Antisemitische Vorfälle in Ungarn 1945–1948 (original) (raw)

Antiziganismus in Ungarn

Vortrag am 26.09.2020., 2020

https://www.youtube.com/watch?v=Zx5SlnlMK9U&feature=youtu.be / Vortrag anlässlich der Online-Konferenz: Romengero Di 2020 - Romatag 2020 Tagung: Tradipe gejng o Roma – Gewalt gegen Roma: Rezeption und Umgang mit einem europäischen Phänomen, am 26.09.2020 - Oberwart/ Österreich

Neue völkische Bewegung und Antisemitismus im heutigen Ungarn

Auf die Frage, was Antisemitismus sei, haben viele eine einfache Antwort parat: Judenfeindlichkeit. Liest man jedoch Definitionen wie Antisemitismus sei ein "kultureller Code", eine "Weltanschauung" oder sogar "neuzeitliche irdische Metaphysik", so merkt man, dass es nicht einfach ist, dieses Phanomen zu bestimmen. Obwohl der Begriff Antisemitismus als eine gegen Ende des 19. Jahrhunderts von den Vertretern der Doktrin erfundene bewusste Selbstbezeichnung nicht unproblematisch ist, hat sich in den letzten Jahren in der Forschung ein Konsens um seinen Gebrauch herausgebildet. Demnach konnen die Ansatze, in denen er geistig-strukturell erkennbar ist, nur dann aufgedeckt werden, wenn man ihn als erweiterten anthropologischen Begriff interpretiert.

Juden und Holocaust in der ungarischen Erinnerungskultur seit 1945

2006

Im Jahre 1908 erschien in der Zeitschrift Nyugat (Westen), dem Forum der bürgerlich-radikalen Avantgarde, kleingedruckt und in die Rubrik "Beobachter" abgedrängt, der kühne Versuch einer Dekonstruktion des ungarischen Nationalismus. Er gab auf die Frage, was in der damaligen Gesellschaft nicht als ungarisch und damit als fremd und bedrohlich empfunden wurde, folgende Antwort:

Die Rezeption des ungarischen Holocaust 1939 – 1945 von der Nachkriegszeit bis zum Ende der Rákosi – Ära

Die Rezeption des ungarischen Holocaust 1939 – 1945 von der Nachkriegszeit bis zum Ende der Rákosi – Ära, 2021

Mit der Gesamtkapitulation des Dritten Reiches und dem Ende des Zweiten Weltkrieges im Jahr 1945 lagen große Teile der Welt in Schutt und Asche. Doch nicht nur die kriegerischen Auseinandersetzungen und deren Verwüstungen bestimmten das Weltbild, sondern auch das Bekanntwerden der Tatsache, was es bedeutet, wenn ein ideologischer Rassekrieg geführt wird. In dieser Hinsicht ist der Holocaust 1933 – 1945 wohl der traurige Höhepunkt einer jahrhundertelangen Entwicklung, der das jüdische Leben inner- und außerhalb Europas nach wie vor bestimmt und dessen Diskurs als unabschließbar erscheint. Eines der Länder, welches auch heute noch nach wie vor in der Diskussion teils diskussionswürdige Rollen einnimmt, ist Ungarn, ein Land dessen nahezu gesamte jüdische Bevölkerung binnen weniger Monate auf einen Schlag ausgelöscht wurde. Zwischen 1944 und 1945 sollten ab dem Einmarsch der Deutschen Gräueltaten verübt werden, die im Gesamtkontext von Zeit zu Zeit aus dem Blickwinkel des Betrachters verschwinden. Doch vor allem für die Entwicklung des literarischen und des Filmlebens und deren Rezeption, die bereits in den frühen Nachkriegsjahren einsetzen sollte, waren diese Ereignisse maßgeblich. Diese Arbeit widmet sich daher den literarischen und filmischen Werken, sowie ihrer Rezeption in den Jahren 1945 bis 1956, die heute stellvertretend für das ungarisch-jüdische Kulturleben stehen. Der allgemeine Aspekt der Untersuchung lautet dabei stets: Wie und inwiefern fand eine Rezeption jüdischer Film- und Literaturwerke statt? Neben einer kurzen Hinführung zum Thema steht dies im Mittelpunkt der Arbeit. Ziel ist es, einen detaillierten Überblick über den Diskurs zu gewinnen und eine Aufarbeitung des Themas auch in der Hinsicht einer ungarischen Verantwortung am Holocaust im deutsch- und im ungarisch sprachigen Raum einzuleiten und zu verankern.