Lungenembolie mit paradoxer koronarer und peripher-arterieller Embolisierung (original) (raw)

1997, Medizinische Klinik

Anamnese und klinischer Befund Eine 28jährige Frau wurde notfallmäßig wegen einer Synkope und starker Ruhedyspnoe aufgenommen. Schon zwei Wochen vor Aufnahme waren eine Belastungsdyspnoe und eine Ischämiesymptomatik im rechten Arm aufgefallen. Zeichen einer Phlebothrombose bestanden zu keinem Zeitpunkt. Als Risikofaktoren für thromboembolische Ereignisse bestanden eine Adipositas sowie die zehnjährige Einnahme eines Desogestrel und Ethinylestradiol enthaltenden oralen Kontrazeptivums. Untersuchungen Die Blutgasanalyse zeigte eine respiratorische Partialinsuffizienz bei erniedrigter Sauerstoffsättigung, und im EKG fanden sich sowohl Zeichen einer Rechtsherzbelastung als auch eines frischen Hinterwandmyokardinfarktes. Durch eine Pulmonalisangiographie wurde die Diagnose einer bilateralen Lungenembolie gestellt. Therapie und Verlauf Einige Stunden nach der erfolgreichen Lysetherapie mit Urokinase fiel ein deutlicher Anstieg der Herzenzyme auf. Bei der transösophagealen Kontrastmittelechokardiographie wurde ein persistierendes offenes Foramen ovale nachgewiesen und die Verdachtsdiagnose paradoxe Koronarembolie gestellt. In der Linksherzkatheteruntersuchung fand sich eine umschriebene Hypokinesie im Bereich der Herzhinterwand bei unauffälligen Herzkranzgefäßen. Die Ischämiesymptomatik im rechten Arm korrelierte mit dem angiographisch nachgewiesenen Verschluß der Arteria ulnaris in Höhe der Ellenbeuge. Überlappend mit der Heparintherapie wurde eine orale Antikoagulation mit Phenprocoumon begonnen und die Patientin anschließend entlassen. Wegen eines leichtgradigen Protein-S-Mangels (53%) reiten wir bei zukünftigen Risikosituationen zu einer Thromboseprophylaxe. Schlußfolgerung Gerade weil es keine eindeutigen Kriterien gibt, sollte bei unklarer Dyspnoe auch bei jungen Patienten immer an eine Lungenembolie gedacht werden. Liegt der Verdacht einer paradoxen Embolie vor, kann durch die transösophageale Echokardiographie mit echogebendem Kontrastmittel der Pathomechanismus in der Regel nachgewiesen werden. Bedeutsamer Risikofaktor thromboembolischer Ereignisse sind orale Kontrazeptiva der dritten Generation. History and Clinical Findings A 28-years old woman was admitted with severe dyspnea following a syncope. Two weeks before admission exercise-induced dyspnea and ischemic symptoms of the right arm had been noted. Signs of a venous thrombosis were not detectable at any time during the clinical course. Risk factors predisposing to thromboembolism were obesity and the use of an oral contraceptive containing desogestrel and ethinylestradiol for ten years. Investigations The blood gas check revealed a partial repiratory insufficiency with decreased oxygen saturation, and there were electrocardiographic criterias of right ventricular damage and inferior myocardial infarction. Pulmonary angiography demonstrated bilateral lung embolism. Treatment and Course A few hours after a successful lysis with urokinase an increase of laboratory markers of myocardial infarction was noted. Transesophageal contrast echocardiography indicated a patent foramen ovale. Presumable myocardial infarction was caused by a paradoxical coronary emboli. The left heart catheterization showed a hypokinetic area of the inferior wall, while coronary vessels were normal. In correlation with the symptoms of the right arm angiography showed an occlusion of the right ulnar artery. Overlapping with heparin treatment oral anticoagulation with phenprocoumon was started and the patient was dismissed. Because of a slight deficiency of protein S (53%) a prophylaxis to prevent thrombosis in risk situations was recommended. Conclusion Since there are not typical clinical findings, dyspnea even in young patients should be suspicious of pulmonary embolism. Pathological mechanism of paradoxical emboli can be proven by transoesophageal contrast echocardiography. Oral contraceptives of the socalled third generation are an important risk factor of thromboembolism in young women.

Sign up for access to the world's latest research.

checkGet notified about relevant papers

checkSave papers to use in your research

checkJoin the discussion with peers

checkTrack your impact

Beinvenenthrombose mit fulminanter Lungenembolie und Vorhofthrombus des rechten Herzens

Der Internist, 1999

Beinvenenthrombose mit fulminanter Lungenembolie und Vorhofthrombus des rechten Herzens Thrombolyse oder Embolektomie? Technisch gestützte Untersuchungen EKG.Tachykarder Sinusrhythmus mit einer Frequenz von 120/min, S1Q3-Typ, RS-Umschlag in V5, durchgehendes S in V1, bis V6, T-Negativierung in V1 bis V3, keine Rhythmusstörungen. Röntgen Thorax im Liegen. Unauffälliger Herz-und Lungenbefund, kein Erguß, keine Infiltrate.

