„Gastfreundschaft des Thorax“. Pindars Ethos des Atmens (original) (raw)

'Ethische Aporien: die Paradoxe der Gastfreundschaft’

Ed Noort und Wolfgang Wischmeyer (Hsg.), Europa, Minderheiten und die Globalisierung. Theologische Überlegungen zu der sich erweiternder Welt. Vorträge der vierten Konferenz der Mittelsüdosteuropäischen und Niederländischen Theologischen Fakultäten in Bratislava. Groningen, 55-60., 2006

Ästhetik des Atmens

2018

While in the Western culture many contemporary philosophers focused their attention on perception, the experience of breathing has been developed in various traditions of Asia. The importance of these cultures of breathing has not been sufficiently studied, even if many practices such as judo, taijiquan, or yoga are quite popular. In this essay some aspects of traditional and contemporary arts are analyzed in order to shape an aesthetics of breathing in China and Japan.

Φαλῆς : Bakchos' Freund, Mitkomast, Nachtschwärmer

2020

Die vorliegende Masterarbeit widmet sich der Relevanz und Signifikanz eines besonders phantastischen Mischwesens der attischen Vasenmalerei: dem Phallosvogel. Morphologisch besteht die Kreatur aus einem Phallos – der als Kopf der Gestalt fungiert – sowie einem vogelartigen Körper. Neben weiteren zoomorphen Varianten können Phalloi ebenfalls in stark reduzierter Form – lediglich mit Flügel oder Augen – in den Bildern visualisiert werden. Der Großteil der hier behandelten Darstellungen entstand in der experimentierfreudigen Übergangsphase zwischen Spätarchaik und Frühklassik. Sie sind Evidenz und Komponenten der zeitgenössischen visuellen Kommunikation. 76 Gefäße, die verlebendigte Phalloi inszenieren, bilden das grundlegende Corpus der Masterarbeit und sind abschließend in einem Katalog erfasst. Anhand einer ikonographischen Analyse ließen sich unterschiedliche Bildkontexte und Facetten des Phallosvogels feststellen, die sich in den Kapiteln der Arbeit widerspiegeln. Unterschiedliche...

Die Lust der Freundschaft und die Lust des Freundes von Epikur bis Cicero

Philosophie der Lust. Studien zum Hedonismus, 2012

Die vorliegenden Studien nehmen verschiedene Aspekte des philosophischen Lustdiskurses von der Antike bis zur Neuzeit in den Blick. Den Anfang macht ein Beitrag, der vor allem Platons Protagoras untersucht (Edwin J. de Sterke), gefolgt von zwei Studien zu Epikur (Michael Erler, Günther Mensching). Einen weiteren Schwerpunkt bilden die auf Papyri und Stein überlieferten und erst in neuerer Zeit zugänglich gemachten Texte des antiken Epikureismus (Francesca Longo Auricchio, Giuliana Leone, Giovanni Indelli, Jürgen Hammerstaedt). Eine thematische Studie untersucht die Motivation und Begründung, die die Epikureer für Freundschaft gaben (Holger Essler). Der Rezeption des Lustbegriffs in der römischen Philosophie (Lukrez) und Literatur (Vergil) sind zwei Beiträge gewidmet (Beate Beer, Thomas Baier). Das Mittelalter ist mit einer Arbeit über Bernhard von Clairvaux und Meister Eckhart vertreten (Martin Baumann). Die philosophische Reflexion über die Lust in der Neuzeit ist in Studien zum (christlichen) Epikureismus im 17. Jahrhundert

Völker-Gastfreundschaft

2016

Ich werde von zwei Sprichworten ausgehen: Ein georgisches Sprichwort sagt: "Stumari vtisaa" - "Der Gast ist von Gott". Ein russisches Sprichwort sagt dagegen: "Nezvannyj gost’ chuže tatarina" - "Ein ungeladener Gast ist schlimmer als ein Tatare". Ich will damit nicht sagen, dass Georgier bessere Gastgeber sind als Russen. Hinter der scheinbaren Differenz zwischen den beiden Konzepten von Gastfreundschaft steht eine Gemeinsamkeit - in beiden Fällen wird die Souveränität aufgegeben. Ein Georgier aber betont das Freiwillige der Übergabe dieser Souveränität: Er tritt das Hausrecht dem Gast ab, so wie er es dem Gott überlassen würde und lässt ihn für eine bestimmte Zeit über die Hausordnung walten. Das russische Sprichwort betont dagegen die feindliche Übernahme: Der ungeladene Gast stört die Ordnung des Hauses, so wie der Erzfeind, der Mongole

Das Göttliche im Menschen. Pindars sechste Nemee

Das Christian Vogel, Göttliche im Menschen. Pindars sechste Nemee, in: Wiener Studien, Bd. 129/2016, S. 25-62, 2016

The objective of the interpretation at hand is to prove the inner coherence of Pindar’s Nemean 6. The kinship between Gods and men which is the subject of the famous proem provides the fundamental idea pervading the entire victory ode. The divine heritage inheres human beings as their inborn potential, which needs to be recognised and developed.

