(with J. Badr): Denkmal und Kontext in Buchara: Die Moschee Khoja Zainuddin. (original) (raw)

Die Madrasa Mir-i Arab: Architektur und Repräsentation in Buchara unter Ubaydallah b. Mahmud Sultan (Bamberger Orientstudien Bd. 1, hrsg. von Lale Behzadi, Bamberg 2014)

"…wir werden den Platz für die Tempel im nobelsten und berühmtesten Teil der Stadt finden, fern von ehrlosen Orten und auf einem schönen und schmuckreichen Platz, in den viele Straßen münden, von denen her der Tempel in all seinen Teilen und in seiner Würde gesehen werden kann, was bei jeglichem Betrachter Frömmigkeit und Bewunderung weckt. Wenn es in der Stadt Hügel gibt, dann wird man deren höchsten Platz wählen. Aber wenn es solche hoch gelegenen Plätze nicht gibt, dann wird man die Plattform des Tempels so hoch über die Stadt legen, wie das angemessen erscheint, und man wird zu ihm über Stufen aufsteigen, denn solch ein Aufstieg wird der Frömmigkeit und der Majestät (des Tempels) dienlich sein. Die Fronten des Tempels soll man so einrichten, dass sie auf den größten Teil der Stadt blicken, damit sichtbar wird, dass die Religion zum Wächter und Beschützer der Bürger eingesetzt ist." 1

„Das ist Dushara!“. Zu den Problemen der Interpretation der Quellen und Denkmäler nabatäischer Religion, in M. Gielen - J. Küchler (Hg.), Liebe - Macht - Religion. Interdisziplinäre Studien zu Grunddimensionen menschlicher Existenz. Gedenkschrift für Helmut Merklein, Stuttgart 2003, 143-160.

iZu den Problemen der Interpretation der Quellen und Denkmäler nabatäischer Religion 1995 haben Hehnut Merklein und ich ein Forschungsprojekt zu den religiösen Denkmälern der Nabatäer, speziell zu den Göttern der Nabatäer, begonnen. l Es war auf langfristige Forschungen angelegt, die ich nach dem Tod von Hehnut Merklein fortführe. 2 Schon vor unserer gemeinsamen Arbeit hatten wir beide längere Zeit unabhängig voneinander über die Nabatäer geforscht. Warum sich ein Neutestamentler mit so speziellen emd dem Neuen Testament scheinbar fern liegenden Denkmälern überhaupt so intensiv und professionell beschäftigte, das hat Hehnut Merklein kurz vor seinem Tod in einem Vortragsmanuskript für die Rheinisch-Westfälische Akademie der Wissenschaften (1999) selbst so fOffimliert: "Es gibt einen doppelten Grund. Zum einen hat mich immer geärgert, wie Theologen -und gelegentlich habe ich den Eindruck, dass es nicht nur Theologen betrifft -religionsgeschichtlich arbeiten. Man interessiert sich für die fremden religionsgeschichtlichen Phänomene meist nur soweit, als sie der Beantwortung der facheigenen Fragen dienen. Dies muss notgedrungen zu verzemen und einseitigen Ergebnissen führen. Ich meine, wenn man Religionsgeschichte methodisch korrekt betreiben will, muss man die Phänomene um ihrer selbst willen in Augenschein nehmen. Erst wenn man sie gleichsam aus ihrer eigenen Innensicht verstanden hat, lässt sich ein vernünftiger Vergleich anstellen. Ich möchte also die Gottesvorstellungen der Nabatäer um ihrer selbst willen untersuchen. Dass man damit auch für das eigene Fach etwas gewinnen karm, ist eine Hoffnung, die sich erst noch einlösen muss. Ich bin aber zuversichtlich. Damit komme ich zum zweiten Gesichtspunkt, der mir diese Hoffnung gibt.

