Netzwerk Transkulturelle Verflechtungen / Transcultural Entanglement (English Summary) (original) (raw)

Kein Unterschied - nirgends: Über die radikale transkulturelle Gleichheit der Grundformen der Bewusstseinsbildung

Diagnosemanuale nach ICD und DSM führen zu Verzerrungen in der Diagnosestellung, zu mög -lichen Fehlinterpretationen und Behandlungsproblemen, da sie das Bedingungsgefüge patho-logischer Entwicklung nicht erfassen. Dies wird hier beispielhaft erläutert. Für Patienten und behandelndes Personal resultiert ein echter Bedarf nach einem alternativen – oder zumindest komplementären – Konzept, das anstelle von Pathologien ein Modell gelungener, funktionieren-der Bewusstheit denkt. Sie brauchen ein Modell, das – ausgehend von menschlicher Sinnstiftung N ORBERT A NDERSCH 42 VWB – Verlag für Wissenschaft und Bildung und Alltagskompetenz – den ständig erneuerungsbedürftigen Balanceakt zwischen uns als Ein- zel- und Gruppenwesen, zwischen Autoregulation und Sozialisation reektiert, ein Modell, das von einer Parallelität von „Weisen der Welterzeugung“ ausgeht, mit deren Hilfe der Zugang per-sönlicher Intentionalität zu gesellschaftlichen Resonanzräumen erschlossen werden kann: eine Entwicklung, die über die Stabilität oder die Schwächen unserer psychischen Basis entscheidet.Der Autor stellt hier ein erstes Konzept vor, wie eine „Matrix mentaler Funktionsräume“ gedacht werden kann. Sein Modell gründet sich auf langjährige klinische Beobachtung und Kon-tributionen aus Philosophie, Psychologie, Neurologie und Anthropologie. Sie soll zuförderst An-regung für Professionelle sein, in anderen Kategorien zu denken. Sie kann, als innere Landkarte begriffen, die Katalogdiagnosen in ICD und DSM zurück in ihre Positionen eines vorläugen Hilfsmittels verweisen. Deren „xe“ Entitäten sind dann keine nalen Tatbestände, sondern selbst auf ihre innere Konstruktionen hin zu befragen, um Patienten konkret helfen zu können.