Lehrveranstaltung „Digital History“ (Modul „Geschichte in der Öffentlichkeit“ an der Universität Bremen im Wintersemester 2014/2015): Website „Frauen im Kommunismus“ (original) (raw)
Frauen waren sowohl unter den kommunistischen Visionären, die hofften in den neuen sozialistischen Regimen volle Gleichberechtigung und Emanzipation zu erlangen, als auch unter denjenigen, die aktiv gegen den Sozialismus kämpften und oft den Preis dafür mit Gefängnis und Exil zahlen mussten. Obwohl die offizielle sozialistische Propaganda häufig Frauen abbildete, waren sie im Medium des anti-kommunistischen Dissens, im Samizdat, nahezu unsichtbar. Im Archiv der Forschungsstelle Osteuropa (FSO) wollten wir nach den Spuren weiblicher Präsenz suchen – nach der "Frau" als Symbol zur Visualisierung unterschiedlicher politischer Ideen, ebenso wie nach Frauen als Akteurinnen. Die Geschichten auf dieser Homepage erzählen von beidem: der Objektivierung des weiblichen Körpers in der visuellen Kultur und dem alltäglichen Leben von Frauen, die von ihrer Zukunft träumten, gegen die Bedingungen des Staatssozialismus protestierten oder versuchten in diesen zurechtzukommen. Das Projekt "Frauen im Kommunismus" entstand aus dem Modul "Digital History" an der Universität Bremen. Magdalena Waligorska (Universität Bremen) and Etta Grotrian (Jüdisches Museum Berlin) konzipierten gemeinsam das interdisziplinäre und anwendungsorientierte Seminar. Zur Vorbereitung untersuchte ein internationales Team von Studierenden aus unterschiedlichen Disziplinen – einschließlich Geschichte, Politikwissenschaften und Gender Studies – die Situation von Frauen in den sozialistischen Volksrepubliken Osteuropas und recherchierte im FSO-Archiv nach Quellen zum Thema. Außerdem erhielten sie eine Einführung in den Gebrauch digitaler Medien in der historischen Forschung und Geschichtsvermittlung. Die Idee hinter dem Projekt war zum einen das weitgehend unerforschte Thema, die Beteiligung von Frauen in den Protestbewegungen, zu beleuchten, und zum anderen, das einzigartige Material aus dem Bremer Archiv ans Licht zu bringen. Neben einer Einführung in das Thema und einer faszinierenden Guided Tour durch das archivarische Material, bieten die Online Module auch Lehrmaterialien an. Sie können die gesamte Ausstellung besuchen, indem sie entweder eines der fünf Module anschauen oder alle Materialien durchstöbern.