Die Macht der Diagramme und das undarstellbare Subjekt - The Power of Diagrams and the Subject beyond Representation (original) (raw)

Bilder des Unräumlichen. Zum Erkenntnispotential von Diagrammen in Aristoteleshandschriften, in: Wiener Studien 127 (2014), 71-100.

Wiener Studien, 2014

This article deals with the epistemic potential of diagrams in codices of Aristotle's works. lt focuses on a geometric diagram of the κοινὴ αἴσθησις (,sensus communis') in a late manuscript of Aristotle's De Anima and discusses its didactic potential in the broader context of Aristotle's concept of figurativeness and φαντασία. The argument gives an insight into the Aristotelian manuscript as a room of discussion of the Aristotelian doctrine and as medium of the transmission of Aristotelian scholarship via marginal notes from the late antiquity until the 16th century - a scholarship that challenges modern opinions on Aristotle's concept of the κοινὴ αἴσθησις (,sensus communis').

Visualisierungsstrategien: Das Diagramm

Handbuch Filmanalyse, 2020

Der folgende Beitrag setzt sich (a) mit dem Verhältnis des Filmischen zum Dia-grammatischen auseinander und stellt (b) das Diagramm als Visualisierungsstrate-gie im Kontext der Videographic Film Studies vor. Hierbei soll das Diagramm zwischen Anschauungs-und Erkenntnisform, Entwurfs-und Beschreibungstech-nik verortet werden. Als Modell sowohl der Wahrnehmung wie auch der Gegen-stände der Wahrnehmung, als Musterung des Visuellen, die mit dem Setzen eines Punktes und dem Ziehen einer Linie beginnen könnte, dienen Diagramme der Erzeugung, Beschreibung und Übersetzung von Verhältnissen, Strukturen und Ordnungen. Vor allem auch begegnen sich in Diagrammen zwei Ordnungen: die Ordnung des Sichtbaren und des Sagbaren, des Bildlichen und des Diskursiven.

«Figuration objectée - Erwiderung des Figürlichen»

in Stéphane Belzère (dir.), Peintures etc..., Rodez, Éditions de Rouergue/actes Sud, S. 1‑16, 2007

Die Geste ist im Gemälde aufgehoben und verleiht ihm eine Bewegung. Doch wie wird diese Bewegung vermittelbar? Wie überträgt sich die im Bild aufbe- wahrte Bewegung? Im Prozess der Aufbewahrung kommt es zu Verschiebungen, es ist unmöglich, vom Aufbewahrten aus auf jenes Objekt zu schließen, von dem es einmal abgenommen wurde. Das Aufbewahrte formt selbst eine neue Realität, einen neuen Ausgangspunkt.

Unsichtbare Fäden, unsichtbare Hand. Ideengeschichte und Figuration eines Metaphernkomplexes

Unsichtbare Fäden, unsichtbare Hand. Ideengeschichte und Figuration eines Metaphernkomplexes 1776 ist ein bedeutendes Jahr, nicht nur in ideengeschichtlicher, sondern auch in technik-und wirtschaftshistorischer Hinsicht. Während Adam Weishaupt an der Universität Ingolstadt am 1. Mai den Bund der Perfektibilisten gründet und die Repräsentanten der neuenglischen Kolonien in Philadelphia am 4. Juli die Unabhängigkeitserklärung verabschieden, arbeitet der Weber Samuel Crompton in Bolton, Lancashire an der Entwicklung einer Maschine, die als "Spinning Mule" die Baumwollverarbeitung revolutionieren wird. Zwölf Jahre nach dem Bau der ersten Dampfmaschine durch James Watt und der Erfindung der "Spinning Jenny" durch James Hargreaves vereint seine seit 1779 in breitem Maßstab eingesetzte Maschine die Vorzüge der "Spinning Jenny" -die von einem Arbeiter bedient wurde und die Produktion gegenüber einem Spinnrad um das Sechzehnfache steigerte -mit den Prinzipien der 1767 von Richard Arkwright erfundenen "Spinning Throstle", die erstmals ausschließlich mechanisch betrieben ist und ‚water twist', das heißt das beim Verweben gebrauchte Garn herstellt. Mit der Erzeugung von ‚mule twist' durch Cromptons kontinuierlich verbesserte Maschine ist nicht allein das Schicksal der Handarbeit entschieden: Die Preise von Manufakturwaren fallen; der Handel blüht, Märkte werden erobert, Einkünfte und Nationalreichtum vermehren sich. Zugleich setzen soziale Differenzierungsprozesse ungekannten Ausmaßes ein. Die bislang in Heimarbeit tätigen Weber haben sich in ein ausweitendes Fabriksystem einzugliedern und verlieren die Sicherheit ihres Erwerbs. Die maschinelle Produktion beschränkt die Handarbeit, führt zu Arbeitslosigkeit und zu Lohnminderungen der noch Beschäftigten; politische Unruhen sind die Folge.

Wille zur Macht in graphischer Inszenierung: Die visuell-poetische Verschmelzung von antef II. und Theben

2004

espanolEl pilar octagonal de Antef II es el testimonio arqueologico mas antiguo del santuario de Amon en Tebas. Su inscripcion contiene algunos signos extraordinarios. Este trabajo explora la potencialidad iconica de la forma idiosincrasica del signo wAst creado para el gobernante tebano de la Dinastia XI; es visual-poetico. Este uso especifico de una escritura con prestigio se uso aqui para expresar reclamaciones al trono. EnglishThe octagonal pillar from Antef II is the oldest direct archaeological trace from the sanctuary of Amun at Thebes. Its inscription contains some extraordinary signs. This note explores the iconic potential of the idiosyncratic form of the wAst-sign created for the Theban ruler of the XIth dynasty. It is visual-poetic. This specific usage of writing with a high prestige was used here to express royal claims.