Raum der Freiheit. Reflexionen über Idee und Wirklichkeit. ( Hrsg. von Waltraud Meints/Michael Daxner/Gerhard Kraiker) (original) (raw)

Freiheit ohne Wirklichkeit? Anfragen an eine Denkform, hg. v. Benedikt Paul Göcke / Thomas Schärtl

2021

Wunderbar, man streitet sich! Mit dem so überschriebenen Aufsatz Magnus Striets (HK 2/2017) und der Replik "Macht die Freiheit wahr?" Karl-Heinz Menkes im Folgeheft begann eine theologische Auseinandersetzung, die mit Streitschriften, Aufsätzen (Goertz, Göcke, Ruhstorfer, Schärtl, Hoping, Wintzek u. a.) und auch praktisch weite Kreise zog. Der vorliegende, von den Religionsphilosophen Benedikt Paul Göcke und Thomas Schärtl hg. Sammelband versucht, diese "im Namen des Freiheits-, Wirklichkeits-und Gottesbegriffs angestoßene Diskussionen weiter fortzuschreiben und dadurch auch zu vertiefen" (VII). In dieser Intention wurden diverse (Religions-)Philosophen, Fundamentaltheologen und Dogmatiker um Beiträge gebeten. Einleitend rekonstruiert Christian Hengstermann Grundzüge des genannten Disputs. Im Kern drehe sich dieser, wie er mit Schärtl diagnostiziert, um das Selbstverständnis der Theologie als Wissenschaft, um "die Möglichkeit von Metaphysik nach Kant und die Problematik eines ethischen Relativismus" (XXIII) sowie im Detail um die Interpretation Kants. Die folgenden Aufsätze sind lose gruppiert in zehn "Philosophische" und fünf "Theologische Beiträge". Die erste philosophische Gruppe "Metaphysische Anforderungen/Verpflichtungen der Theologie" bindet fünf Aufsätze verschiedenster methodischer Zugänge, Freiheits-und Metaphysikverständnisse zusammen: Klaus Müller, dem der Band gewidmet ist, will zeigen, "warum Metaphysik und Freiheit kein Widerspruch sind" (1): Die "Elaborate" Striets und Menkes seien "so peinlich, dass sie keine weitere Auseinandersetzung verdienen" (1), sie hätten Kant schlicht nicht verstanden. Metaphysik brauche es, "[w]eil ohne sie die ganze Gottrede (oder das fromme oder auch unfromme Gottesgerede) Fiktion wäre" (2). Diese müsse panentheistisch sein, wofür er, mit vielen philosophiehistorischen Referenzen, Spinoza als "Kronzeugen" aufruft: "Sorry, liebe Differenz-Theoretiker. Aber Spinoza ist der große Patron der Freiheit. Weil Freiheit für ihn bedeutet, der Logik des Notwendigen mit Vernunft zu folgen. Könnte es größere Freiheit geben?" (13) Nach Markus Knapp, der wie Striet einen "metaphysischen Realismus" (24) für nicht mehr zustimmungsfähig hält, aber anders als dieser Freiheit theonom versteht, analysiert Ludger Jansen detailliert Striets Sprache: Mangels begrifflicher Klarheit und Befassung mit der zentralen Frage, wie "'die transzendentale Freiheit' mit […] biologisch-neuronalen Prozessen zu vermitteln ist" (69), sei "schwer zu sehen, ob seine Theorie in dieser Hinsicht belastbar und adäquat sei" (69).

Ralf Lüfter, Utopie der Wahrheit. Denken und Dichten

eudia. Yearbook for Philosophy, Poetry, and Art, 2021

Unter dem Titel “Utopie der Wahrheit. Denken und Dichten” versucht Ralf Lüfter in drei Anläufen eine Ausführung des Themas “Nichts als die Wahrheit. Sein und Schein in Philosophie, Literatur und Kunst” (Ringvorlesung des Zentrums für Klassikstudien der Universität Regensburg, Wintersemester 2021/22). Dabei wird der Frage nachgegangen, ob Wahrheit in dem Sinne utopisch gennant werden kann, dass sie nicht schon de facto irgendwo vorhanden ist und also nur entdeckt zu werden braucht, sondern dass sie — um in dem bewahrt zu bleiben, was sie ist — der Gründung im Denken und in anderer Weise der Stiftung im Dichten bedarf. Das Statt-haben der Wahrheit wird dabei als ein von der Wahrheit selbst gebrauchter Bezug des Menschen zu ihr verstanden.

