Hubertus von Gall, Ein Kopf des Darius am ehemaligen Postfuhramt in Berlin, ANABASIS. STUDIA CLASSICA ET ORIENTALIA 1 (2010) (original) (raw)

mit Thomas Gerhardt, Ab Arsace caesus est. Ein parthischer Feldherr aus der Zeit Trajans und Hadrians, Göttinger Forum für Altertumswissenschaft 3 (2000), 125–142

Der römische Konsular Maximus erlitt im Jahr 116 durch den parthischen Feldherrn Arsaces eine vernichtende Niederlage, die aus den Principia historiae des Rhetors Fronto bekannt ist. Dieser Arsaces ist mit dem in der syrischen Chronik von Arbela erwähnten Heereskommandanten Arşaq identisch, der im Auftrage Vologaeses' III. gegen eine Rebellenarmee im medisch-armenischen Grenzland kämpfte. Der Konflikt mit den Rebellen fand unmittelbar vor dem Alaneneinfall der Jahre 135/36 statt. Im Jahr 116 n. Chr. stand Kaiser Trajan auf der Höhe seines Ruhmes. Der propagator orbis terrarum hatte das Römische Reich um die Provinzen Dacia, Arabia, Armenia, Mesopotamia und Assyria erweitert und den Persischen Golf erreicht. Der Senat verlieh ihm das Recht, über beliebig viele Völker Triumphe zu feiern. 2 Doch als er in der Mitte des Jahres 3 in Babylon mit der Regelung von Verwaltungsaufgaben in den neuen Provinzgebieten beschäftigt war, brach unerwartet in Mesopotamien ein Aufstand aus, der sich wie ein Flächenbrand ausbreitete. Die Städte Edessa, Nisibis, Seleucia am Tigris und Hatra fielen von den Römern ab und vertrieben die Besatzungen. Auch die Juden Babyloniens beteiligten sich an der Revolte. 4 Gleichzeitig gingen die 1 Für ihre freundliche Unterstützung danken wir Andreas Luther (Berlin), Philip Huyse (Paris) und Agustí Alemany Vilamajo (Barcelona), der uns mit den Ergebnissen seiner noch unveröffentlichten Forschungen zu den Alanen bekanntmachte. Die nur in orientalischen Quellen bezeugten Eigennamen wurden nicht latinisiert. 2

S. Sulk, Der römische Vicus auf dem Hanauer Salisberg – Kesselstadt im Grenzgebiet. Die archäologischen Forschungen seit über 180 Jahren.

Neues Magazin für Hanauische Geschichte, 2016

Der Ort Kesselstadt, 1907 in die Stadt Hanau eingemeindet, befindet sich am Nordufer des Mains, etwa 10 km flussaufwärts von Frankfurt gelegen. Bereits in vorgeschichtlicher Zeit war das Gebiet besiedelt. 1 Auf der Kesselstädter Gemarkung wurden in römischer Zeit zwei Kastelle angelegt, um den strategisch bedeutsamen 1 Jüngling, Peter: Eine Notbergung im Bereich des römischen Vicus auf dem Salisberg bei Hanau-Kesselstadt, in: Hanauer Geschichtsblätter 28 (1982), S. 40-41; ders.: Kesselstadts Vorgeschichte. Von den ersten Menschen bis zu den Kelten, in: Stadtzeit Kesselstadt. 950 Jahre Ersterwähnung Kesselstadt -Schlaglichter auf zwei Jahrtausende, hg. v. Richard Schaffer-Hartmann u.a. (= Stadtzeit 7), Hanau 2009, S. 8-13. Hanau-Kesselstadt und seine Lage im Grenzgebiet der Provinz Obergermanien. Die Provinzhauptstadt Mogontiacum/Mainz liegt etwa 50 km, Heldenbergen etwa 15 km entfernt (Grafik: Simon Sulk, nach Vorlage Deutsche Limeskommission).

U. Peltz, Glanzstück archaischer Gießerkunst – der Stabdreifuß aus der Nähe von Metapont. In: Jahrbuch der Berliner Museen 64, 2023, S. 7-26.

Jahrbuch der Berliner Museen, 2023

Zu den wichtigen Vertretern der archaisch griechischen Bronzekunst zählen die sogenannten Stabdreifüße. Hiervon wissen wir durch zahlreiche Fragmente aus Heiligtümern und Nekropolen. Die Antikensammlung zeigt im Alten Museum einen der wenigen beinahe vollständig erhaltenen Stabdreifüße. Er wurde im Jahr 1825 in einem reich ausgestatteten Kammergrab im Hinterland der griechischen Kolonie Metapont nahe der Südküste Italiens entdeckt. Als ›Stabdreifuß von Metapont‹ intensiv archäologisch erforscht, blieb der Prozess seiner Herstellung bisher weitgehend im Ungewissen. Diese Lücke konnte jüngst mittels kunsttechnologischer, radiologischer und archäometrischer Untersuchungen geschlossen werden. Sie unterstützen nun auch hinlänglich die immer wieder geäußerte, aber nie belegte These vom Guss im Ganzen. Das Erz für das Blei in der Gussbronze wie auch das für die Füllung der hohl gearbeiteten Füße wurde in Laurion in Attika abgebaut, den im archaischen Griechenland wichtigsten Blei-und Silberminen. Bronzene Gefäßuntersätze Die Bronzekunst des geometrischen und archaischen Griechenlands ist für ihre Dreifußkessel und dreibeinigen Gefäßuntersätze bekannt. Gerade in Olympia waren bis in das 7. Jh. v. Chr. die Kessel mit ihren fest montierten drei Beinen in reicher Zahl aufgestellt. Die Insel Samos wurde ab etwa 700 v. Chr. für die Kessel mit Greifenprotomen sowie Stabdreifüßen als zugehörige Ständer berühmt. Die Tradition solcher Untersätze reicht bis in die frühe Bronzezeit zurück. Als Fertigungszentrum tat sich zunächst Zypern hervor, von wo aus sich die in einem Stück gegossenen Gefäßständer mit überschaubarer Größe im mediterranen Raum verbreiteten. Andere Höhen erreichte man, indem der Ganzgusstyp als technisch vorerst nicht weiterentwickelbares Modell aufgegeben wurde und nun die Gießer ein Set aus Stäben, Ringen, Verbindungs-und Schmuckelementen sowie drei Füßen zu den filigraneren Stabdreifüßen vereinigten. Die Erfindung dieses Baukastentyps oder auch der »Kompositklasse«, wie Gebhard Bieg mit eindeutig technisch ausgerichteter Bezeichnung diese Gruppe ordnete, gelang in der Levante oder im urartäischen Raum. Die ältesten bekannten Exemplare datieren in das 8. Jh. v. Chr. Zypern war weiterhin ebenso ein wichtiges Produktionszentrum. Aus diesen Regionen übernahmen griechische Handwerker am Beginn des 7. Jhs. v. Chr. die Kompetenz, Stabdreifüße im Baukastensystem herzustellen. Annähernd 140-150 Jahre später kehrten sie dann zu »dem in einem Stück gegossenen Stabdreifuß« zurück, wie Ulrich Gehrig den Ganzgusstyp ansprach, bis dann zum Ende des 6. Jhs. v. Chr. die Herstellung auslief.

Ein Altar für Apollo und Aesculapius aus Dormagen/Durnomagus, Kreis Neuss. Zur Ergänzung von AE 1977, 564, ZPE 159, 2007

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