The Once and Future European? Karl der Große als europäische Gründerfigur in Mittelalter und Gegenwart, in: Alte Helden – Neue Zeiten. Die Formierung europaischer Identitäten im Spiegel der Rezeption des Mittelalters , hg. von Andrea Schindler, Würzburg 2017, S. 39-67. (original) (raw)

Ein neues Zeitalter – das frühe Mittelalter. In: René Salathé et al., Augst und Kaiseraugst – Zwei Dörfer, eine Geschichte (Liestal 2007) 93–113.

Verlag Verlag des Kantons Basel-Landschaft, Liestal VERLAGCtt:J 2007 des Kantons Basel-Landschaft Diese Publikation wurde mit Mitteln aus den bei den Lotteriefonds des Kantons Aargau und des Kantons Basel-Landschaft unterstützt. ISBN 978-3-85673-671-2, EAN 9783856736712 ©Liestal, 2007. Autorin, Autoren und der Verlag des Kantons Basel-Landschaft Alle Rechte vorbehalten. (Abb . vorhergehende Seite) Kaiseraugst, Kastellnekropole im Gstaltenrain Der spätrömisch-frühmittelalterliche Friedhof der Stadtbevölkerung war schon früh Ziel archäologischer Forschungen. Das Aquarell von J. /. Neustück von 1843 gibt die Situation der frühmittelalterlichen Friedhofkirche mit Innenbestattungen des 7. Jahrhunderts wieder. (Staatsarchiv Zürich, Archiv der Antiquarischen Gesellschaft Zürich) Bereits in der Spätantike begann der Glanz Augusta Rauricas zu verblassen. Mit dem Niedergang des römischen Reiches entstand ein Machtvakuum, das zuerst wohl durch lokale Familien von Grossgrundbesitzern gefüllt wurde. Ab der Mitte des 6. Jahrhunderts traten die fränkischen Merowingerkönige und später die Karolinger an die Stelle der römischen Kaiser. Eine neue Aera begann, deren Vordenker nicht mehr den Mittelmeerraum als Zentrum ihrer Welt sahen . Die Kulturräume und «Märkte» -ein moderner Begriff, der nur mit Vorsicht auf die antike Welt angewandt werden darf -wurden dabei zusehends regionaler. Auch gesellschaftlich änderte sich Wesentliches: Da die staatliche Rechtsordnung nicht mehr überall aufrecht erhalten werden konnte, begaben sich viele freie Menschender «Mittelstand» der damaligen Zeit -unter den Schutz mächtiger Grossgrundbesitzer. Dies markierte den Beginn des frühmittelalterlichen Gefolgschaftswesens . All diese Veränderungen sind im Falle von Augst und Kaiseraugst erst in Ansätzen fassbar. Das Resultat aber ist bekannt: In der Zeit des frühen und hohen Mittelalters verwandelt sich das mächtige spätantike Castrum Rauracense zum gewöhnlichen Fischerdorf. Es ist eine Zeit, über die man wenig weiss. Nicht nur schriftliche Zeugnisse sind rar. Auch die Archäologie verfügt bloss über lückenhafte Quellen, was in diesem Beitrag zur Konzentration auf einige ausgewählte Themen zwingt. Ein erster Aspekt gilt dem Wandel-nicht nur dem Wandel Kaiseraugsts am Beginn des Mittelalters, sondern auch dem beträchtlichen Erkenntniswandel der Forschung. Ein zweiter Punkt betrifft Kaiseraugst als Zentrum des frühen Christentums in der Schweiz. Das hier begründete Bistum scheint noch für Jahrhunderte bei der Neu-und Umbildung von Herrschaftsgebieten eine Rolle gespielt zu haben. Das Christentum hat zudem nicht nur Verwaltung, Kult und Kunst beeinflusst, sondern mehr und mehr auch die Handlungs-und Denkweise jedes Einzelnen. Den Bewohnern des Castrums selbst ist ein dritter Teil gewidmet. Zeit des Wandels Auch Forschung wird Geschichte Dass es keine absolute historische «Wahrheit» gibt, ist eine Binsenwahrheit. Jede Forschergeneration beurteilt die vergangenen Zeiten aus ihrer eigenen, zeitgebundenen Perspektive. Jede und jeder hat eigene soziale, politische oder regionale Wahrnehmungen, die -bei aller angestrebten Objektivität -zu spezifischen Fragen, Blickwinkeln, Sichtweisen und Interpretationen führen. Dies trifft für die Erforschung des Frühmittelalters, der Zeit zwischen dem Niedergang des römischen Reiches und der aufblühenden Kultur der Städte und Burgen und des Feudalwesens im Hochmittelalter (ca . 450 -1000 n. Chr.) ganz besonders zu. Zum einen sind die Informationen spärlich und schwierig zu interpretieren . Zum andern ist die Epoche in der Forschung seit langem nationalistisch verbrämt. Seit dem Aufkommen des

T. H. Whites The Once and Future King (1958) als Kommentar zu Tieren, Kindern und Erziehung. In: kids+media 1(2016), 50-72.