Bewusstsein, Aussenwelt, Wirklichkeit: Hegels Konzept der Philosophie und die Realismusdebatte (2016)

Bewusstsein, Aussenwelt, Wirklichkeit: Hegels Konzept der Philosophie und die Realismusdebatte In der zeitgenössischen philosophischen Debatte definieren viele einflussreiche Interpreten Hegels seine Philosophie als eine besondere Form von Realismus (holistic realism; conceptual realism; common-sense realism; metaphysischer Begriffsrealismus, direkter Realismus u. a.) 1 . Innerhalb der engen Grenzen dieses kurzen Beitrags werde ich versuchen zu zeigen: Erstens, wie diese Interpretationen wichtige Affinitäten der Hegelschen Philosophie zu einigen zeitgenössischen nicht internalistischen und nicht repräsentationalen Perspektiven erkennen lassen; und zweitens, dass wir Hegels Philosophie weder als Realismus noch als Anti-Realismus konsistent auffassen können. Insbesondere wird hier im Gegensatz zu den realistischen Interpretationen der Hegelschen Philosophie Folgendes hervorgehoben: Die Hegelsche Philosophie ist eine radikale Widerlegung der Annahme, auf der eine realistische Perspektive basiert. Der Hauptgrund zur Unterstützung 1 Zur Debatte vgl. Brandom R.B., From Empiricism to Epressivism. dieser These besteht darin, dass es aus der Hegelschen Konzeption der Philosophie heraus nicht möglich ist, die Wirklichkeit als solche darzustellen, als ob sie eine an sich-Textur hätte, die unabhängig von seinem Erfasstwerden beschaffen wäre. 3 GW, Bd. 9, 64. 3 präsentiert viele andere, komplexere Formen, die die Unabhängigkeit vom Realen (als geistunabhängig oder mind-independent vorgestellt) nicht nur von der unmittelbaren Gewissheit, sondern auch von der kognitiven Aktivität schlechthin behaupten. 3. Das vielfache Problem der ‚Unabhängigkeit' der Wirklichkeit Damit haben wir ein breiteres Problem zu betrachten, das die realistische Aussicht ständig stellt: die Annahme einer ursprünglichen Wirklichkeit, die unabhängig von der Art und Weise sei, in der sie wahrgenommen, vorgestellt, gedacht wird 4 . Es scheint schwieriger, diese Annahme mit der Hegelschen Philosophie in Einklang zu bringen. Das Problem betrifft vor allem die folgende Frage: Wie ist es möglich, eine Sphäre der Existenz zu umreißen, die nicht nur "unabhängig" von den kontingenten Aspekten von meinem Empfinden, Vorstellen, Denken sei, sondern die geistunabhängig überhaupt wäre? Zur Lösung dieses Problems müssen wir mindestens drei lexikalische Unterscheidungen behandeln. Die erste betrifft die Unterscheidung zwischen geistunabhängig und objektiv: In den Diskussionen über Hegels Realismus scheint diese Unterscheidung oft nicht so klar, aber in Hegel ist sie durchaus relevant 5 . Das Wort objektiv wird von Hegel einerseits auf allgemeine Weise bei der Prüfung der phänomenologischen Erfahrung oder auch bei der Kritik der subjektivistischen Perspektiven verwendet: In diesen Kontexten hat das Wort ein semantisches Feld, das als im äußerlichen Gegensatz mit dem Feld des Wortes subjektiv (in Bezug auf Gedanken oder Geist) bestimmt wird; das Objektive ist damit "das Äußerliche, Selbstlose, Endliche, so die objektive Welt, das Objekt gegen das freie Selbstbewußtsein" 6 . Dies ist nicht wirklich das Spektrum der Bedeutungen, die Hegel dem Begriff der "Objektivität" in der konkreten wissenschaftlichen Ausarbeitung der Philosophie zuschreibt. In der Hegelschen "Wissenschaft der Logik" wird Objektivität "ohne Beschränkung und Gegensatz" 7 gedacht: Sie wird als immanenter Moment der Wirklichkeit in all ihren Aspekten begriffen. In der "Begriffslehre" drückt die Objektivität vor allem die nicht-formale Dimension des Begriffs aus 8 . Im gesamten Kreis der philosophischen Wissenschaften erweist sich die Objektivität 4 Darüber vgl. Willashek M., Der mentale Zugang zur Welt. Realismus, Skeptizismus, Intentionalität, Klostermann, Frankfurt am Main 2003. 