Wiederbelebung der Zivilgesellschaft der dritte Sektor in Polen 1989–2008 (original) (raw)
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Eine apolitische Gemeinschaft? Polen vor dem Juni 1989
Historie. Jahrbuch des Zentrums für Historische Forschung der Polnischen Akademie der Wissenschaften, 2021
Contemporary Polish historiography tends to focus predominantly on the main actors of the political transformation of 1989 and there are communist and opposition elites considered as such. In that perspective, Polish society remains a community on which the views of the elites are projected, and the myth about the birth of civil society on the ruins of communism as early as 1989 may serve as a perfect example of such process. In reality, however, the Polish society was overwhelmingly apolitical, uninterested in political participation and to a large extent socially inactive. There are many reasons which caused this situation: starting from the martial law, which in December 1981 broke the backbone of the mass social movement that was the legal ‘Solidarity’, as well as the very 45 years of communism themselves, during which a social initiative was nationalized, and citizens were in fact deprived of it. As a result, the interpretations of the events of 1989 should be demythologized, also in order to understand the popularity of the slogans about “ending the 1989 revolution”, which still tend to appear in the public discourse in Poland.
Das zivilgesellschaftliche Engagement der Polen. Historie und Gegenwart
Polen-Analysen
Die zivilgesellschaftliche Aktivität der Polen ist nicht herausragend groß, aber sie auch nicht so gering, wie es auf den ersten Blick scheint. Der historische Rückblick und die Betrachtung verschiedener Formen zivilgesellschaftlichen Handelns in der Gegenwart (formalisierte Aktivität in zivilgesellschaftlichen Organisationen, Wahlen, informelles Engagement) zeigen, dass die Polen keineswegs passiv sind und eine lange, auf die Gesellschaft orientierte Tradition haben. Im Vergleich zu den westeuropäischen Gesellschaften und insbesondere Deutschland bleibt die zivilgesellschaftliche Aktivität der Polen allerdings immer noch zurück.
Die fragmentierte Gewerkschaftsbewegung in Polen: das schwierige Erbe von 1989
Polen-Analysen, 2020
Die polnischen Gewerkschaften sehen sich zahlreichen Herausforderungen gegenüber. Hierzu zählen die historisch bedingte Fragmentierung in mehrere konkurrierende Gewerkschaftsverbände, die Überalterung, der Mitgliederschwund und damit verbunden der geringe Organisationsgrad unter den Arbeitnehmern. Politisch markiert die Arbeitsmarkt-und Sozialpolitik der aktuellen Regierung von Recht und Gerechtigkeit (Prawo i Sprawiedliwość-PiS) einen Wendepunkt im Verhältnis der Gewerkschaften zur Regierung. Doch auch wenn Maßnahmen wie das neue Kindergeld »500 Plus«, der frühere Renteneintritt und der erhöhte Mindestlohn auf große Zustimmung stoßen, bleiben zahlreiche Probleme bestehen. Hierzu zählen beispielsweise die notorisch niedrigen Gehälter gerade im öffentlichen Sektor, was sich etwa im Streik der Lehrer 2019 zeigte. Gleichzeitig gelang es der Regierung bislang stets, Arbeitskämpfe für sich zu entscheiden, indem Konflikte ausgesessen oder für die Regierung günstige Kompromisse geschlossen wurden.
Die polnische Geschichtspolitik nach 1989
Polen-Analysen, 2007
Der Terminus »Geschichtspolitik« ist einer der vielen Begriff e, die in die gegenwärtige politische Debatteoder eher Auseinandersetzung-in Polen Einzug gehalten haben und immer größere Kontroversen hervorrufen. Dazu kam es aufgrund der Art und Weise, wie dieser Begriff von den rechten Parteien, die in den letzten zwei Jahren die Regierung stellten, angewendet wird, insbesondere von Recht und Gerechtigkeit (Prawo i Sprawiedliwość-PiS). In verschiedenen öff entlichen Äußerungen der PiS in den Jahren 2004-2006 fi el als unumstößliches Axiom die Feststellung, dass Polen bis zu diesem Zeitpunkt keine Geschichtspolitik gehabt habe. Dies soll zu bedauerlichen Folgen im gesellschaftlichen Leben und im Außenbild Polens geführt haben. Geäußert wurden auch deutlich negative Bewertungen über die junge Generation, dass sie weniger patriotisch als die vorangegangene sei und dass ihr sogar der Verlust der nationalen Identität drohe. Da wieder mit Vergnügen verkündet wird, dass historia magistra vitae est, ist die Frage umso aktueller geworden, was und wie man sie lehren soll.