Die komplette arterielle Revaskularisation der koronaren Mehrgefäßerkrankung: Sind zwei Conduits ausreichend?

Zeitschrift für Kardiologie, 2000

Complete arterial revascularization in multivessel coronary artery disease: two conduits are sufficient? Summary Background: Complete arterial coronary artery bypass grafting seems to be an alternative surgical approach in the treatment of coronary artery disease. Complications in the long-term follow-up due to degeneration of venous grafts may be reduced using arterial conduits. Prolonged operating times and increased trauma due to harvesting of multiple arterial grafts have been arguments for the conventional operative approach. We present our experience using new operative techniques, such as skeletonization of arterial grafts and the T-graft configuration.

Nichtkleinzelliges Lungenkarzinom im Stadium III

Der Onkologe, 2006

Radiochemotherapie ist die Standardtherapie für Patienten mit einem prognostisch nichtoperablen, lokal fortgeschrittenen, nichtkleinzelligen Lungenkarzinom. Im Folgenden soll ein aktueller Überblick über die randomisierten Studien zur Kombination von definitiver Strahlentherapie und Chemotherapie beim nichtkleinzelligen Lungenkarzinom im Stadium III gegeben und Wirksamkeitsunterschiede der verschiedenen Sequenzen und Kombinationen werden herausgestellt.

Multislice-CT bei akuter Lungenembolie

Der Radiologe, 2007

Beitrag des Radiologen zur Prognoseabschätzung Zusammenfassung Die CT-Angiographie gilt heute als Methode der Wahl in der Diagnostik der akuten Lungenembolie (LE). Eine Risikostratifizierung der Patienten ist wichtig, da das optimale Management, das Monitoring sowie der geeignete therapeutische Ansatz von der Prognose abhängen. Das akute Rechtsherzversagen mit nachfolgendem Kreislaufversagen gilt als Todesursache bei Patienten mit schwerer akuter Lungenembolie. Computertomographisch kann das akute Rechtsherzversagen durch Messungen rechtsventrikulärer Dimensionen oder vorgeschalteter venöser Strukturen bestimmt werden. Zusätzlich erlauben an die CT adaptierte angiographische Scoresysteme oder dezidierte CT-Scoresysteme die semiquantitative Erfassung der Emboluslast. In dieser Übersicht werden die unterschiedlichen CT-Methoden vorgestellt, die eine Prognose-und Risikoeinschätzung von Patienten mit akuter LE erlauben.

Amiodaroninduzierte Lungenveränderungen

Medizinische Klinik, 1997

ZUSA MM EN F ASSU NG ~£1 Amiodaron 1st ein sehr wirksames An.tJamhyttmskum zur Unterdrfickung vcntrJkul~rer und supraventrikuiSrer Tachyarrhythmien. Die wicb_d~Tte ut~er-w0nschte V;qrkun g ist die pt~Imonale .Toxizit~it. Die den pulmonalen Ver;inderungen zugrunde!iegenden molekularen Mechanismen sind nicht eindeutJg gektSrt. Die Lungenver~nderun gen kSnnen sich in verscbiedenen Fomnen pr;i-se~tJerem.beispielsweJse als interstitie]le Pneumor~itis, Pibrose oder organisierende Pneumonie, Die Inzidenz ist bei niedriger Erhaimng¢dosis (<-_" 300 rag/d) geringer. Es existieren keinc eindeutigen Pr~diktoren der pulmonalen Toxizidit. Die Diagnose der amiodaroninduzierten Lungenver~nderungen ist in der tkeget eine AbsschluBdiagnose. Die wichtig~e TherapiemaBnahme be-steh~: im Absetzen des Antiarrhythmikums. Bei schweren Verlaugformen oder Falls das Antiarrhy~hmikum unverzichtbar 1st. wird eine Therapm mit Gtukokorrikoiden durchgefiih~.

Segmentale ostiale Katheterablation der Pulmonalvenen bei paroxysmalem Vorhofflimmern: Ergebnisse nach einjähriger Erfahrung

Segmental ostial catheter ablation of the pulmonary veins in atrial fibrillation: insights from a one year experience. Treatment in patients with highly symptomatic paroxsymal atrial fibrillation (PAF) refractory to antiarrhythmic drugs remains a challenging task in clinical cardiology. Based on new insights in the genesis of PAF initiated by rapid focal discharges within the pulmonary veins (PV), Haissaguerre and his group recently introduced a novel catheter based approach isolating PV electrical activ- ity. By use of a circular decapolar mapping catheter (LASSO, Biosense Webster) positioned within the PV ostium electrical activity of the left atrial (LA)-PV breakthrough of PV fascicles can be localized. Segmen- tal ostial radio-frequency (RF) energy delivery is per- formed with an additional deflectable ablation cath-

Loading...

Loading Preview

Sorry, preview is currently unavailable. You can download the paper by clicking the button above.