5 Vgl. bes. Brinkmann K., Idealismus Without Limits: Hegel and the Problem of Objectivity, Springer, Dordrecht et. A. 2011. 6 GW, Bd. 23/1, 131, § 141. 7 GW, Bd. 12, 131. 8 Vgl. Livieri P., Il pensiero dell'oggetto. Il problema dell'oggettività nella Scienza della logica di Hegel, Verifiche, Trento 2012. 4 als systemische und selbstorganisierte Struktur und als objektive Realität (in einer nichtinternalistischen und nicht-subjektivistischen Bedeutung) des Lebens der Natur und des Geistes. Der zweite lexikalische Aspekt ist mit dem ersten verbunden: Er betrifft den semantischen Bereich des Wortes Geist. Die weit verbreitete Überlappung in der Debatte über Hegels Realismus von geistunabhängig und mind independent (und damit von Geist und mind) trägt oft dazu bei, die Termini des Problems zu verwechseln. Hegel schlägt eine erweiterte Konzeption des Geistes vor, welche über die Grenzen dessen verstanden wird, was mit mind als Kraft (facultas) oder subjektiver Aktivität überhaupt gemeint wird. Er zeigt, wie die Begriffe Seele, Bewusstsein, Psyche, Ich und Intelligenz alle mit dem Umfang der Tätigkeit des einzelnen Subjekts verknüpft sind und als subjektiver Geist begriffen werden sollen. Sie können aber wissenschaftlich nur im Zusammenhang mit der allgemeinen Entwicklung der geistigen Aktivitäten verstanden werden, und zwar in ihren intersubjektiven, objektiven und institutionellen Prozessen und Kontexten, sowie als Momente höherer und komplexer Tätigkeiten, die ihre freieste und rationelle Ausführung in der wissenschaftlichen Form der Philosophie haben. In einem solchen Kontext kann die realistische Annahme, dass es eine geistunabhängige Wirklichkeit gibt, nur auf die Existenz von natürlichen -oder physischen Objekten hinweisen. In der Naturphilosophie aber wird der Begriff der Wirklichkeit nicht der Existenz der scheinenden externen Objekte assimiliert. Das wird paradigmatisch in Bezug auf das natürliche Leben gezeigt: In der Tat wird der Ernährungsakt von Hegel -schon in der "Phänomenologie des Geistes" -als eine Art von physischem Beweis für die illusorische Natur einer wahren, selbständigen Wirklichkeit der äußeren Objekte betrachtet. Im Bereich der astronomischen Beobachtung von Himmelsobjekten erschwert sich die Diskussion über die Struktur der Beziehung zwischen Erscheinung und Existenz, deren einheitliche Konzeption logisch die Wirklichkeit definiert 9 . In der Tat ist das physikalische Prinzip des "Manifestierens" (oder die "materielle Idealität" 10 ), d.h. das Licht, an die Zeit gebunden: Hegel hat in der Tat dem Licht als solchem eine "unmittelbare Expansion" zugeschrieben, aber das Durchleuchten eines Lichtkörpers verhält "sich zu einem andern Körper" und muss damit durch ein Medium durchgehen: Dafür braucht es Zeit. Die problematische Beziehung zwischen Zeit und Erkenntnis auf der Ebene der astronomischen Entfernungen beeindruckt Hegel. Er bemerkt, dass wir die vergangenen Veränderungen von Sternen 9 Dazu bes.: Heidemann D., Gibt es bei Hegel das Problem des Realismus?, Vortrag auf dem International Hegel Conference, Padua 3-5.06.2015, und Id., Hegels Wissenschaft der Logik -Kommentar. Die Lehre vom Wesen: Die Erscheinung, Meiner, Hamburg 2016. 