Karriereschmieden und Jugendorganisationen? Die Rolle von Parteijugendorganisationen am Beispiel der Jusos in der SPD (original) (raw)

Die Organisationsreform der SPD 2017–2019: Jung, weiblich und digital?

Politische Vierteljahresschrift

ZusammenfassungDie Organisationsreform der SPD 2017–2019 beinhaltete die Einführung digitaler Onlinethemenforen, die mit Antrags- und Rederecht für Bundesparteitage ausgestattet wurden. Der Beitrag beantwortet die Frage, warum die Reformmaßnahme durchgeführt wurde, indem legitimatorische Begründungsmuster der Parteiführung als kausaler Mechanismus des Reformprozesses herausgearbeitet werden. Per interpretativem Process Tracing wird zur Theoriebildung des (digitalen) Parteienwandels beigetragen. Es wird aufgezeigt, dass neue Onlinethemenforen auf eine Basisbeteiligung in der Willensbildung abzielen. Begründet werden die Reformen mit der Niederlage bei der Bundestagswahl 2017, einer veränderten gesellschaftlichen Erwartungshaltung an Möglichkeiten digitaler Beteiligung sowie der Bindung von jungen Neumitgliedern, die traditionellen Parteistrukturen ablehnend gegenüberstehen. Weiterhin sollen Onlinethemenforen eine ortsunabhängige, themenbezogene Vernetzung der Mitglieder ermöglichen u...

Organisation und generationale Ordnung:zur Organisationsgeschichte der Gewerkschaftsjugend

2007

Die Arbeit rekonstruiert die Organisationsgeschichte der Gewerkschaftsjugend im 20. Jahrhundert und analysiert unter organisationstheoretischen Gesichtspunkten Form und Funktion gewerkschaftlicher Jugendorganisation. These ist, dass diese als Instrument kollektiven Handelns zur Vertretung jugendlicher Interessen nicht hinreichend beschrieben ist. Aus macht- und herrschaftstheoretischer Perspektive ist sie in ihrer hegemonialen Form zugleich als Kontroll- und Disziplinierungsinstrument, aber auch als Kräftefeld zu sehen, auf dem Auseinandersetzungen um die generationale Ordnung, die Form und Funktion gewerkschaftlicher Organisation stattfinden

Föderale Hochschulen – Russlands neue Kaderschmieden?

Russland-Analysen

Das russische Hochschulwesen in Zahlen 6 UMFRAG ■ E Das russische Bildungssystem in der Einschätzung der Bevölkerung 8 CHRONI ■ K Vom 4. bis zum 18. Juni 2009 10 LESEHINWEI ■ S Abstracts von Aufsätzen in Osteuropa 5/2009 mit Russlandbezug 12 2 russland-russlandanalysen analysen russland-analysen 185/09

Die nehmen einem alle Illusionen : zum Verhältnis von Jugendlichen und Beratungsinstitutionen

Mitteilungen aus der Arbeitsmarkt- und Berufsforschung

"Angesichts der anhaltenden ökonomischen Krise und der damit verbundenen Perspektivlosigkeit insbesondere für Jugendliche erhält Beratung zunehmend Einfluß - im negativen wie im positiven Sinn. Sie kann über "cooling out"-Mechanismen Anpassungprozesse befördern oder sie kann als entwicklungsbegleitende Beratung die jeweiligen Schritte der Jugendlichen unterstützen. In dem Aufsatz wird den Fragen nachgegangen, was Beratung überhaupt für Jugendliche zu leisten vermag und wie Jugendliche ihre Erfahrungen mit Beratung schildern. Die Analyse der Leistungsmöglichkeit von Beratung überhaupt ergibt zunächst eine erhabliche Skepsis von seiten der Jugendlichen, gleichzeitig auch ein Bedürfnis nach Unterstützung und Hilfe. Die organisatorischen Bedingungen, unter denen Beratung erfolgt, erschweren jedoch die Einlösung dieses Anspruchs sehr. Die Unverbundenheit der Beratungsangebote, die mangelnde räumliche und finanzielle Ausstattung, vor allem aber das von Jugendlichen empfunde...

Das Sich-nicht-einlassen (in) der Jugendhilfe. Wie „Systemsprenger*innen“ und Abbrüche durch Institutionen (mit-)produziert werden.

GISo, 2023

Wenn es in den stationären Hilfen zur Erziehung zu Abbrüchen kommt, wird die Ursache meist schnell bei den Jugendlichen bzw. deren Schwierigkeiten, sich auf die Betreuung einzulassen, gesehen. Institu-tionelle Bedingungen oder psychosoziale Dynamiken in der pädagogischen Beziehung können jedoch auch bei Sozialarbeiter*innen zu latenten Aggressionen, Distanzierungswünschen oder Abwehr gegen-über den Jugendlichen führen, die den Fachpersonen nicht bewusst sind, die aber einen großen Einfluss auf die Frage des Ankommens der Adressat*innen haben. Dieser Beitrag beschäftigt sich anhand einer tiefenhermeneutischen Interpretation von Datenmaterial aus dem Jugendhilfealltag damit, wie die päda-gogische Interaktion bei Jugendlichen und Betreuungspersonen durch eine Doppelbödigkeit gekenn-zeichnet ist. Es wird gezeigt, wie es nicht nur die Jugendlichen sind, die Schwierigkeiten haben, sich ein-zulassen, sondern dass auch Sozialarbeiter*innen mit unbewussten Gefühlen von Distanz und Abwehr das Entstehen von Beziehung verhindern können.

Jugendarbeit mit Jugendlichen in neo-salafistischen Gruppen

Migration und Soziale Arbeit, 2015

Die neo-salafistische Bewegung in Deutschland ist heterogen und nicht alle Gruppen vertreten eine gewaltbefürwortende und politische Ideologie. Gemeinsam ist ihnen die Ablehnung der demokratischen Grundordnung. Als Eindeutigkeitsangebot richtet sich der Neo-Salafismus vor allem an Jugendliche, die sich desintegriert fühlen und auf der Suche nach Anerkennung und Identität sind. Hier setzt der lebensweltorientierte Handlungsansatz der akzeptierenden Jugendarbeit an, der sich auf gemeinsame Begegnungen, den Aufbau von Beziehung, daraus resultierendes Vertrauen sowie die Erweiterung von sozialräumlichen Handlungsoptionen stützt.