Untersuchen, wie Bilder wirken. In: Bundesagentur für Arbeit (Hrsg.): Infomappe abi. Nürnberg: Willmy Consult & Content GmbH. (original) (raw)
Related papers
2015
Anke John thematisiert in ihrem Aufsatz “Ich brauche ein Titelbild fur meine Mappe“. Bildgestutzte Internetrecherche und historisches Bildverstehen. Das Hinterfragen von Bildern mit Hilfe des Internets als Teil des Geschichtsunterrichts. Sie stellt beispielhaft die Recherche uber ein Bild dar, das einen Lehrbuchtext uber die Judenverfolgung illustriert, und kommt so dem Fotografen und den Umstanden der Aufnahme auf die Spur. Nach John taten sich fur das Analysieren historischer Prasentationen mit dem Internet neue Wege auf und Quellen konnten im Geschichtsunterricht komplexer hinterfragt werden als bisher, was allerdings noch konkrete Vorgehensweisen fur den Unterricht erfordere.
Nützliche Bilder–Vom Labor zur Evidenz (Arbeitspapier)
Vortrag im Rahmen der Klausurwoche des …, 2005
Ein bestimmtes Cluster von Bildern, oder exakter: Visualisierungsstrategien, macht aktuell auf sich aufmerksam. Fraktale, gewundenen DNS-Stränge, multispektrale Satellitenbilder, PET-Scans oder anatomische Schnittbilder sind integraler Teil eines visuellen populären Diskurses geworden. Diese genuinen Laborbilder im Sinne wissenschaftlicher Simulationen oder Modellationen entfalten in der medialen Öff entlichkeit eine bedeutungsproduktive Argumentationskraft, deren Spezifi ka sich das Projekt Nützliche Bilder 1 annehmen will. Von Interesse ist dabei weniger, welche Bedeutungsverschiebungen in der Diff usion von Labor zur populären Zirkulation der Bilder auftreten. Vielmehr möchte das Projekt den Schwerpunkt seiner Refl exion auf die Bedeutungsentfaltung dieses Bilderkanons in der populären Kultur richten. Diese Bewegung innerhalb eines Bedeutungsrahmens ist allerdings kein genuin aktuelles Phänomen. Der Diskurs der ›Laborbilder‹ in öff entlicher Zirkulation ist historisch verankert und in seiner normativen und funktionalen Struktur beispielsweise innerhalb der Wissens-Macht-Relation Teil eines Diskurses. Als aktuelle Ebene kann im weitesten Sinne die Qualität des Digitalen (nicht nur im ›bildnerischen‹, sondern vielmehr im epistemologischen Sinne) benannt werden. Dadurch präzisiert sich aber auch der Kernbereich eines Nachdenkens über Nützliche Bilder, nämlich die Inhärenz des Wissensbegriff es in Veränderung innerhalb der verschiedenen Formen der Visualität. Als verkürzende Th ese kann formuliert werden, daß Laborbilder in die populäre Kultur transformieren und dort in einer spezifi schen Weise Evidenz entfalten und dezidierte Formen des ›Wissens‹ generieren. Eine weitere aktuelle Perspektive auf das Phänomen der Nützlichen Bilder wird durch die Konstellationen der visuellen Kultur eröff net. Visualität stellt eine Praktik der Sichtbarmachung im Sinne der Evidenzerzeugung dar. Insofern sollen die Nützlichen Bilder weniger im Sinne ihrer Bildhaftigkeit, sondern vielmehr im Sinne ihres Status als Repräsentationen, als Teilsegmente sozialer Praktiken oder Tropen innerhalb eines Feldes der Bedeutungsproduktion auf ihre Position im Wissensdiskurs befragt werden. Die ›Sichtbarkeit‹ ursprünglich (labor-) wissenschaftlicher Bilderzeugung soll als gesellschaftliche und epistemologische Möglichkeitsbedingung verstanden werden -als Evidenzien der Relation von Macht und Wissen.