Buch Tradition Transformation, Moscheen im Wandel

IVA-ICRA. Institut für vergleichende Architekturforschung, 2019

Tradition und Transformation, Moscheen im Wandel Wie haben die Sakralbauten des Islam - Gebäude, deren Name “Moschee” im Arabischen schlicht „Ort des Niederwerfens“ bedeutet - auszusehen? Diese zentrale Frage stellte sich bereits bei der Etablierung der Religion, nun gewinnt sie im Zeitalter der kulturellen Globalisierung nicht nur wieder zunehmend an Bedeutung, sondern führt gleichzeitig zu komplex angelegten Diskussionen. Die Auseinandersetzung sowohl mit der “sakralen” architektonischen Form als auch mit den Konsequenzen, die die neuen Moscheen als Assoziationsträger mit sich bringen, ist heute nicht nur in den islamischen Ländern, sondern auch in der Diaspora zu einer großen Herausforderung geworden. Mit dieser sehen sich die Architektinnen und Architekten nun konfrontiert, sie müssen in Raum und Architektur umgesetzte Neunterpretationen tradierter Vorstellungen liefern und mit ihren Konzepten auf den Wandel in Gesellschaft und Religionsverständnis reagieren.

Gründung und Geschichte der Kirche Bäʾata Däbrä Ṭǝbäb in Gondar im Spiegel der Historiographie und der erhaltenen Gründungsdokumente

In: Kaiser Menelik II. und seine Zeit. Äthiopien und seine Bedeutung und Stellung vom Mittelalter bis Adua. Beiträge der Tagungen 2014 in Gotha und 2015 in Salzburg. Herausgegeben von Walter Raunig und Prinz Asfa-Wossen Asserate. Dettelbach; Röll Verlag, 2018.

Dokumente zur Gründung der Kirche Däbrä-Ṭǝbäb Bäʾata in Gondar durch König Täklä-Haymanot in der 2. Hälfte des 18. Jhdts. – Edition, Übersetzung und Kommentar; erweiterte Fassung der englischen Version. In: Kaiser Menelik II. und seine Zeit. Äthiopien und seine Bedeutung und Stellung vom Mittelalter bis Adua. Beiträge der Tagungen 2014 in Gotha und 2015 in Salzburg. Herausgegeben von Walter Raunig und Prinz Asfa-Wossen Asserate. Dettelbach; Röll Verlag, 2018. (Orbis Aethiopicus. Wǝrsä Ityop̣ya. Beiträge zur Geschichte, Religion und Kunst Äthiopiens. 16.). 137-186.

Merkorte und Denkräume. Karl Moser, Architektur und Wissenskultur um 1900, in: Stanislaus von Moos und Sonja Hildebrand (Hg.), Kunst. Bau. Zeit. Das Zürcher Universitätsgebäude von Karl Moser 1914–2014, Zürich 2014, S. 196–231

