Armut [Poverty] (original) (raw)
Related papers
2018
Ein systematisch-theologischer Umkehrruf Insbesondere in Lateinamerika führte das Zweite Vatikanische Konzil zu einer Bewegung der pastoralen Umkehr, die versucht, als arme Kirche die Kirche der Armen und mit den Armen zu sein. Sie ist jedoch eine Aufnahme der franziskanischen Armutsspiritualität. In der Person und Verkündigung von Papst Franziskus kommen so mehrere Stränge zusammen, die zu einer pastoralen Neuorientierung auffordern.
Soziale Sicherung, Bildung und Gesundheit in den …, 2005
Diese vom Asienhaus Essen herausgegebene Broschüre ist im Rahmen des Projekts "Armut, soziale Unsicherheit und die Zukunft sozialer Sicherung in Südostasien und China" entstanden. Weitere FOCUS Asien dieses Projekts, die bereits erschienen sind: Weitere FOCUS Asien dieses Projekts, die bereits erschienen sind: Weitere FOCUS Asien dieses Projekts, die bereits erschienen sind: Weitere FOCUS Asien dieses Projekts, die bereits erschienen sind: -Kristin Kupfer (Hrsg): Sozialer Sprengstoff in China? Dimensionen sozialer Probleme in der Volksrepublik; Focus
Was bedeutet Armut in unserer Gesellschaft?
Der Donauraum, 2010
Armut ist ein komplexer Begriff. Sie hängt vom wirtschaftlichen Entwicklungsgrad und der Verfügbarkeit von Ressourcen ebenso ab wie von gesellschaftlichen Strukturen und den damit verbundenen Zugangsrechten des Einzelnen bzw. der diversen sozialen Gruppen zu Ressourcen sowie den subjektiven Erwartungen der Menschen an ein ‚lebenswertes Leben'. Amartya Sen unterscheidet in der Folge zwischen der Armut von Gesellschaften, die infolge ihres geringen wirtschaftlichen Entwicklungsgrades und der Knappheit an materiellen Ressourcen nur schwer die Grundbedürfnisse befriedigen können (absolute Armut, etwa in bestimmten Entwicklungsländern). 1 Hierzu zählen eine ausreichende Versorgung mit Nahrung und Wohnraum, der Zugang zu Arbeit, Bildung und zur Gesundheitsversorgung. Es kann aber auch innerhalb einer im Grunde ressourcenreichen und wirtschaftlich entwickelten Gesellschaft Individuen oder Personengruppen geben, die aus unterschiedlichen Gründen keinen Zugang zu den wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Errungenschaften haben (relative Armut infolge von Ausgrenzung bestimmter Personengruppen). Diese Personengruppen haben nicht dieselben Chancen zur Selbstverwirklichung wie die Mehrheitsbevölkerung. Im Europa von heute wird Armut als relatives Phänomen definiert, in dem es nicht nur um den Zugang zu materiellen Ressourcen geht, sondern auch um die Teilhabe am gesellschaftlichen und kulturellen Leben. "Arm" ist dieser Definition zufolge jemand, dessen Lebensstandard nicht dem gesellschaftlich anerkannten Mindeststandard entspricht 2 und der vom gesellschaftlich-kulturellen Leben ausgeschlossen ist. Dabei spielt das Einkommen eine besondere Rolle, da ein ausreichendes Erwerbseinkommen oft ein
Nervenheilkunde, 2016
Armut und Bildung hängen eng zusammen: In Haushalten, in denen der Haupternährer maximal Hauptschulabschluss hat, liegt die Armutsquote bei 39,7%. In Akademikerhaushalten sind es nur 5,3% (58). Noch bis vor wenigen Jahren war die Interpretation dieses Sachverhalts relativ klar und einfach: Die armen Menschen einer Gesellschaft sind eine fixe Teilmenge des Volkes, das Proletariat, das sich durch viel Armut und viele Nachkommen auszeichnet (der Name kommt vom Lateinischen proles: Nachkommen) und dadurch zur Armut verdammt ist (▶Abb. 1). Diese These geht auf den britischen Ökonomen Tho-mas Robert Malthus (1766-1834) zurück, der weltweit den ersten Lehrstuhl für politische Ökonomie inne hielt. Er war auch einer der Ersten, die das Problem des Mangels mit Überbevölkerung in Zusammenhang brachte, da das Wachstum der Bevölkerung, wie wir heute wissen, exponentiell rascher erfolgt als die Steigerung der Ressourcen, die nur linear verläuft (▶Abb. 2). Daraus muss sich nach Malthus zwangsläufig Ressourcenknappheit ergeben, was zu Chaos, Hungersnöten und Kriegen führen muss. Im Rückgriff auf Charles Darwin formulierte dessen Halbcousin Francis Galton 1869 als einer der Ersten die Idee, dass vor allem mangelnde intellektuelle Begabung zu Armut führe. Der Harvard Psychologe Richard Herrnstein (1930-1994) machte diesen Gedanken noch einmal in seinem zusammen mit dem Politikwissenschaftler Charles Murray publizierten (sehr dicken) Buch The Bell Curve stark publik, in dem der Zusammenhang zwischen Intelligenz (daher der Titel: diese ist nach einer Glockenkurve verteilt) und sozialem Status aus Sicht der Autoren nachgewiesen wird. Das Buch wurde zum Bestseller und einerseits sehr kritisch diskutiert, spiegelt jedoch andererseits die Auffassung vieler Menschen wider. Haben also die Armen bei der Lotterie um die guten Gene einfach nur die Nieten gezogen? Wenn es so wäre, könnte man recht wenig an ihrem Los ändern. Haben also die Armen bei der Lotterie um die guten Gene einfach nur die Nieten gezogen? Szenenwechsel: Seit dem Jahr 2000 führt die OECD (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) ihre unter dem Akronym PISA (Programme for International Student Assessment) be-Abb. 1 Das Ölgemälde Der vierte Stand (public domain) ist vielleicht die bekannteste Darstellung des Proletariats und gilt als Denkmal der Arbeiterbewegung. Der italienische Maler Giuseppe Pellizza da Volpedo (1868-1907) arbeitete fast 10 Jahre daran und erhängte sich im Juni 1907 in seinem Atelier direkt davor.