10 GW, Bd. 19, § 276. In der Anmerkung fügt Hegel hinzu: "Wenn die Vorstellung, welche man realistisch genannt hat, leugnet, daß in der Natur die Idealität vorhanden sey, so ist sie unter anderem auch an das Licht, an dieses reine Manifestiren, welches nichts als Manifestiren ist, zu verweisen". 5 und Nebeln in der Gegenwart beobachten, so dass wir wahrscheinlich Himmelskörper anschauen, die nicht mehr da sind. Solche Überlegungen, bemerkt Hegel, bringen "etwas ganz Gespensterhaftes" 11 in die Forschung. Für die Prüfung der realistischen Definition von Wirklichkeit als geistunabhängig muss noch eine dritte, wichtige lexikalische Unterscheidung in Betracht gezogen werden. Die Debatte über den Realismus entsteht in der Regel aus dem Gegensatz zwischen Denken und Welt, oder zwischen Geist und Außenwelt. Man sollte jedoch feststellen, dass Hegel die Begriffe Außenwelt oder Äußere Welt nicht verwendet, um eine geistunabhängige Wirklichkeit zu bezeichnen. Eins seiner wichtigsten Ziele (seit den Jenaer Systementwürfen) ist dagegen zu zeigen, wie man ein kohärentes Wissen der Wirklichkeit entwickeln kann, das nicht von einer dualistischen Perspektive zwischen Geist und Welt und nicht von äußerlich-pragmatischen oder repräsentationalen Unterschieden (hierdort, innen-außen) gebildet wird. 4. Selbstständigkeit des Geistes und eigentliche Wirklichkeit Die gesamte Entwicklung der philosophischen Wissenschaften des Geistes (von der Anthropologie zu jener Art von Philosophie der Philosophie, oder Wissenschaft der Wissenschaft, die der "absolute Geist" ist) lässt sich als die philosophisch-wissenschaftliche Entwicklung der Selbsterkenntnis des Geistigen darstellen: Sie vervollständigt sich mit der allmählichen Befreiung des Begriffs des Geistes als von Naturbestimmungen bedingt und mit dem Selbstwissen des geistigen Lebens im begreifenden Erkennen als die vollkommene Wirklichkeit. Was sich als wahrhaft wirklich beweist, ist damit nicht die unabhängige Natürlichkeit, die als äußere Bedingung des Geistigen handeln würde 12 . Als wirklich ergibt sich dagegen die eigentliche Selbstständigkeit, die der Geist aus seiner eigenen logischen und physikalischen Natur heraus entwickeln kann: "Der Schein, als ob der Geist durch ein Anderes vermittelt sei, wird vom Geiste selber aufgehoben, da dieser sozusagen die souveräne Undankbarkeit hat, dasjenige, durch welches er vermittelt scheint, aufzuheben, zu mediatisieren" 13 . Die philosophisch begriffene Wirklichkeit tritt nicht in erster Linie in der Art und Weise der Unabhängigkeit einer ungeistigen Natur auf. Die wahrhafte Wirklichkeit ist laut Hegel vor allem die geistige Selbsttätigkeit, durch die das Geistige "von allem Äußerlichen und seiner eigenen 11 GW, Bd. 20, § 276 An. und GW, Bd. 24/3, § 276 Zusatz. Bode und Schubert berichteten, dass das Licht in der Beobachtung von Sternhaufen nach Herschel mehrere tausend Jahre dauern würde, um uns zu erreichen (vgl. GW 19, 523, Anmerkung der Herausgeber). 12 Vgl. GW, Bd. 20, § 381. 13 GW, Bd. 25/2, § 381 Z....