Wissen über Bilder vermitteln Bilder vom Recht und Bilder im Recht Bilder über Recht und Gerechtigkeit füllen Museen und die Archive der Kunsthistoriker. Die bildhafte Legitimation des Rechts hat eine lange Tradition. Das Recht lebt in den Bildern, die Zeitungen und Zeitschriften, Film und Fernsehen in großer Zahl von ihm bieten. In der Rechtspraxis gewinnen Bilder als Streitgegenstand oder als Beweismittel immer größere Bedeutung. Das Recht ist von Bildern umzingelt. Aber in Gesetzen und Urteilen, Rechtsbüchern und juristischen Vorlesungen sind Bilder die seltene Ausnahme, die nur die Regel bestätigt. Juristisches Wissen ist über Jahrhunderte ohne Bilder vermittelt worden. Zur Vermittlung dienten das geschriebene und das gesprochene Wort und die Teilnahme an juristischen Handlungsvollzügen. Die universelle Verfügbarkeit von Bildern durch die elektronischen Medien hat daran bisher nichts Entscheidendes geändert. Dagegen läuft die Reflexion über "Bilder und Recht" auf vollen Touren. Traditionell haben sich Rechtshistoriker und Kunsthistoriker mit Bildern vom Recht beschäftigt. Unter Rechtshistorikern war zu Beginn des 19. Jahrhunderts von der jurisprudentia picturata (des Mittelalters) die Rede. Man interessierte sich für die Bilder allerdings nur als zusätzliche historische Quelle. Zusammen mit Gebrauchsgegenständen wie Siegeln, Wappen und Münzen, Straf-und Folterwerkzeugen oder mit Thing-und Richtstätten wurden sie meistens nur in der Abteilung "Rechtsarchäologie und rechtliche Volkskunde" behandelt. 1 Der Medienwandel und das mit ihm verbundene neue Interesse an Bildern hat der historischen Rechtsikonografie eine Konjunktur beschert. Die technischen Möglichkeiten zur schnellen Reproduktion und Speicherung großer Bildmengen haben Datenbanken mit historischen Rechtsbildern 2 entstehen lassen und prominente Manu-1
CfP: Images as Agents of Cultural Transformation Processes Call for papers for a panel of the German Association for Semiotics’ sections Image and Cultural Studies at the 16. international congress „Transformations. Signs and their Objects in Transition“, 22 to 26 September, University of Technology, Chemnitz, Deadline 1.12.2019: http://www.semiotik.eu/transformationen-2020\. The approach to images as cultural documents and testimonies of collective history, as well as instruments of social shaping, formed a central feature of early cultural theories. Aby Warburg, the founder of the Cultural Studies Library, referred to the fundamental role of images in cultural history and cultural studies very early on; in particular, he analysed images not only as symbolic representations of cultures, but also as carriers and storages of affective expression. Warburg, like most members of the Warburg Circle, established a new form of cultural-history and cultural-study based primarily on pictorial theories. They all understood images as cultural testimonies and studied their potentials to transform societies and cultures along "Migration Routes" through space and time. It should be noted that this perspective, in turn, mobilized a paradigm shift within the humanities, which eventually led to the development of the modern interdisciplinary Cultural Studies. The joint and interdisciplinary panel of the sections Image and Cultural Studies at the German Association for Semiotics revisits the tradition mentioned above and focuses on studying the dynamic relationships between images and cultures. In particular, the panel would like to address questions such as: - How do images participate in the transformation of cultures? - How can we explain the agency of images influencing cultural processes? What constitutes this agency? - How is it possible that images – like Warburg already assumed – have a sufficient potential, especially when looking at processes of cultural transformation? - How do images represent cultural transformation? - What role do images play in cultural and social changes and shifts caused by globalization, migration, climate crises or, so-called post-democratic or post-factual era? - How do images contribute to the transformation of knowledge within memory cultures? - How can the cultural capability of images be conceptualized within the framework of multimodal configurations? Information on organization and procedures: The congress will take place from 22 to 26 September 2020 at the Chemnitz University of Technology. Please send your abstract in German or English largely unformatted and in an editable format (ideally Word): Martina Sauer ms150@web.de. The deadline for submission is 1.12.2019. Your abstract should include: Title of the presentation, name of the speaker, description of the planned presentation (max. 300 words), institution, e-mail address, short CV (as