Von der empfindsamen Aufklärung zur Essayistik und Narrativik der Renaissance: Johann Joachim Christoph Bode als Leser und Übersetzer englischer und französischer Prosaliteratur der frühen Neuzeit. In: Johann Joachim Christoph Bode. Studien zu Leben und Werk, S. 211-234. (original) (raw)

Beobachtete Begeisterung. Ungelehrtes Dichten und Geniekonzept im 18. Jahrhundert. In: Deutsche Vierteljahrsschrift für Literaturwissenschaft und Geistesgeschichte 95:1 (2021), S. 23–41.

DVjs, 2021

Dieser Beitrag untersucht die Beziehung zwischen dem Geniediskurs und der Faszination für ungelehrte Autorschaft im 18. Jahrhundert. Literaturgeschichtlich erschließt er Konstellationen, in denen die Hallische Aufklärung am Beispiel der Dichterinnen Anna Dorothea Lange und Anna Louisa Karsch das Schreiben von Ungelehrten studierte und so Konzepte des Naturgenies vorbereitete. Systematisch hinterfragt er das Modell einer autonomen Rede, indem er diese Versuche auf Sprechmodelle der religiösen Inspiration zurückführt, in denen der inspirierte Status stets durch eine externe Instanz zugeschrieben werden musste. This paper examines the relationship between discourses of genius and the fascination with untaught poets in the 18th century. In terms of literary history, it shows how authors of the Enlightenment in Halle studied women poets Anna Dorothea Lange and Anna Louisa Karsch as examples of the writing of the untaught, thereby preparing concepts of the natural genius. On a systematic level, the article challenges the idea of autonomous speech by tracing this constellation back to models of religious inspiration, in which the inspired status of the speaker had to be affirmed by an external authority.