-theologischen Streitigkeiten und Konfliktlinien ist uns sehr fern gerückt und es ist sehr komplex. Die Fachliteratur sowohl von historiographischer wie theologischer Seite ist sehr umfangreich und im Zusammenhang mit der Reformationsjubiläum weiter stark angewachsen. 1 Da erfüllen auch populärer gehaltene Texte eine wichtige Funktion der Orientierung. Vor allem aber sind es in diesem Bereich Biograpien, denen es gelingen kann, im Blick auf eine Person und ausgehend von dieser die Zeit zu erfassen. Daß in jüngster Zeit vor allem Martin Luther auch viele Monographien gewidmet wurden, die ganz unterschiedliche Ansätze repräsentieren, wird niemanden verwundern. 2 Auch Jean Calvin wur-

IFB-Rezension Hamanns Briefwechsel

AUFSATZSAMMLUNG 17-2 Hamanns Briefwechsel : acta des Zehnten Internationalen Hamann-Kolloquium an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg / Manfred Beetz ; Johannes Lüpke (Hg.). -Göttingen : V&R Unipress, 2016. -366 S. ; 24 cm. -(Hamann-Studien ; 1). -ISBN 978-3-8471-0404-9 : EUR 50.00 [#4813] Der "Magus in Norden", als der Johann Georg Hamann (1730 -1788) gemeinhin gilt, ist trotz intensiver Forschung immer noch ein rätselhafter Autor geblieben. 1 Das liegt an der oft kryptischen Natur seiner Texte, die voller Anspielungen und direkter und versteckter Zitate sind. Am zugänglichsten aber ist Hamann dort, wo er im Akt der Kommunikation mit seinen Zeitgenossen von Person zu Person begriffen war -also vor allem in dem uns greifbaren Briefwechsel. Dieser Briefwechsel ist bekanntlich nicht vollständig erhalten -so fehlt etwa weitgehend der wichtige Austausch mit Matthias Claudius -aber er ist doch so umfangreich, daß er ein hinreichend differenziertes Bild des Schriftstellers und Menschen zu zeichnen vermag. So lag es nahe, in dem vorliegenden Band nicht nur die bekannten Briefwechsel genauer zu analysieren, sondern auch solche Beziehungen dabei zu berücksichtigen, die nicht besonders gut dokumentiert sind. Die mit dem vorliegenden Band dokumentierte Tagung in der verdienstvollen Reihe der Hamann-Kolloquien 2 erschließt nun das Briefwerk Hamanns