IFB-Rezension Wirklichkeit : Beiträge zu einem Schlüsselbegriff der Hegelschen Philosophie ; Hegel-Tagung in Padua im Juni 2015 / hrsg. von Luca Illetterati und Francesca Menegoni. - Frankfurt am Main : Klostermann, 2018.

Wirklichkeit AUFSATZSAMMLUNG 19-2 Wirklichkeit : Beiträge zu einem Schlüsselbegriff der Hegel-schen Philosophie ; Hegel-Tagung in Padua im Juni 2015 / hrsg. von Luca Illetterati und Francesca Menegoni.-Frankfurt am Main : Klostermann, 2018.-280 S. ; 25 cm.-(Geist und Geschichte ; 4) (Veröffentlichungen der Internationalen Hegel-Vereinigung ; 28).-ISBN 978-3-465-00664-0 : EUR 89.00 [#6291] Die Philosophie Hegels stellt ein kaum überschaubares Gebirge dar-einer der großen Systemphilosophen hat ein Werk geschaffen, das zu den höchs-ten Gipfeln der Weltphilosophie aufragt. Ein zentraler Begriff, um den sich manche Überlegungen ranken, ist die Wirklichkeit. "Was vernünftig ist, das ist wirklich; und was wirklich ist, das ist vernünftig", so lautet ein berühmtes Diktum Hegels, das die Frage aufwirft, was die Vernunft eigentlich ist, aber eben auch die nach dem Status der Realität oder Wirklichkeit. Das heißt aber auch, daß das Verhältnis von Realismus und Idealismus in Rede steht ebenso wie das von Realismus und Antirealismus. Dazu bieten denn auch die Aufsätze des Bandes 1 manche interessanten und anspruchsvollen An-sätze und Diskussionen, die auf eine Arbeitstagung in Padua im Jahre 2015 zurückgehen. Es kann dabei nicht verwundern, daß der oben zitierte Satz in einer ganzen Reihe der Beiträge aufgegriffen wird, um genauer zu bestim-men, was Wirklichkeit und Vernunft für Hegel bedeuten. Ebenfalls nicht überraschen kann der Umstand, daß Hegels Wissenschaft der Logik in diesen Diskussionen eine prominente Rolle spielt. 2

Vom Fliegen und Fallen. Zur Hermeneutik des Traumraums bei Ludwig Binswanger und Gaston Bachelard

in: M. Guthmüller / H.-W. Schmidt-Hannisa (Hrsg.), Das nächtliche Selbst. Traumwissen und Traumkunst im Jahrhundert der Psychologie, Bd. II: 1900-1950, Göttingen, Wallstein, 2020, S. 128-152