Atlas 28, 29 und 31 Lang war um 1900 das, was man heute einen «Starprofessor» nennen würde . 1886 auf eine Doppelprofessur an das Polytechnikum und die Universität berufen, veranlasste er eine Reorganisation des Fachs an der Universität und übernahm im gleichen Zug die Direktion der Zoologischen Sammlungen . 4 Als Schüler von Ernst Haeckel in Jena, unter dessen Patronat er sich im März 1876 pro moviert und nur zwei Monate später habilitiert hatte, avancierte er zum Hauptvertreter der modernen Evolutionsbiologie in der Schweiz . Unter seiner Leitung entwickelte sich die Biologie zum attraktiven Schlüsselfach der Universität . Zugleich vertrat Lang eine Disziplin, die im Lauf des 19 . Jahrhunderts die Physik als Leitwissenschaft abgelöst hatte . Eine dünne Bleistiftskizze in Karl Mosers Tage-und Notizbuch gibt einen Hinweis darauf, wie tief der Architekt schon in den ersten Jahren der Planung in die Welt seines universitären Bauherrn eingetaucht war: 1909 führte eine Studienreise Moser zusammen mit der Baukommission unter anderem nach Jena, wo die im Jahr zuvor eingeweihte neue Universität besichtigt wurde . Auf dem Titelblatt des entsprechenden Tagebuchabschnitts notierte Moser nicht nur gross Ort und Tagesdatum, sondern skizzierte quasi als Signet ein Krebstierchen, das ge radewegs Ernst Haeckels Phyletischem Museum entnommen zu sein scheint (Abb . 3) . 5 Blättert man nun durch einige von Haeckels zahlreichen, in weiten Kreisen rezipierten Publikationen, etwa durch die 1899-1904 veröffentlichten populären Kunstformen der Natur, so stösst man relativ schnell auf Organismen, die, unter dem Vergrösserungsglas des Mikroskops gesehen, wie der formale Ausgangspunkt für Mosers Lampen-Kugel erscheinen . Noch näher als den «Wunderstrahlingen» der Kunstformen kommt sie den Haeckels Bücher zahlreich bevölkernden kugelförmigen Organismen mit gleichmässig strukturierten Oberflächen, der «norwegischen Flimmerkugel (Magosphaera planula)» etwa, oder dem «vollkommen regelmässig» gebauten «Diffusions-Kristallar von Ferrozyankalium (gelbem Blutlaugensalz) und Gelatine» (Abb . 4) . 6 Neben der Form von Haeckels Organismen vermitteln deren Namen, auch wenn sie kein Leuchten im Wortsinn meinen, zur 4 Universität Zürich 1914 (wie Anm . 2), S . 113, 135-138 . 5 gta Archiv / ETH Zürich (Nachlass Karl Moser, 33-1909-TGB-7a) . Zum Programm der Studienreise siehe das Rundschreiben des kantonalen Baudirektors Conrad Bleuler-Hüni an die Mitglieder der Baukommission, 17 . Juli 1909, StAZ, VII 15 a .2 . 6 Ernst Haeckel, Natürliche Schöpfungs-Geschichte, 11 ., verb . Aufl ., Berlin: Reimer 1909, Bd . 2, S . 445; ders ., Kristallseelen . Studien über das Anorganische Leben, Leipzig: Kröner 1917, S . 133, 135 . Zu Wilhelm Schwerzmanns Adaptionen Haeckelscher Kunstformen am Portal des Biologiegebäudes vgl . den Beitrag von Franz Müller, S . 294-311 . 7 Ernst Haeckel, Generelle Morphologie der Organismen. Allgemeine Grundzüge der organischen Formen-Wissenschaft, Berlin: Reimer 1866; vgl . Olaf Breidbach, «Kurze Anleitung zum Bildgebrauch», in: Kunstformen der Natur von Ernst Haeckel. Die einhundert Farbtafeln,

Täbris-Istanbul-Hamburg. Stationen im Leben eines Moscheekorans

Sammlungsgeschichten. Islamische Kunst im MK&G; Isabelle Dolezalek, Tobias Mörike, Wibke Schrape und Tulga Beyerle (Hrsg.), 2022

Dieser Koran gehört zu meinen glücklichsten Käufen", schrieb Justus Brinck mann am 4. November 1893 an einen Mäzen des Hamburger Museums für Kunst und Gewerbe (MK&G). ² Der Museumsdirektor war offensichtlich stolz auf seine neu erworbene großformatige Koranhandschrift (Abb. 1). ³ Mit dem Manuskript brachte Brinck mann ein Meisterwerk ⁴ islamischer Kunst in das Museum, das vermutlich 1893 erstmals ausgestellt wurde ⁵ und auch heute wieder als Teil der Sammlung gezeigt wird. Justus Brinck mann ging beim Erwerb der Handschrift noch davon aus, dass diese im Osmanischen Reich entstanden sei. ⁶ Eine Fehlattribution, denn der Kalligraf des Manuskriptes selbst hatte den Entstehungsort vermerkt: Täbris im damaligen Safawidenreich. Der Koran gelangte von dort zunächst an den osmanischen Hof und wurde dann an eine Moschee in Istanbul gestiftet. Laut Stiftungsurkunde war diese Stiftung für die Ewigkeit gedacht, doch Ende des 19. Jahrhunderts gelangte der Koran erneut in den Handel. Dieser Text rekonstruiert die Stationen im Leben des Moscheekorans sowie die historischen Umstände, unter denen das Buch auf den europäischen Markt kam. Er erläutert Brinck manns Motive für den Erwerb und beschreibt die Kontexte der ersten öffentlichen Ausstellungen. Zum Teil lassen sich die Stationen des Manuskripts aus Schreiber-und 1 Ich danke Isabelle Dolezalek, Konrad Hirschler und Claus-Peter Haase für Ihre wertvollen Kommentare zu früheren Versionen dieses Texts. Mein Dank gilt ebenso Nicola Verderame, Konrad Hirschler, Hend Refky und Farid el-Ghawaby für Ihre Hilfe beim Entziffern des Kolophons und des Stiftungsvermerks.