Polen - Zeitgeschichte seit 1989/90
2011
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Die Entwicklung der Klassengesellschaft in Polen
2005
Auf der Grundlage des Klassenmodells von Erik Olin Wright wird die Struktur sozialer Ungleichheit in Polen zwischen 1992 und 1999 analysiert. Die zentralen Fragen sind: Wie groβ ist der Einfluss der entstehenden Klassenstruktur auf die Verteilung des gesellschaftlichen Reichtums? Wirken sich unterschiedliche Klassenlagen in unterschiedlichen politischen Positionen zu staatlicher Umverteilungspolitik und Marktintervention aus? Leisten die Wahlen eine Übersetzung dieser Konfliktlinien ins politische System? Mit statistischen Methoden werden die Daten der Polish General Social Surveys 1992–1999 sowie des International Social Survey Programme 1997 ausgewertet. Das Wrightsche Modell ist erfolgreich bei der Erklärung der Einkommensverteilung und der Konstruktion relativ homogener materieller Klassenlagen. Erwartungsgemäβ schwächer sind die Ergebnisse bezüglich des politischen Bewusstseins der Klassen. Es zeigen sich dennoch signifikante Unterschiede zwischen einer bürgerlichen Koalition und dem Rest der Klassen in Bezug auf die Unterstützung des Wohlfahrtsstaats und der staatlichen Intervention in Marktmechanismen. Diese politischen Unterschiede werden durch Wahlen nur begrenzt ins politische System übersetzt. Die überlagerung verschiedener Konfliktlinien und die catch-all Strategien der Parteien verhindern einen unmittelbaren Einfluss der Klassenstruktur auf die Wahlentscheidungen. Sowohl die Einkommenshierarchie zwischen Klassen als auch die politischen Positionsunterschiede bildeten sich bereits in den ersten Jahren der Transformation aus und blieben in den 1990er Jahren stabil. The article analyses the structure of social inequality in Poland between 1992 and 1999 using the class model of Erik Olin Wright. The main questions are: How strong is the influence of the class structure on the distribution of social wealth? Do different class positions result in different political positions concerning the state’s welfare policy and market intervention? Is there any translation of these lines of class conflict into the political system by the way of elections? Data from the Polish General Social Surveys 1992–1999 and from the International Social Survey Programme 1997 are analysed. Wright’s class model proves successful in explaining the income distribution and in constructing homogeneous material class positions. As expected, it turns out more difficult to find class positions showing a relatively homogeneous political consciousness. Nonetheless, there are significant differences between a bourgeois coalition and the other classes concerning the support of welfare state and political intervention in market mechanisms. However, these political differences are not passed on to the political system but in a restricted way. The overlapping of different conflict lines and the parties’ catch-all strategies prevent a direct influence of the class structure on voting decisions. Both the income hierarchy and the class differences in political positions emerge early in the transformation process and stay stable in the 1990s.
Die Probleme der Landwirtschaft in Polen 1989-2003
2009
- Die gesellschaftlich-wirtschaftlichen Änderungen in Polen nach 1990, die allgemein als Systemtransformation bezeichnet werden, haben die Geschichte des Landes und der Landwirtschaft beeinflusst. Im Unterschied zur Wirtschaft und zum Dienstleistungsbereich kam es in der Landwirtschaft nicht zur Transformation im klassischen Sinne, die den Übergang von der sozialistischen Wirtschaft zur Marktwirtschaft voraussetzte, weil in diesem Sektor schon in der Zeit der Volksrepublik Polens (polnisch: Polska Rzeczpospolita Ludowa, PRL) landwirtschaftliche Privat- und Kleinwarenbetriebe überwogen, die nach dem Prinzip des Privateigentums am Boden und an Produktionsmitteln und der Selbständigkeit der Verwaltung und Rentabilität funktionierten. Die Systemtransformation auf dem Lande und in der Landwirtschaft hat zum Nachfragerückgang nach landwirtschaftlichen Produkten und Kostenanstieg für Produktionsmittel geführt. Für diese Leute, die bisher das Führen landwirtschaftlicher Betriebe mit der Arb...
Ina Alber untersucht anhand des empirischen Beispiels von Zivilgesellschafts-Aktivistinnen und -Aktivisten im postsozialistischen Polen, auf welche Weise ein so unterschiedlich konnotiertes Konzept wie Zivilgesellschaft immer wieder diskursiv von unterschiedlichen Akteurinnen und Akteuren hergestellt wird. Zwischen Erinnerungen an die Solidarność und Finanzierung durch externe demokratiefördernde Organisationen engagieren sie sich für Menschenrechte, Freiheit und Frieden. Anhand einer Triangulation von wissenssoziologischer Diskurs- und Biographieanalyse werden der Wandel des Deutungsmusters sowie Typen zivilgesellschaftlichen Engagements diskutiert.