Traumwissen und Traumkunst im Jahrhundert der Psychologie Band II: rgoo-r9jo Herausgegeben von Marie Guthmüller und Hans- §flalter Schmidt-Hannisa - § ) §7A l. t.S'f Il l N V llR LAG t t Zitierweise gilt für alie verwendeten Sigien); Ludwig Binswanger Existenz [r93o], in: Ausgewählte \X/erke, Bd.3, Heidelberg: Roland As:rng. r S. 9;-rr9 (im Folgenden zitiert rnit der Sigle TE). z Gaston Bachelarcl: [.a']trre et les röveries du repos, Paris: Jos6 Corti r94ti, 3 Michel Foucault: Introduction [1954], in: Ders.: Dits et 6crits, Bd. r, Paris: Gallimarcl 1994, S.65-119; vgl. S.rr4 (im Folgenden zitiert nrir tl,r IL); deutsche Übe rsetr.rng, Einführung [in 1.. Binswanger, Tiaum untl übers. von Hans-L)ieter Gondek, in: Michel Fouc;rult: I)its et Flclits / Frankfr.rrt a. M.: Suhrkamp zoor, S. rc7-r74). rz8 129 VOM FLIEGEN UND FALLEN 1,,,r,.rul(s'ltxt letztlich vor allem eine eigene Lesart des Verhältnis-,,r I r:rrrrn und Existenz vorlegt und selbst auf den Aufsatz, in den ' ,l rrlrrr'n soll, nur kursorisch Bezug nimmt, fällt die massive Präsenz 1,,,1' nicht sofort auf; zugespitzt ließe sich behaupten, dass Bins-, , ,,, tliesem Text gerade aufgrund der Bedeutung Bachelards so ,,,,, lii, marginal bleibt.+ Foucaults Kronzeugen-Rolle ist allerdings ,,,, luilcutige: Während er einerseits eine mit eigenen Reflexionen r' r, lrr'r.re Synthese aus Binswangers und Bachelards Arbeiten lie-, L, . i r r lch und durch affirmativ an dem existenzialistischen Denken ,r 1l,r( rl, das beide verbindet, so ist darin doch zugleich ein histori-, ,,,1, ,, :rlso relativierendes Moment angelegt, denn Foucault verortet , ,rl,( r. im Verhältnis zu dessen Vorläufern Freud und Husserl. Der ,,1 rrl, ,len Foucault spärer zur Diskursanalyse ausarbeitet, kilndlgt r, ,l,l,, i lrereits an; zumindest aus späterer \7arte betrachtet, ist dem ,, , in gewisses Spannungsmoment eingeschrieben.t t , .rrrlts historisches Argument laurer wie folgt: Mit der daseinsana-I' , l )cutung des taums habe Binswanger eine Synthesedamit ,,,, lr cine Abkehrvon zwei für das frühe zo. Jahrhundert grund-',' l, ,r rrnd zugleich als komplementär zu verstehenden Theorien voll-, ,l, r l"-reud'schen Psychoanalyse und der Husserl'schen Phänome-, ,, l, 'rrrch anderen Kommentatoren werter Eckart Goebel dies a]s eine kon-, ,,r, lichllektüre l3inswangers durch Foucault, die er darar-r festmacht, dass ,,,, r .lcn iür Binswangers CEuvre zenrralen Begriff der Liebe ignoriere. Die-, ,,rrvirl<elt Binswanger allerdings erst später, vor allem in Grundfnrmen und ,',,r,r js menschlichen Daseins $942).Ygl. Eckart Goebei:'llaumfeuer. Ludwig

IFB-Rezension Die Werkstatt des Dichters : Imaginationsräume literarischer Produktion / hrsg. von Klaus Kastberger und Stefan Maurer. Unter Mitarbeit von Georg Hofer und Bernhard Judex.

Allgemeine und vergleichende Literaturwissenschaft Schriftsteller Literaturproduktion AUFSATZSAMMLUNG 18-3 Die Werkstatt des Dichters : Imaginationsräume literarischer Produktion / hrsg. von Klaus Kastberger und Stefan Maurer. Unter Mitarbeit von Georg Hofer und Bernhard Judex. -Berlin [u.a.] : De Gruyter, 2017. -239 S. : Ill. ; 23 cm. -(Literatur und Archiv ; 1). -ISBN 978-3-11-046493-1 : EUR 79.95 [#5307] Im Zuge der Beschäftigung mit Schreibszenen und den materiellen Dimensionen von Dichternachlässen 1 erhält die Frage danach ein gewisses Gewicht, wie die Orte aussahen oder strukturiert waren, an denen die Dichter schrieben oder arbeiteten, um ihre Werke voranzubringen. Die Orte, die so mit den Dichtern verbunden werden, haben teilweise auch ein nicht unbedeutendes touristisches Potential, und das nicht nur dann, wenn gleichsam authentische Überreste vorhanden sind, die es der Nachwelt scheinbar erlauben, sich ein Bild von dem Arbeitsplatz oder gar der Arbeitsweise des Dichters zu machen. 2 Warum es interessant oder nötig erscheint, derlei wissen zu wollen, ist nicht ganz selbstverständlich, denn schließlich gehört dieser Bereich nicht zu dem, worum des den meisten Dichtern zu tun war, nämlich ihr Werk in die Welt zu senden, nicht aber die Aufmerksamkeit auf

Raum erfahren. Epistemologische, ethische und ästhetische Zugänge, ed. with Tobias Keiling and Nikola Mirkovic, Tübingen: Mohr Siebeck 2017.