Ockhams Rasiermesser und Oresmes Armillarsphäre

Mit der Übersetzung einer Vielzahl verloren geglaubter antiker Texte aus dem Ara-bischen im zwölft en und dreizehnten Jahrhundert erfuhren Scholastiker im Mittel-alter eine neue Komplexität des schrift lich überlieferten Wissens. Übersetzer wie Anwender der neuen ›alten‹ Erkenntnisse versuchten systematisch verschiedene Stadien des Wissens zu ordnen, zueinander in Beziehung zu setzen und mit be-stehenden Annahmen in Einklang zu bringen. Ein entscheidender Schritt in diesem Prozess war die Einführung eines heuris-tischen Prinzips, das seit dem 19. Jahrhundert unter dem Namen Ockhams Rasier-messer bekannt ist und das besagt, dass im Fall mehrerer Erklärungsmöglichkeiten die einfachere bevorzugt werden soll. Wilhelm von Ockham (gest. 1347) hat dieses Prinzip eingeführt und angewendet, aber nicht selbst beschrieben. Die erste explizite Erklärung dieses Prinzips, die Lex Parsimoniae, fi ndet sich bei Nicole Oresme (gest. 1382) in seiner Erklärung, warum sich die Erde jeden Tag ein Stück um die Sonne dreht und nicht die Sonne um die Erde, lange vor Kopernikus. Oresme war eine zen-trale Brückenfi gur vom Ende der Scholastik zum »Frühling der Moderne«. 1 Kein anderer Denker des Mittelalters wurde als Geburtshelfer so vieler Ideen beschrieben: Die Grundlagen für Gresham's Law vor Gresham, die Erfi ndung der analytischen Geometrie vor Descartes, das Gesetz des freien Falls vor Galileo und anderes mehr wurde Oresme zugeschrieben. Auch wenn keine dieser Zuschreibungen zutrifft , sie basieren dennoch auf überzeugenden und originellen Überlegungen Oresmes zu diesen Th emen. 2 Nicole Oresme war einer der konsequentesten Anwender der Lex Parsimoniae. Am Beispiel seines Kommentars zu Aristoteles' Schrift De Caelo sowie in seinen eigenen kosmologischen Schrift en (Livre du ciel et du monde, Questiones super De celo und Questiones de spera, De visione stellarum) wird besonders deutlich, wie mit diesem Prinzip die Komplexität der Gegenwart durch die Widersprüche in der Viel-falt bestehender, neu wiedergefundener und neu beobachteter Annahmen reduziert wird. Die Th ese der folgenden Ausführungen ist, dass die Armillarsphäre einen ent-scheidenden Beitrag zur Reduktion der Komplexität (der Vorstellungen über den Kosmos) geleistet hat. Zentral ist hierfür, dass Oresme dabei eigene Beobachtung

57 Von Freundschaft und Gastfreundschaft, in: T. Staubli/S. Schroer, Menschenbilder der Bibel, Ostfildern: Patmos Verlag 2014, 360-366

Menschenbilder der Bibel, 2014

The Western concept of friendship goes back to the Greeks. It was not known in the strongly tribal structured ANE. However, in Hellenistic times this Greek manner of strong relationship was practiced and commented (e.g. by Ben Sira) in the Levant as well. Thus, this illustrated chapter of our anthropology studies different aspects of friendship: Love of the neighbor, friendship between women, friendship between men, friendship with God, hospitality (Gastfreundschaft) and asylum.

Selbstrepraesentation im Ethos des Redners

Selbstrepräsentation im "Ethos des Redners" Ein Beitrag der aristotelischen Rhetorik zur Untersuchung der Grundlagen sprachlichen Handelns Ausgehend von Problemstellungen im Zusammenhang der Klassifikation von Sprechakttypen werden unter paradigmatischem Rekurs auf die Überlegungen zum "Ethos des Redners" als Überzeugungsgrund, die Aristoteles in seiner "Rhetorik" entwickelt, die ursprüngliche Nähe, aber auch einige charakteristische Unterschiede zwischen sprechakttheoretischen und klassisch-rhetorischen Problemlösungen im Hinblick auf die sprachliche Sclbstrepräsentation erörtert. Hierfür wird eine eingehende Analyse der Theorie des "Ethos des Redners" bei Aristoteles im Hauptteil des Artikels (1-4) erforderlich. Sie dient zugleich der Korrektur eingeschliffener Deutungen von "Ethos" in der Rhetorik. 1 Der RJietorik geht es seit ihren Anfangen um die Untersuchung dessen, was in der Regel, durch Reden vermittelt, zur Überzeugung zu führen vermag (dazu vgl. Kopperschmidt 1977; Davis 1980). Damit thematisiert sie den Bereich dessen, was wir tun, indem wir etwas sagen, wenn wir dadurch* daß wir dies tun, die Perlokution "Überzeugung"-im doppelten Sinne von "Akt" und "Aktresultat* 4-zustandebringen wollen. Die Rhetorik untersucht damit die sprachlichen Überzeugungsgründe. Analysen am Leitfaden der Frage nach dem, was wir tun, indem und dadurch, daß wir etwas sagen, sind seit Austins Vorlesungen über "Words and Deeds" und "How to Do Things with Words" die Domäne der Sprechakttheorie geworden. 2 Dies geschah-und geschieht noch-weitgehend ohne Rücksicht auf rhetorische Literatur. Austin selbst zitiert zwar in seinen Harvard Lectures ein von Aristoteles in der "Rhetorik" verwendetes literarisches Beispiel 3 mit vergleichbarer Aussageabsicht. Zudem ist ihm als gründlichem Kenner des Corpus Aristotelicum sicher nicht verborgen geblieben, daß seine eigene Distinktion zwischen Konstativen und Performativen eine Variante der in "De Interpretatione"