continuous text) and up to five relevant publications of the speaker. Presentations should not exceed 20 minutes in length. A publication of selected lectures is planned. If you have any questions, please do not hesitate to contact Jacobus Bracker (jacobus.bracker@unihamburg.de), Klaus Sachs-Hombach (klaus.sachs-hombach@uni-tuebingen.de) and Martina Sauer (ms150@web.de) on the part of the Image Section and Elize Bisanz (elize.bisanz@ttu.edu) and Stephanie Schneider (stephanie.schneider@stud.leuphana.de) on the part of the Culture Section at the German Association for Semiotics. CfP: Bilder als Agenten kultureller Transformationsprozesse Call for Papers für ein Panel der Sektionen Bild und Kulturwissenschaft auf dem 16. internationalen Kongress „Transformationen. Zeichen und ihre Objekte im Wandel“ der Deutschen Gesellschaft für Semiotik, 22.-26. September 2020, Technische Universität Chemnitz, Deadline 1.12.2019: http://www.semiotik.eu/info-seite-kongress-2020\. Die Annäherung an Bilder als kulturelle Dokumente und Zeugnisse der kollektiven Geschichte sowie als Instrumente der gesellschaftlichen Gestaltung bildete ein zentrales Motiv kulturwissenschaftlicher Theorien der ersten Stunde. So erkannte Aby Warburg, der Gründer der Kulturwissenschaftlichen Bibliothek in Hamburg, bereits sehr früh das enorme kulturgeschichtliche Wirkungs- und kulturwissenschaftliche Erkenntnispotential der Bilder. Insbesondere mit seiner Auffassung von Bildern nicht nur als zeichenhaften Repräsentationen von Kulturen, sondern auch als Trägern und Speichern affektiver Ausdrücke ist er wie auch die Mitwirkenden um die Warburger Bibliothek Wegbereiter für kulturgeschichtliche und kulturwissenschaftliche Bildtheorien, die Bilder als kulturelle Zeugnisse verstehen und auf ihre Befähigung hin befragen, Gesellschaften und Kulturen entlang von „Wanderstraßen“ durch Räume und Zeiten zu transformieren. Diese Perspektive wiederum hatte unmittelbare Wirkungen auf einen Paradigmenwechsel innerhalb des geisteswissenschaftlichen Diskurses in Richtung einer allumfassend interdisziplinären Kulturwissenschaft. Das gemeinsame und interdisziplinäre Panel der Sektionen Bild und Kulturwissenschaft in der Deutschen Gesellschaft für Semiotik knüpft an diese Tradition an und setzt sich zum Ziel, die komplexen und dynamischen Zusammenhänge zwischen Bildern und Kulturen weiter auszudifferenzieren. Dabei sollen insbesondere folgende Fragestellungen eine Rolle spielen: – Wie sind Bilder an der Transformation von Kulturen beteiligt? – Wie lässt sich die Wirkmacht der Bilder erklären, mit der sie Einfluss auf kulturelle Prozesse nehmen können? Woraus konstituiert sich diese Wirkmacht in solchen Transformationsprozessen? – Wie ist es möglich, dass – wie es bereits Warburg annimmt – Bilder affizierend wirken, vor allem mit Blick auf kulturelle Transformationsprozesse? – In welcher Weise repräsentieren Bilder kulturelle Transformationen? – Welche Rolle spielen Bilder in kulturellen und gesellschaftlichen Umbrüchen und Verschiebungen, bedingt etwa durch Globalisierung, Migration, Klimawandel oder sogenannte postdemokratische oder postfaktische Verhältnisse? – Welche Bedeutung kommt Bildern in Erinnerungskulturen und bei der Transformation von Wissensbeständen zu? – Inwiefern muss die kulturelle Leistungsfähigkeit der Bilder im Zusammenhang multimodaler Konfigurationen verstanden werden? Eine Beschränkung auf bestimmte Disziplinen oder Epochen ist nicht vorgesehen. Insofern sind sowohl Beiträge mit explizit zeichentheoretischen Ansätzen, aber auch aus historischen, philosophischen, psychologischen oder neurobiologischen und anderen Forschungsfeldern willkommen. Informationen zu Organisation und Ablauf: Der Kongress wird vom 22. bis 26. September 2020 an der Technischen Universität Chemnitz stattfinden. Bitte senden Sie Ihr Abstract in deutscher oder englischer Sprache weitgehend unformatiert und in einem bearbeitbaren Format (idealerweise Word) an: Martina Sauer ms150@web.de. Einsendefrist ist der 1.12.2019. Ihr Abstract soll beinhalten: Titel des Vortrags, Name der Referentin oder des Referenten, Beschreibung des geplanten Vortrags (max. 300 Wörter), Institution, E-Mail-Adresse, Kurzlebenslauf (als Fließtext) und bis zu fünf einschlägige Publikationen der Referentin oder des Referenten. Die Vorträge sollen eine Länge von 20 Minuten nicht überschreiten. Eine Veröffentlichung ausgewählter Vorträge ist geplant. Für Fragen stehen Ihnen seitens der Sektion Bild Jacobus Bracker (jacobus.bracker@unihamburg.de), Klaus Sachs-Hombach (klaus.sachs-hombach@uni-tuebingen.de) und Martina Sauer (ms150@web.de) und seitens der Sektion Kultur Elize Bisanz (elize.bisanz@ttu.edu) und Stephanie Schneider (stephanie.schneider@stud.leuphana.de) gerne zur Verfügung.