The Once and Future King (1958) von T.H. White als Tiergeschichte zu betrachten, mag auf den ersten Blick verwundern, handelt es sich dabei doch um eine bekannte Nacherzählung der Artussage in vier Bänden. Der Roman lässt sich auf unterschiedliche Weise lesen und verstehen. Das hängt nicht nur am Leser oder der Leserin, sondern wird durch das Buch selbst gefördert, das je nach Band seinen Tonfall, die behandelten Themen und damit seine Adressatenkreise wechselt. Der Roman beginnt als fröhlich anmutendes Kinderbuch, das die Kindheit von Arthur nachzeichnet. Es ist eine idealisierte Kindheit mit Merlyn als verständnisvollem Pädagogen, der Arthur durch Exkursionen in Tiergestalt das Zusammenleben von sozialen Gruppen aufzeigen will. Der zweite Band ist immer noch der Welt der Kindheit verbunden, wechselt aber von der Idylle zu bedrohlicheren Tönen, indem er falsch verstandene Mutterliebe thematisiert. Der dritte Band handelt in der Welt der Erwachsenen und zeichnet die Umsetzung der Idee der Tafelrunde als Friedensbotschaft und neues Modell der Ritterlichkeit nach, aber es zeigen sich die ersten Verfallserscheinungen. Der letzte Band zeichnet den Untergang des Reiches nach, das Buch endet mit der Hoffnung, dass die Menschen lernen mögen, in Frieden in einer Welt ohne Grenzen zusammenzuleben, wie das im ersten Band die Gänse vorführten. Was bei der Lektüre auffällt, sind die vielen Tiere, die als Erzieher oder als Gefährten eine Rolle spielen. Einige Tiere weisen eine enge Beziehung zu Menschen auf. Nach White sind es Liebe und Zuneigung, weniger Disziplin und Strenge, die dieses Band stiften. Zugleich ist die Verbindung von Mensch und Tier gefährdet. Mehr als einmal ist der Tod oder der Verlust eines Tieres zu beklagen. Die Trauer um Tiere ist für die Ritter (und Männer) in dem Roman die einzige Möglichkeit eine gewisse Emotionalität zuzulassen. Das Buch ist zudem ein Text über Vorstellungen von Erziehung, die nach White idealerweise in der Natur und mit dieser gewonnen werden kann, jedoch auch Kultur und Gesellschaft beinhalten soll, um so ein Ganzes zu bilden. Der Roman zeichnet nach, worin die Folgen von falscher Pädagogik bestehen können – im Untergang eines goldenen Zeitalters.

Eurich und seine Nachfolger. Die westgotische Reichsbildung auf der Iberischen Halbinsel, in: M. Meier (Ed.): Sie schufen Europa. Historische Porträts von Konstantin bis Karl dem Großen, München 2007, 124-140

27 Theodosius der Große und das christliche Kaisertum. Die Teilungen des Römischen Reiches von Hartmut Leppin 45 Alarich und die Eroberung Roms im Jahr 410. Der Beginn der ‹Völkerwanderung› von Mischa Meier 63 Geiserich und das afrikanische Vandalenreich. Lernprozesse eines Gründerkönigs von Uwe Walter 78 Leo der Große und die Entstehung des Papsttums. Der Stellvertreter Petri in Rom von Eckhard Wirbelauer 93 Attila, Aetius und das ‹Ende Roms›. Der Kollaps des Weströmischen Reiches von Bruno Bleckmann 111 Hengist, Horsa und das angelsächsische Britannien. Heiden und Christen im frühmittelalterlichen England von Rene Pfeilschifter 124 Eurich und seine Nachfolger. Die westgotische Reichsbildung auf der Iberischen Halbinsel von Sabine Panzram 141 Chlodwig und die Eigentümlichkeiten Galliens. Ein warlord im rechten Augenblick von Bernhard Jussen 156 Theoderich der Große und das ostgotische Italien. Integration durch Separation von Hans-Ulrich Wiemer 176 Justinian I. und die Wiederherstellung des Römischen Reiches. Das Trugbild der Erneuerung von Hartmut Leppin 195 Chusro I. und das Sasanidenreich. Der König der Könige «mit der unsterblichen Seele» von Josef Wiesehöfer 216 Alboin und der Langobardenzug nach Italien. Aufstieg und Fall eines Barbarenkönigs von Walter Pohl

Ein zeitloser Heros. Hercules auf spätantikem Gelagegeschirr, in: M. Flecker (ed.), Zwischen Dionysos und Christus. Bild und Tafelgeschirr im römischen Nordafrika, Sonderausstellung der Antikensammlung in der Kunsthalle zu Kiel, 4. Dezember 2022 bis 5. März 2023 (Kiel 2022) 73-97

Full book: https://macau.uni-kiel.de/receive/macau\_mods\_00003170 The ancient Greek hero Herakles experienced an enormous boom up to the Roman imperial period and Late Antiquity. Both in domestic contexts and in imperial representation, Hercules functioned as an important reference figure for exemplary virtus, energy and strength. Particularly in the feast culture of the 4th and 5th century AD, entire sets can be found in the form of numerous Hayes 53A drinking bowls, which not only show the famous twelve deeds of the hero, but also, because of his cursus honorum, suggest the elevation of Hercules among the gods. Even myths that were rarely depicted before and since the Archaic period, such as the battle of the hero against Cycnus, which is sometimes even staged on the bowls as a suggestive victory of Hercules against Mars, clarify the aim of the images, which celebrate the hero as a paradigmatic example of invincibility and fighting strength. In contrast, it is striking that other episodes or even other nuances of Hercules' character only appear in other pictorial media of the time, such as mosaics in particular. In contrast, for example, to the detailed, more complex biographical descriptions of the myth of Achilles in the Terra Sigillata, the narrowing, and the simplification of the narratives around Hercules proves remarkable.