PRINCEPS SVEBORVM. Der "Neufund" einer römischen Grabinschrift aus Offenburg-Bühl (Ortenaukreis). Archäologisches Korrespondenzblatt 46, 2016, 497-516. (original) (raw)

L. Hansen/Ch. Pare, Ein urnenfelderzeitliches Steinkistengrab am Glauberg – ein unerwarteter Neufund im Umfeld des frühkeltischen Fürstensitzes. hessenArchäologie 2006, 50-52.

erneut verschiedene Areale in der Umgebung des Glaubergs untersuchen können. Östlich der sog. Prozessionsstraße wurden in der Flur "Klause" großflächige Ausgrabungen vorgenommen. Besonders hervorzuheben ist das Vorkommen von 13 Kegelstumpfgruben. In acht kamen menschliche Knochen von insgesamt rund 20 Individuen zum Vorschein. Diese waren in der Regel im Verband niedergelegt worden, es fanden sich aber auch einzelne Skelettteile. Bemerkenswert ist das vermehrte Aufkommen von Schmuckgegenständen in Form von Ohr-, Hals-, Arm-und Fingerringen, Fibeln und Gürtelhaken. Drei Gruben wiesen hohe Brandlehmkonzentrationen auf, eine davon war sogar fast vollständig mit diesem verfüllt. Hier scheinen Häuser abgebrannt zu sein, deren Reste in die Gruben gefüllt wurden. Die hohe Anzahl von Menschenresten in dieser Siedlung -wie auch in den Silogruben in der Flur "Hunzgrund" -wirft zwangsläufig wichtige Fragen auf: Stellen die Verstorbenen evtl. Opfer einer Epidemie oder sogar eines Gemetzels dar? Oder handelt es sich um "Sonderbestattungen" einer be-stimmten Gesellschaftsschicht, die nicht in den normalen Gräberfeldern der Frühlatènezeit niedergelegt werden durften? Bei dieser noch offenen Frage ist ein wesentlich zu bedenkender Aspekt, dass derartige Begräbnisse in der Eisenzeit auch an anderen Siedlungsplätzen durchaus nicht selten vorkommen.