Bild Macht Raum! : jedes Bild kann geographisch sein, der Umgang damit muss gelernt werden
2017
Was ist ein geographisches Bild? Darauf hat sicher jeder eine Antwort: Beim einen poppen im Kopf zunächst die Urlaubsfotos von der finnischen Schären-Küste oder aus Paris auf, die andere denkt an Satellitenaufnahmen des schwindenden Eisrandes der Arktis im GEO-Magazin oder an Claudia Kleinerts Wetterkarte in den Tagesthemen. Auf den ersten Blick scheint klar: alles Bilder, alles irgendwie geographisch
Detailfragen. Zur Lektüre erkennungsdienstlicher Bilder
Ingeborg Reichle, Steffen Siegel und Achim Spelten (Hg.): Verwandte Bilder. Die Fragen der Bildwissenschaft, Berlin Kadmos 2007, 2. durchgesehene Auflage 2008, 191-208
Die fotografi schen Regeln, wie sie die Kriminalistik des 19. Jahrhunderts zur Herstellung erkennungsdienstlich brauchbarer Bilder formuliert, antworten auf das dem Medium eigene Verhältnis von Detail und Ganzem. Anders als der künstlerischen wie kommerziellen Porträtfotografi e geht es ihnen um die Sicherung von Spuren, nicht um das Festhalten von Ähnlichkeit. Doch die Identifi zierung durch Bilder braucht auch Kriterien für die Identität von Bildern. Sie kann nur festgestellt werden, wo vom Sichtbaren abstrahiert wird. Der Erkennungsdienst zielt auf die Lesbarmachung der Körper. Eine dreifache Disziplinierung -der Körper, der Bilder und der Blicke -ist die Voraussetzung dafür. Aber welchen Zweck erfüllen die Bilder als Bilder, wenn sie doch wie Texte gelesen werden sollen? Das Geheimnis der Marie Rogêt Am Beginn steht ein Mord: ein doppelter, ja ein gespiegelter Mord, zugleich real wie fi ktiv, und überdies einer, der eine Reihe von Fragen aufwirft. Die Rede ist von Edgar Allan Poes Erzählung The Mistery of Marie Rogêt von 1843, der zweiten der drei Auguste-Dupin-Erzählungen, mit denen Poe, wie man sagt, die moderne Detektivgeschichte begründet. 1 In ihr versucht Poes Held Dupin, angewiesen allein auf Zeitungsberichte, die tatsächlichen Umstände des Mordes an der jungen Marie Rogêt aufzuklären: ein Mord, der ganz Paris in Atem hält. Die zitierten Zeitungsartikel basieren, worauf Poe in seiner Vorbemerkung hinweist, auf einem tatsächlichen Fall, der sich 1841 in New York zugetragen hatte, und dessen publizistisches Echo Poe in Philadelphia verfolgen konnte. 2 Poes Erzählung ist also mehr als bloße Fiktion: Sie ist zugleich der Versuch, zur Lösung eines realen Falles beizutragen. Die kriminalistische Untersuchung wird dabei zur Quellenkritik. Dupin (und mit ihm Poe) liest nicht die Spuren am Tatort, sondern 192 Roland Meyer zieht seine Schlussfolgerungen aus den Unstimmigkeiten der publizistischen Berichterstattung. So gilt es, einen Verdacht auszuräumen, der in der journalistischen Spekulation über den Fall auftaucht -nämlich den Verdacht, die Leiche, die man gefunden hat und die von Polizei und Angehörigen als die Marie Rogêts identifi ziert wurde, sei gar nicht die des verschwundenen Mädchens. Nur diese Frage soll uns im Folgenden beschäftigen, denn bei dem Versuch ihrer Beantwortung gerät Dupins kritische Zeitungslektüre zur Refl exion über die Epistemologie der Identifi zierung.