Der Raum ist ein philosophisches Thema par excellence. Denn so selbstverständlich es ist, dass wir in Räumen und im Raum leben, so unklar ist, was das bedeutet. Wie verhalten sich lebensweltliche Räume zu ‚dem Raum‘ überhaupt? Gibt es bevorzugte Formen der Raumerfahrung? Wie verhalten sich Raum und Zeit zueinander? Was unterscheidet Nähe und Distanz, Bewegung und Aufenthalt? Die Beiträge des vorliegenden Bandes nähern sich der Philosophie des Raumes aus Richtung der Epistemologie, praktischen Philosophie und Ästhetik. Dahinter steht die Überzeugung, dass der Raum nicht allein ein Thema der theoretischen Philosophie sein sollte, sondern Raumphänomene in allen Bereichen der Philosophie relevant sind. Im Zusammenspiel von klassischen und gegenwärtigen Positionen ergibt sich ein Überblick über die Möglichkeit, eines der unscheinbarsten Phänomene überhaupt zu thematisieren.

IFB-Rezension Existentielle Freiheit und politische Freiheit : die Freiheitsideen von Karl Jaspers und Friedrich August Hayek im Vergleich / Philipp Batthyány. - Berlin : Duncker & Humblot, 2019.

Die politische Philosophie der Freiheit wird in der vorliegenden Arbeit, 1 einer Bayreuther Habilitationsschrift von 2018, anhand von zwei Autoren des 20. Jahrhunderts entfaltet, die sich in unterschiedlicher Weise mit dem Problem der Freiheit befaßt haben. Freiheit kommt hier in einer doppelten Form zu Gesicht, nämlich als existentielle und als politische Freiheit. Es ist dabei zu klären, in welchem Verhältnis diese beiden Formen der Freiheit zueinander stehen. Philipp Batthyány unternimmt diese ausführliche Erörterung am Bei-spiel von Karl Jaspers und Friedrich August von Hayek. 2 Jaspers hat sich mehrfach auf Hayek in seinen Schriften bezogen, die sich mit Geschichte und Politik befassen, 3 was einen Ansatzpunkt dafür gibt, gerade diese bei-1 Inhaltsverzeichnis: https://d-nb.info/1195962649/04 2 Das Ringen um die Freiheit : "Die Verfassung der Freiheit" nach 50 Jahren / Progress Foundation. Hrsg. von Gerhard Schwarz und Michael Wohlgemuth.-Zürich : Verlag Neue Zürcher Zeitung, 2011.-221 S. ; 23 cm.-(NZZ Libro).-ISBN 978-3-03-823712-9 : SFr. 48.00, EUR 40.00 [#2192].-Rez.: IFB 11-3 http://ifb.bsz-bw.de/bsz349684227rez-1.pdf-Hayek-Lesebuch / hrsg. von Viktor J. Vanberg.-Tübingen : Mohr Siebeck, 2011.-XXV, 340 S. ; 22 cm.-(UTB ; 3524).-ISBN 978-3-16-150690-1 (Mohr Siebeck)-ISBN 978-3-8252-3524-6 (UTB) : EUR 16.90 [#2193].-Rez.: IFB 11-3 http://ifb.bsz-bw.de/bsz336619227rez-1.pdf-Sozialwissenschaftliche Denker : Aufsätze zur Ideengeschichte / Friedrich A. von Hayek. Hrsg. von Alfred Bosch und Verena Veit-Bachmann.-Tübingen : Mohr Siebeck, 2017.-VIII, 313 S. ; 24 cm.-(Gesammelte Schriften in deutscher Sprache / Friedrich A. von Hayek : Abt. A, Aufsätze ; 2).-ISBN 978-3-16-149852-7 : EUR 89.00 [#5259].-Rez.: IFB 17-2 http://informationsmittel-fuerbibliotheken.de/showfile.php?id=8319 3 Das betrifft neben dem Buch über die Atombombe vor allem Vom Ursprung und Ziel der Geschichte / Karl Jaspers. Hrsg. von Kurt Salamun.-Basel : Schwabe, 2017.-XXXII, 284 S. ; 25 cm.-(Gesamtausgabe / Karl Jaspers ; Abt. 1, Werke ;