Recht und Wirklichkeit. Rechtserneuerung im Nationalsozialismus (original) (raw)


Herlinde Pauer-Studer Die Politisierung des Rechts im Nationalsozialismus Die Politisierung des Rechts im Nationalsozialismus hatte die Funktion, den Umbau des Staates in eine Diktatur theoretisch zu untermauern. Recht, Politik und Moral sollten, so die ideologische Vorgabe, eine Einheit in einem Staatsganzen bilden, das Volk und Führer vereinte. Der folgende Beitrag will anhand relevanter Texte der NS-Rechtstheoretiker wesentliche Merkmale dieser Rechtspolitisierung aufzeigen.

Special issue of HYPNOSE-ZHH on hypnosis in the Third Reich

This paper examines the legal and philosophical contributions of Fritz Bauer, a prominent figure in the prosecution of Nazi crimes and the reformation of the German legal system after World War II. It explores Bauer's unique approach to justice, characterized by his emphasis on moral accountability and societal rehabilitation over mere retribution. The paper discusses Bauer's significant legal interventions, such as the rehabilitation of the July 20, 1944, conspirators, explaining how he used expert testimonies to legitimize their resistance against the Nazi state. The paper also examines Bauer's constitutional conception, highlighting his belief in integrating ethical considerations into legal frameworks. Through a thorough examination of Bauer's strategies and his advocacy for recognizing the criminal nature of the Nazi state, the paper sheds light on the enduring impact of his work on modern legal principles and the ongoing pursuit of justice and accountability in Germany.

Diplomarbeit Fachbereich für Deutsche Sprache und Literatur der Nationalen und Kapodistrias-Universität Athen Griechenland

"Ein Großvater, der für seinen Widerstand gegen die nationalsozialistische Gewaltherrschaft ins Konzentrationslager gebracht wird, ein Vater, der in der Wehrmacht als Offizier Karriere macht, und eine Mutter, die von ihrer Zeit im Bund Deutscher Mädel regelrecht erfüllt ist. Wie haben sie ihre Welt gesehen und welcher Weltanschauung sind sie gefolgt? Warum haben einige von ihnen die politische Welt ausgeblendet und die Verfolgung von Minderheiten geduldet, während andere sich der Gewaltherrschaft verweigert und Widerstand geleistet haben? Im Spannungsfeld von Moralphilosophie und Wahrnehmungspsychologie beleuchtet Peter Sinapius heterogene Lebensentwürfe (s)einer Familie während des Nationalsozialismus. Religiöse Überzeugungen, soldatische Tugenden, blinder Gehorsam oder rassistische Überlegenheitsfantasien werden dabei als soziale Praktiken der Unterdrückung, der Anpassung oder des Widerstands verstehbar, die grundsätzlich nach den Bedingungen totalitärer oder freier Gesellschaften fragen." (Buchklappentext)

Es läuft vieles gut bei der Aufarbeitung und dem öffentlichen Umgang mit der sowjetischen Besatzungszeit in Deutschland und der SED-Diktatur. Beides gehört – wie auch die schonungslose Aufarbeitung der präzendenzlosen NS-Verbrechen – zum Kern des Selbstverständnisses der Bundesrepublik und wird hier nicht grundsätzlich in Frage gestellt. Allerdings wird in dem Beitrag darauf hingewiesen, dass es von Beginn an einen rechten Saum der „DDR-Aufarbeitung“ gab, zu dem bislang erst wenig Forschung vorliegt. Dieser Rand, dessen Grenzen zu neurechten bzw. rechtsradikalen Positionen zum Teil erkennbar, zum Teil aber auch verwischt sind, wurde wiederholt toleriert, teilweise nahezu geräuschlos integriert. Und schlimmer noch – er durfte seine Geschichtsinterpretationen zum Teil kaum widersprochen verbreiten und dabei die Versuche von Seiten etwa der „Neuen Rechten“ befördern, auch den erinnerungskulturellen und -politischen Diskurs nach rechts zu verschieben und Brücken ins bürgerlich-demokratische Lager zu schlagen.