Metaphilosophie und Reflexion (original) (raw)

2011, XXII. Deutscher Kongress für Philosophie, Conference Proceedings

In den letzten Jahren begegnen dem Beobachter der akademischen Philosophie -sowohl in Deutschland als auch im angelsächsischen Raum -in zunehmendem Maße Publikationen, Vorträge und Tagungen, die sich metaphilosophischen Disziplinen verschrieben haben. Neben der bereits Anfang des 20. Jahrhunderts etablierten Metaethik ist inzwischen auch regelmäßig von Metaepistemologie, Metaontologie und Metametaphysik die Rede. Im Folgenden geht es um eine kritische Auseinandersetzung mit diesem Phänomen, vermeintlich neue philosophische Disziplinen durch einen Wechsel auf eine Metaebene zu bilden. Die diesbezüglich kritische These lautet, dass das Wesen philosophischer Überlegungen in ihrer internen Reflexivität liegt. Wie gezeigt werden soll, bedeutet dies, dass die Philosophie immer auch schon ihre eigenen Voraussetzungen zum Gegenstand hat, weshalb die Rede von metastufigen Disziplinen in der Philosophie streng genommen unsinnig ist. Insofern diese Disziplinen nicht nur Träger eines unglücklich gewählten Namens sind, verfehlen sie es, philosophische Disziplinen im eigentlichen Sinne zu sein. Hierfür

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Stil und Reflexivität

In: Gustav Ernst, Karin Fleischanderl (Hrsg.), Kolik - Zeitschrift für Literatur, Nr.32, S.73 ff., 2005